Die Blogschau für Montag, den 10.12.2012

Traditionell trennen wir Montags die Blog- und die Presseschau. „Warum?“ wurden wir in der Leserbefragung gefragt! Der einfache Grund ist die Übersichtlichkeit, wenn wir nach einem Bundesligaspieltag alles in einen Artikel packen würden, gäbe es einen großen Textwust mit vielen, vielen Links.

Wer noch einen tollen Blogtipp hat, bitte anonym hier eintragen.

Und jetzt noch schnell das aktuelle Adventskalender-Türchen öffnen.

Bundesliga

Gladbach – Mainz 2:0 (0:0)

Gladbach besiegt Mainz vor allem aufgrund ausgeprägter Effizienz findet die Spielverlagerung.

Ein Spiel, dass in der ersten Spielhälfte interessanter war, aber in der zweiten Halbzeit wegen einer kurzen Drangphase der Gladbacher im Verbund mit der nötigen Effizienz ihre Entscheidung fand.

Frankfurt – Bremen 4:1 (0:0)

Gute Laune in Frankfurt und man spricht sogar vom Champions-League-Qualiplatz. Blog-G ist gar nicht Bange.

Bruchhagen meint, es wäre nach Bayern, Dortmund und Schalke alles möglich, man könne Vierter bleiben. Veh spricht davon, dass wenn man sich im Winter verstärken könne, wäre es möglich, den vierten Platz zu halten. Und Finanzchef Hellmann grinst und sagt, dass so eine Verstärkung durchaus drin sein könnte, schließlich wäre die Hinrunde super gelaufen, nicht nur sportlich, nein, auch wirtschaftlich.

Die Spielverlagerung sieht den Fehler bei Thomas Schaaf, dass Werder verlor.

Thomas Schaaf hatte sich was ausgedacht – und es schlug fehl, obwohl es nicht fehlschlug. Die Innenverteidiger wurden aus dem Spiel genommen, die Außen mussten umständlich angespielt werden und die Sechser in der Mitte wurden beengt.

Stuttgart – Schalke 3:1 (2:1)

Goldmann Sax beobachtet eine seltsame Stimmung zwischen Fans und Trainer in Stuttgart, obwohl man weiterhin auf drei Hochzeiten tanzt.

Nun ist es schon erstaunlich: Der VfB rutscht in der Tabelle momentan Woche für Woche nach oben, spielt auch im kommenden Jahr mit etwas Glück weiter auf den berühmten drei Hochzeiten. Und doch scheinen Fans und Verein fast schon lethargisch voneinander distanziert. Besonders das Verhältnis zum Trainer will einfach nicht in geregelte Bahnen laufen. Man möchte kaum glauben, dass Labbadia demnächst bereits zwei Jahre in Amt und Würden ist. Ihn selbst scheint die emotionale Kälte der Anhänger am meisten zu wurmen; von jeher scheint der Trainer an einem Persönlichkeitsproblem zu leiden – ganz gleich, welchen Verein er bisher betreute.

Turnhallenphil fragt sich, warum und wann es den Knacks im Schalker Spiel gegeben hat.

Die elementare Frage muss nun für alle Verantwortlichen sein, wo genau dieser Knacks passiert ist. War es die Unklarheit über die Zukunft einiger Spieler? Ich glaube ja, wie früher bereits gesagt, nicht an solche Zusammenhänge, aber das heißt ja nichts.

Der Schalkefan kritisiert den Trainer.

Natürlich mündet dies alles in einer Trainerdiskussion in der sich Huub Stevens leider nicht sehr geschickt anstellt. Anstatt Fehler klar anzusprechen und die Verantwortlichen auch verbal in die Pflicht zu nehmen, stellt er sich weiterhin vor „seine Jungens“ und wiegelt jede Nachfrage barsch ab. Stevens will der „Vater“ sein, der sein Team schützt. Das ehrt ihn. Sein Problem: Die „Jungens“ danken es ihm nicht. Damit macht er sich angreifbar.

Ein schlechtes Gefühl hat nicht nur Torsten Wieland was die Schalker angeht.

Dortmund – Wolfsburg 2:3 (1:2)

Athletic Brandao sieht beim Wolfsburger Sieg einen Wolfgang Stark, der das Spiel mit vier zu Unrecht gegebenen Toren maßgeblich beeinflusst.

So krass wie der völlig überforderte FIFA-Referee hat vermutlich seit Ewigkeiten kein Unparteiischer mehr in der Eliteklasse daneben gelegen. Auch wenn es manchmal schwer zu sehen war: gleich vier der fünf Treffer (!) des Nachmittages fielen unter irregulären Umständen. Nur das Siegtor durch Bas Dost (73.) war über alle Zweifel erhaben.

Rob Alef vom Volk ohne Raumdeckung findet, dass die Dortmunder Niederlage nicht nur an Stark lag.

Es lag ja nicht nur an Diego und an Stark, dass Wolfsburg in Lüdenscheid gewonnen hat. Benaglio und Schäfer schnuppern an der Form des Meisterjahres, Naldo ist wieder fit und torgefährlich, Dost ist der erhoffte Knipser. Nur Olic ist ungefähr so glücklos wire Thomas Müller in der Vorsaison und wird wohl noch weitere schöpferische Pausen erhalten. Mit den Wölfen könnte in der Rückrunde wieder zu rechnen sein.

Das 09blog hat Verständnis für Wolfgang Stark. Auch wenn er sich natürlich geärgert hat.

Die Kritik gestern Abend ging mir dann aber auch irgendwann zu weit. Wenn auf einmal sehr viele Twitterer den Moralapostel spielen und den Eindruck erwecken, als hätten sie noch nie einen Fehler in ihrem Job gemacht, wirkt das nicht mehr glaubhaft.

Anygivenweekend hat zwar ebenfalls Verständnis für Stark, kritisiert aber auch den Referee für den „Hang zur großen Geste“.

Schiedrichter machen Fehler. Auch gravierende, so wie die Spieler. Das Problem bei Wolfgang Stark ist sein Hang zur großen Geste. Bei einem Handelfmeter und dem folgenden Platzverweis sollte man sich sicher sein, doch Stark scheint es wichtiger, durchzugreifen und große Entscheidungen zu treffen. Das zeigt auch seine Vergangenheit, die er mit Dortmund hat.

Dembowski wie immer mit einem Augenzwinkern zur Stark-Entscheidung.

Ich erzählte wieder von Stark, von seiner Geschichte, von seinen wenigen Metern, die ihn von München trennten. „Geh doch in Dein Internet, Dembowski. Starte einen Shitstorm. Immer wenn wir verlieren, soll der Schiedsrichter schuld sein. Der hat sich soeben übrigens entschuldigt. Das muss man auch mal sagen: Der hat Eier! Der gibt seine Fehler zu. Würde Dir auch gut zu Gesicht stehen, Du verdammter Egoist.

Gib-mich-die-Kirsche fordert den Videobeweis.

Fehler sind menschlich. Doch wenn sie solch eklatante Auswirkungen haben, dann sollte man sich überlegen, wie man derartige Fehler minimieren kann. Die effektivste Methode um solch spielentscheidende Fehlentscheidungen zu minimieren ist der Videobeweis. Jede Mannschaft sollte ein oder zwei Mal pro Spiel die Gelegenheit haben, einen Videobeweis zu verlangen, wie es bei anderen Ball- und Mannschaftssportarten schon lange üblich ist. Bleibt zu hoffen, dass die im Fußball vorherrschenden konservativen Kräfte in möglichst naher Zukunft auch zu dieser Einsicht gelangen.

Haihappening wünscht sich eine sachliche Diskussion.

Was jedoch nicht passieren darf, ist das Vermischen ärgerlicher Fast-Alltäglichkeiten mit Themen wie “Rafati” oder “niederländischer Linienrichter”. Dass solch tragischen Vorfällen jeder auch nur abstrakte Bezug zur fußball-üblichen Schiedsrichterkritik fehlt, sei einmal dahingestellt. Es geht, darüber schrieb ich hier schon vor wenigen Tagen, um die Definition der Begriffe “Vorbild” und “Verantwortung”. Für das Klima im internationalen Fußball sind all seine Akteure in Summe verantwortlich.

Miasanrot kommentiert Boris Rupperts Text (der letztes Jahr für die Beleidigung von Stark mit einer Geldstrafe und Kommentierverbot belegt worden war) und das Auftreten der Dortmunder in den letzten Tagen.

Was mir aber am meisten missfällt bzw. mich wundert ist der langsame Niedergang der Dortmunder Souveränität. Diese Ruhe und Geschlossenheit der Schwarzgelben machten sie in den letzten Jahren für viele Fußballfans doch erst richtig attraktiv. Das Münchner Selbstbewusstsein ist eben nichts für jedermann.

Schwatzgelb entwirft ein alternatives Ende eines Spiels, in dem Wolfgang Stark keine rote Karte gegeben hat.

Augsburg – Bayern 0:2 (0:1)

Der Burnster hat wenig Mitleid mit den Augsburgern, die von mittelmäßigen Bayern geschlagen werden.

Ich kann das Gejammer um Fürth und Augsburg nicht mehr hören. Ich habe ja auch viele Spieltage lang mein Mitleid bekundet, aber wer nie gewinnt, der ist nun einmal auch nicht besser als sein Tabellenplatz suggeriert. Ende der Diskussion. Und Bayern reicht ein mediokres Spiel um ihren Vorsprung gegenüber Dortmund bis ins Unrealistische auszubauen.

Miasanrot mit der Kurzanalyse und Lob für den Gegner. Für dass er sich nichts kaufen kann.

Unser Gegner spielte frech und ohne Respekt im heimischen Stadion von Beginn an mit. Aus ihrer Tabellensituation heraus sollten sie das auch, aber am Ende des Tages spielt uns das in die Karten. Entstehende Räume können wir nutzen. Ein Sturmlauf gegen tief stehende Gegner war nicht nötig. Da der FC Bayern anscheinend die Präzision in München vergessen hatte, entwickelte sich zwar Zug zum Tor, aber richtig gefährlich wurde es lange Zeit nicht.

Nürnberg – Düsseldorf 2:0 (1:0)

Die Clubfans United entdecken den Spieler der Vorrunde und haben schon jetzt eine Träne im Knopfloch, anlässlich des sicheren Abschieds dieses Spielers.

“Wenn der soo waidamachd, wärd ball Rejool Madridd voor da Dier schdeh.”

“Oder Barcelona”, sagte der Wirt.

“Genau das isses ja”, sagte ich. “Genau das ist das Tragische. Ein guter Spieler wird beim Club nicht alt.”

Zweite Liga

EDIT: Textilvergehen-Podcast verzögert sich. (Union schnuppert an den Aufstiegsplätzen zur Bundesliga und dennoch geht es im Textilvergehen-Podcast nicht nur darum, sondern auch um die Sicherheitspolitik in deutschen Stadien. Pimmelpropeller mit Wolfgang Niersbach.)

Statistiktaktik

Wer etwas Zeit hat und sich mit Taktik auskennt, dürfte diese Lobpreisung der Spielverlagerung Roman Neustädters freuen.

Die Würger von Dresden

Der Frittenmeister vermerkt, dass Ordner keine Spieler würgen sollen. Auch nicht in Dresden. Auch nicht, wenn sie vorher vom Platz geflogen sind.

Fandemos

Bilder von der Kölner Fandemo für Fußballkultur gibt es hier.

Doping im Fußball

Perikles Simon bei den 11 Freunden über Doping im Fußball, gefunden beim Fußball-Doping-Blog.

Manchester-Stadtderby

Es ist schon vorbei, dennoch lesenswert die 11 Facts zum Derby beim Libero.

Pyrofeuerwerk

Ein wahres Pyrofeuerwerk hat das Schalker Megafon gefunden.

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