Die Blog- und Presseschau für Dienstag, den 29.01.2013

Wir nähern uns dem Ende der Wintertransferperiode. Gestern wechselte Lewis Holtby nun doch vorzeitig zu den Spurs nach Tottenham. Weiterhin beschäftigt die Fußballwelt natürlich noch der letzte Bundesligaspieltag, der Afrika-Cup und die üblichen Themen, wie Rassismus, Homophobie und Doping. Als Würze kommen noch einige lesenswerte Beiträge rund um die schöneste Nebensache der Welt hinzu.

In eigener Sache seien nochmal die neuesten Podcast-Folgen des Torspiels und von Collinas Erben empfohlen.

Bundesliganachschlag

Kompromisslos gehört in den Bereich der harten Vokabeln. Wer kompromisslos ist, der lässt nichts anbrennen, der frisst kleine Kinder ohne Wenn und Aber. Umso schöner, wenn Heinz Kamke einen Kontrapunkt mit seiner kompromisslosen Bravheit setzt. Als der VfB gegen Bayern verlor.

Miasanrot freut sich derweil, dass es bei den Bayern immer weiter geht. Immer weiter werden Punkte eingefahren, was ein glückseliges Lächeln auf die Lippen des Bayern-Fans zaubert.

Halbangst fordert mehr Mut zum Volksfest und ärgert sich über den Topspielzuschlag bei der Partie zwischen Gladbach und Düsseldorf.

Meine Saison mit dem SVW fragt sich, was Thomas Schaaf derzeit in Bremen so macht und ob seine Sicht der Dinge die richtige ist.

Jörn Schweichler erkennt den Umbruch ins Mittelmaß bei den Hansestädtern.

Werders Umbruch geht weiter. Eine feste Formation, die seine Ideen erfolgreich umsetzt, hat Thomas Schaaf auch nach 19 Spielen nicht gefunden. Prompt werden erste Stimmen laut, die die Umbruch-Rhetorik des Vereins als mögliches Alibi deuten.

Im Papierkugelblog setzt schleichendes Gift ein.

FC Augsburg erhebt Vorwürfe gegen die Polizei

Walter Seinsch, Präsident des FC Augsburg berichtet von Gewalt gegen Anhänger des FCA und macht dies öffentlich.

1) Es lag an diesem Spieltag eine objektive Unverhältnismäßigkeit des USK- Einsatzes gegenüber Augsburger Anhängern vor, die weder gewaltbereit noch gewaltsuchend waren
2) Es wurden Personen grundlos geschlagen, verletzt und beleidigt
3) Deeskalierendes Einwirken von Fanbetreuern und Sicherheitsbeauftragten wurde verhindert
4) In Zeiten, in denen von Fangewalt inflationär gesprochen wird, muss es auch erlaubt sein, Fehlverhalten von Seiten der Polizei aufzuzeigen
5) Ebenfalls ist aber hervorzuheben, dass die Fürther Polizei diese Fälle nicht vertuschen will, sondern sehr offen aufzuarbeiten versucht. Dies ist nicht der
Normalfall
6) Der FCA bedankt sich für das offene Gespräch mit der Polizei und deren Einsatz, die Vorfälle mit dem USK zu klären.
7) Gleichzeitig hoffen der FC Augsburg und seine Anhänger, dass sich ein derartiges Verhalten eines USK nicht mehr wiederholt. Die Polizei ist für die Sicherheit zuständig, diese darf sie aber nicht selbst gefährden und zur Eskalation beitragen.

Pep und die Folgen

Angeblich besteht kein Zusammenhang zwischen der Mehmet Scholls Kündigung als Trainer der zweiten Bayern-Mannschaft und der Verpflichtung von Pep Guardiola. Der Baziblogger macht sich Gedanken zu Scholl und seinen Ambitionen.

Voegi beleuchtet im Kommentar der Woche die Verpflichtung Guardiolas und die Frage, ob Grund zur Euphorie in der bayrischen Landeshauptstadt herrschen sollte. Er meint nicht.

Im Bayern-Corner vermutet, dass es beim FCB unter der Oberfläche brodelt. Auch nach dem Sieg der Bayern gegen den VfB Stuttgart.

Trotzdem habe ich das Gefühl, intern brodelt es. Wie ein Vulkan kurz vor dem Ausbruch. Schuld daran aus meiner Sicht: der kontraproduktive Zeitpunkt der Bekanntgabe des neuen Trainers. Ein Fakt, der sicher auch etwas den Medien geschuldet ist. Schon lange interessierte die Medien nicht mehr, dass der FCB einsam seine Kreise zieht in der Fußball-Bundesliga.

Nothing comppers to you

SG Neureich-Bimbeshausen über den Hoffenheimer Kontinuitätsfelsen in der Bundesliga-Brandung. Spieler müssen heimlich weinen, wenn man in solchen Zeiten, solche Texte liest.

Insolvenzticker

Die Bundesliga, so sagt man, boomt. Guardiola kommt, Sahin wieder heim und doch ist nicht alles gut in deutschen Vereinen. Während die Topclubs ordentlich Kohle scheffeln, existieren kleinere Vereine nur noch mit Hilfe von Subventionen, so Andreas Rüttenauer (taz).

Fußball-EM 2020

Warum die Fußball-Europameisterschaft im Jahr 2020 eine Katastrophe für die Fans wird, beschreiben die Ruhrbarone.

Das Geschacher um die wenigen verfügbaren Tickets wird 2020 vermutlich eine ganz neue Dimension erreichen, da sich diesmal dann die selbsternannten ‚Eliten‘ aus gleich 13 europäischen Ländern in die Kartenvergabe einmischen werden.

Andreas Rüttenauer (taz) fragt sich, wie es überhaupt zu dieser Idee kommen konnte, die EM in 13 Ländern auszutragen.

Die Europa-EM ist eine Idee, die aus der Not geboren wurde. Die Uefa hat einfach keine Ausrichter für das Turnier gefunden, das mit seinen nun 24 Teilnehmern einfach zu große Dimensionen angenommen hat.

Initiative Erinnerungstag im deutschen Fußball

André Anchuelo (Netz gegen Nazis) berichtet über die Initiative Erinnerungstag im deutschen Fußball.

Vertrieben, ermordet, vergessen: Das gilt für eine ganze Reihe deutscher Fußballspieler, -funktionäre und –journalisten, die wegen ihrer jüdischen Abstammung von den Nazis ab 1933 ins Exil gezwungen oder ermordet wurden. Viele waren nach 1945 in Vergessenheit geraten. Auch deshalb erinnert der deutsche Fußball, von der Bundesliga bis hin zu Amateurklubs, rund um den 27. Januar an Menschen wie Julius Hirsch, Gottfried Fuchs, Kurt Landauer und Walther Bensemann.

Der Club hat Besuch einer alten Dame und setzt ein Zeichen gegen Antisemitismus und Rassismus. Christian Kamp (FAZ) über Evelyn Konrad und im Gespräch mit Almog Cohen.

Uwe Rösler auf der Insel

Andreas Nefzger (FAZ) berichtet von der Insel über Uwe Rösler, der das Pokalüberraschungsteam von Brentford betreut. Brentford spielt am Wochenende gegen Chelsea.

Rösler ackerte. Er übernahm den Londoner Verein im unteren Tabellendrittel, fuhr durchs Land und holte viele junge Spieler direkt von den Fußballakademien. Gerade steht sein Team auf Platz drei, seine Spieler sind im Schnitt gut 22 Jahre alt. […] Das Spiel gegen Chelsea am Sonntag sah er nur als „willkommene Abwechslung“ auf diesem Weg.

Afrika-Cup

Peter Ahrens (Spiegel Online) beleuchtet das hier kaum bekannte Team Malis, die unter Einfluss des Krieges daheim und einer enormen Erwartungshaltung den diesjährigen Afrika-Cup spielen.

In der Fifa-Weltrangliste ist Mali mittlerweile auf Rang 25 geklettert und liegt damit vor Fußball-Ländern wie Tschechien und Bosnien-Herzegowina. Nur die Elfenbeinküste ist von den afrikanischen Ländern besser platziert.

Kathrin Steinbichler (SZ) über den kleinsten und die am weitesten entlegendste Nation des Afrika-Cup. Kap Verden. Der deutsche Sportjournalismus muss aufpassen den Afrika-Cup nicht am Kuriositäten-Nasenring durch die Manege zu ziehen.

Völlig verrückte, bunt angemalte Menschen beim Tagesspiegel. Bitte nicht klicken.

Auf der Insel fragt man sich derweil, warum so viele afrikanische Fußballer so schlecht mit Geld umgehen können. (BBC)

Homosexualität

Jeder muss mal was zum Thema gesagt haben, ohne etwas wertvolles zum Thema beitragen zu können. Dies gilt sowohl fürs Fußball-Watch-Blog, als auch für Oliver Kahn.

Burkhard Bock war 40 Jahre lang Schiedsrichter und hatte nun sein Coming-Out. (RBB – bitte scrollen)

Doping und Fußball

Joel Stubert (Stern) wirft einen Blick auf den Fuentes-Prozess und beleuchtet die Geschichte des Dopings im Fußballs. Zu Wort kommt auch Daniel Drepper vom Fußballdoping-Blog.

Hinzu kämen, so Drepper, die Kontrollen in der Bundesliga. „Die schätze ich schwächer ein, als im Radsport. Wir haben ausgerechnet, dass Fußballer im Testpool der Nada durchschnittlich alle drei Jahre kontrolliert werden.“ Einzig Nationalspieler werden strenger überwacht.

Jonathan Sachse beobachtet den Prozess von Deutschland aus.

Ich bin gar nicht ich

Der peruanische 17-jährige Max Barrios soll eigentlich der 25-jährige Juan aus Equador sein. (Daily Mail)

Collinas Erben

Der Alibipass über die immer wiederkehrenden Schiedsrichterdiskussionen.

Transferblog

Die SZ versucht sich an einem Transferblog. Mit Saskia Aleythe und Jürgen Schmieder betreuen zwei jüngere Kollegen das Blog (Jahrgang 86 und 79). Ist es eigentlich für SZ-Redakteure inzwischen verpflichtend, einen Twitter-Account zu haben (siehe Redakteursprofile)?

Legenden

Kollege Reese hat in seinem Blog eine Kategorie „Der Frank-Mill-des-Tages“. Nun interviewt Eike Schulz (ZDFsport) den Mann, der unvergesslich das Tor nicht traf.

Infografik und Datenaufbereitung

On Goals Scored visualisiert die Top-Torschützen bei Fußballweltmeisterschaften. 500 Tage vor Beginn der WM in Brasilien durchaus berechtigt.

Effzeh.com kümmert sich um die Zahlen des FC was Chancen, Tore und den Ballbesitz angeht. Darüber hinaus wagt man eine Saisonprognose und blickt auf das Alter der Spieler.

Fernsehen

Blog-trifft-Ball berichtet davon, dass Sport1 demnächst auch die 4.Liga live überträgt.

Sport Inside

Gestern gab es zwei fußballspezifische Beiträge. Einmal zum Maracana und zu der politischen Entwicklung in der Ukraine nach der EM letzten Jahres.

PS

Wir hatten gestern Probleme mit dem Server. Falls an irgendeiner Stelle Performance-Probleme oder Fehlermeldungen auftauchen, bitte melden. Danke!

fofubundp

 

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