Die Blogschau für Montag, den 05.11.2012

Bevor es hier in den normalen Spielbetrieb übergeht, noch 1-2 Anmerkungen zu Fokus Fussball. Ich bin in den nächsten zwei Wochen (fast) auf mich alleine gestellt, da Herr Reese im wohlverdienten Urlaub weilt. Das heißt für das Programm hier, dass Blog- & Presseschau sich mal verschieben können und die ganze Geschichte vielleicht nicht ganz so umfangreich ist, wie gewohnt. Wenn ihr Linktipps loswerden wollt, einfach die bekannten Kanäle benutzen. Ich freue mich über jede Kontaktaufnahme.

Herr Reese ist für 2 Wochen im Urlaub, was auch heißt, dass „Collinas Erben“ nicht in gewohnter Form erscheinen können. Herr Feuerherdt arbeitet am Alternativkonzept, so dass die Schiedsrichterdiskussionen hier nicht vernachlässigt werden.

Desweiteren sei an dieser Stelle noch auf mein Projekt mit Jonathan Sachse hingewiesen. Wir sammeln derzeit für „Unterwegs mit..“ Spenden um ein Interview mit Herbert Fischer-Solms zu realisieren. Uns fehlen nur noch 50 Euro. Wer jungen, frischen Journalismus unterstützen will, ist herzlich willkommen, eine kleine Spende zu geben.
Und nun wieder Fokus auf den Fußball!

Bundesliga

Leverkusen – Düsseldorf 3:2 (2:1)

Leverkusen müht sich gegen Düsseldorf, siegte aber am Ende doch verdient gegen den Aufsteiger. Fanny vom Bayer04Blog freut sich über den Sieg und die derzeit beständig guten Leistungen der Werkself.

Dennoch, diese englischen Wochen sind verdammt anstrengend und trotzdem hat die Mannschaft in einer Woche drei Auswärtssiege einfahren können. Leverkusen hat aber nicht nur innerhalb von sechs Tagen in Wien, München und Bielefeld gewonnen, sondern auch heute gegen Fortuna Düsseldorf gut gespielt und verdient gewonnen. Die zwei Gegentore hätten vielleicht gegen einen Aufsteiger, dessen Formkurve derzeit nach unten zeigt, nicht sein müssen.

Auf Catenaccio schaue ich auf die Entwicklung der Leverkusener Elf, die inzwischen auch die knappen Spiele gewinnen kann.

Vor einem halben Jahr wären viele dieser Spiele verloren gegangen. Jetzt nicht mehr und diese Entwicklung muss man nicht nur den Spielern zuschreiben, sondern auch dem Trainerteam. Das Trainerteam, dass mehr und mehr den Eindruck hinterlässt, dass es die Mannschaft sehr gut einstellt und ein flexibles Spielsystem entwickelt hat. Es macht wieder Spaß Fußball in Leverkusen zu schauen.

Halb 04 dagegen ärgert doch das Nachlassen nach dem 3:1 und dass man beinahe zwei Punkte hätte liegen lassen.

Etwas bedauerlich bleibt, dass man in der Schlussphase etwas in alte Muster verfiel, denn als Bayer-Fan darf man sich auch einer zwei-Tore-Führung nie zu sicher sein.

Im Schatten der Tribüne über „Derbys“.

Hamburg – FC Bayern 0:3 (0:1)

Hamburg verliert daheim gegen die Bayern aber Frau Pleitegeiger findet Trost in Stimmung und Hamburger Liedgut.

Mein Hach-Moment am Sonnabend gegen Bayern war ein anderer. Der HSV lag 0:3 hinten, das Spiel war fast um, selbst meine unerschütterliche Hoffnung hatte einen Sprung. Es war kalt, die Klamotten waren klamm, der Regen vom Hinweg noch immer nicht ganz getrocknet. Eigentlich war alles doof.
Und dann stimmte jemand die magischen Zeilen an: “Ich hab’ nen harten Tag gehabt, und mußte noch mal raus…” Schals reckten sich in die Höhe, alle sangen mit.

Und auch Nedfuller ärgert sich nicht wirklich über die Niederlage, schließlich darf man gegen diese Bayern verlieren.

Mir selber ging es vor dem Spieltag gut wie lange nicht mehr. Es war doch das einfachste Spiel der Saison. Wie sagt man dann so schön: wir hatten nichts zu verlieren.

Bayern gewinnt nach gefühlten Ewigkeiten wieder in Hamburg und Miasanrot sieht das u.a. als Erfolg von Franck Ribéry, der in der derzeitigen Form nicht zu ersetzen ist.

Nun werden zwei Dinge sehr deutlich: 1) ein Franck Ribery in aktueller Form ist nicht zu ersetzen und der Motor unserer Angriffsbemühungen und 2) die Linkslastigkeit des Spiels war keineswegs von Nachteil. Unsere Spieler konnten das kompakte Zentrum umspielen und sich auch auf engstem Raum auf den Außenbahnen durchsetzen. Hätte Thomas Müller nicht ein Tor erzielt, hätte man ihm vielleicht einen durchwachsenen Abend attestiert. Letztendlich führten aber auch seine geschickten Bewegungen zum Gesamterfolg. Wie immer »Hätte hätte Fahrradkette«.

Auch der Burnster sieht in Ribéry einen Unersetzbaren, doch überraschend findet er Worte des Lobs an Gegner und Luiz Gustavo.

Ich finde allerdings nicht, dass der HSV von Anfang an mit den Bayern überfordert war, die erste halbe Stunde war das ein sehr ausgeglichenes Spiel, das auch eine andere Richtung hätte einschlagen können, als Dante einen hirnrissigen Pass mitten in die Hamburger Offensive spielte. Zum Thema Martinez werde ich langsam etwas kleinlaut, denn so wie Gustavo derzeit spielt, rechtfertigt eher er 40 Millionen als der Spanier, und mir tut so einiges leid, was ich in der Vergangenheit über ihn hab fallen lassen.

Der BayernBlog sieht David Alaba bereits jetzt als wieder den Alten. Von Verletzungsnachwehen keine Spur.

Die Verletzungspause ist David Alaba nicht anzumerken. Zum ersten Mal spielte der Österreicher auf seiner angestammten Position als linker Verteidiger und wusste im Zusammenspiel mit Ribery zu überzeugen. Er hatte hinter dem Franzosen (97) mit 90 die zweitmeisten Ballkontakte und kam drei Mal zum Abschluss. Alaba hinterläuft Ribery deutlich aggressiver als Holger Badstuber auf dieser Position, was auf Grund des hohen Tempos der beiden jede Mannschaft vor Probleme stellt. Trotz des Ausfalls von Badstuber ist Bayern mit dem starken Alaba und dem passablen Contento hinten links gut aufgestellt.

Nürnberg – Wolfsburg 1:0 (0:0)

Die Clubfans United waren nach dem Sieg gegen Wolfsburg oben auf und feiern in der Kneipe. Dabei kommen solche Geschichten raus, die ich nicht verstehe. Übersetzungen sind gern genommen.

“Woor a saubara Kubfboll vom Geebhard. Sauba na Boll berechnd und bladsierd gsedsd. A saubas Door is des gweesn. Hoddma lang vom Glubb nimma gsääng soo a Agdsioon, Zaid is worn, dassma soo a Agdsioon vom Glubb amoll widda sichd. Zum Gligg hodd da Hegging na Geebhard nedd ausgwegsld. Do woor ja scho aana on da Lienje gschdann, woo des Schilld midd da Riggnnumma vom Geebhard in die Heeh ghaldn hodd, und da anna, der Blonde doo, die Numma sibbzehn hodda…”

Hoffenheim – Schalke 3:2 (1:1)

Kein Wunder, dass Schalke nicht in Hoffenheim gewinnt, wie Blog und Weiss feststellt.

Auch im vierten Versuch kann Schalke in Sinnsheim nicht gewinnen. Als ob das nicht schon schlimm genug wäre, rennt man in der letzten Minute zum zweiten Mal in einen Konter, der den Hoffenheimer Sieg perfekt machte. Diese Niederlage zeigte, wie grün Schalke zeitweise noch hinter den Ohren ist und sollte nach Düsseldorf und Montpellier als weitere Lektion in Richtung Spitzenmannschaft zu Herzen genommen werden.

Der Schalkefan grämt sich nach der unnötigen Niederlage nicht.

Eine Niederlage, ja. Eine unnötige und letztendlich dumme Schlappe sowieso. Dennoch gelingt es mir nicht, mich wirklich zu grämen. Schalke spielte gut, mit Elan, mit Spielfreude und Spielwitz. Schalke nahm die Rolle des Favoriten an und setzte sie auf dem Feld um. An einem normalen Tag wäre es ein Sieg geworden. An einem unglücklichen Tag hätte man sich mit einem Punkt begnügen müssen. An einem Tag wie vorgestern geht man mit leeren Händen nach Hause. Das ist nicht schön, aber es kann vorkommen. Das ist Fußball.

Auch der Turnhallenphil ist kein Grämer.

Sehr ärgerlich: Aus einem Spiel, welches man eigentlich klar hätte gewinnen müssen, geht man ohne Punkte raus, weil man den Sieg unbedingt erzwingen wollte. Da das Spiel allerdings von Schalker Seite nicht wirklich schlecht war, und Arsenal im Grunde auch schon auf der Matte steht, bleibt keine Zeit sich lange zu grämen.

Elke Schwarzer hadert im Königsblog mit den Bewertungen der Presse für die Knappenspieler.

Ich hadere etwas mit den schlechten Spielerbenotungen in Der Westen und in Bild. Sieben bzw. sechs Mal Noten von 4 bis 5, als hätten wir einen totalen Riemen runtergekickt. Klar war Farfan (Der Westen 2,5/Bild 2) der beste Schalker, Höwedes (2,5/2) war top präsent. Aber ich habe auch bis zu seiner Auswechslung bei Holtby (5/5) lichte Momente gesehen: Ihm unterlief zwar der Fehler vor dem 1:0, doch versuchte er viel, spielte einige kluge Bälle nach vorn. Dabei geht er natürlich stets das Risiko ein, dass manche Pässe nicht ankommen. No risk no fun eben. Jones (3,5/3) gefiel mir.

Bei Dumbdog ist von der Euphorie der letzten Schalker Wochen nichts mehr übrig geblieben.

Wir haben es tatsächlich geschafft, alles was wir uns in den letzten 4 Wochen aufgebaut haben, mit dem Arsch wieder einzureißen. Das ganze Gelaber von Bayernverfolger Nr.1 sollte man sich einfach mal sparen, denn das einzige was Schalke in solchen Situationen verkörpert und wieder gut zu sehen war an diesem Wochenende, ist das Unvermögen gegen vermeintlich kleine Gegner einen Stich zu setzten. Ähnliches hatten wir ja bereits in Düsseldorf sehen müssen, hier war man auch das bessere Team und fühlte sich am Ende als Verlierer, am jetzigen Wochenende war man es sogar.

Tina vom Schalker Megafon wünscht sich für Dienstag drei Umstellungen.

Lewis Holtby auf die Frage, wie es ihm gefalle, durch Gelsenkirchen zu laufen.

Dortmund – Stuttgart 0:0 (0:0)

Anygivenweekend findet kein klares Fazit für das Spiel, dabei hätte es so eine schöne Geschichte werden können.

Es wäre ein guter Tag gewesen, um Geschichten zu schreiben. Nach dem legendären 4:4 zwischen BVB und VfB in der Vorsaison wünschte sich die Fußball-Öffentlichkeit eine würdige Fortsetzung. Julian Schieber, Doppel-Torschütze vom Frühjahr, hätte sich in schwarz-gelb fünf Minuten nach seiner Einwechslung in die Schlagzeilen schießen können.

Dembowski ärgert sich über den Ausfall von Sebastian Kehl nach Raphael Holzhausers Ellbogen Einsatz und den damit verbundenen Folgen.

Was mich aber aufregte, war der Bruch an Kehls Nase. Immer wieder. Immer wieder auf die Fresse und später stellt sich Bobic hin und faselte etwas von: „Da muss man sich dann aber auch mal im Griff haben.“ Muss man eben nicht, wenn man ständig auf die Fresse bekommt. Im nicht einmal sprichwörtlichen Sinne. Mit Kehl verloren wir den Überblick, mit Leitner kam der fahrige Offensivgeist zurück. Und Gündogan durfte nicht mehr ordnen, nur noch sichern. Das klappt alles nicht.

Heinz Kamke fragt sich so allerhand. Wie die Szene von Holzhauser gegen Kehl einzuschätzen ist und ob man beispielsweise die Taktik nach dem Gegner ausrichten muss, aber auch wer dem Stuttgarter Torhüter geraten hat, sich bei Jogi Löw ins Gedächnis zu rufen, oder…

Was ich noch fragen wollte: Wieso zupft Mario Götze so häufig sein Trikot zurecht? Ich kenne das so bisher nur von Frauen, die etwas zu kurze Röcke tragen. Oder von mir, wenn ich das Gefühl habe, aus einem Shirt herausgewachsen zu sein. Dabei bin ich doch meist derjenige, der bei Twitter jenen widerspricht, die Götze unterstellen, nicht durchtrainiert zu sein. Etwas verwirrt: ich.

Frankfurt – Fürth 1:1 (1:0)

Das Blog-G leistet Abbitte beim Frankfurter Torhüter und beschreibt, was passiert wenn zwei Aufsteiger aufeinander treffen.

Und plötzlich ist dieser Aufsteiger die klar bessere Mannschaft, und hätte eigentlich am Ende einen Sieg verdient gehabt. Sicher hätte der Aufsteiger aus Fürth auch gewonnen, wenn da im Tor der bisherigen Überraschungsmannschaft, nämlich Eintracht Frankfurt, nicht ein überragender Torhüter stehen würde.

Zweite Liga

Das Übersteiger-Blog freut sich über einen 2:0-Erfolg St.Paulis in der Fremde.

Andreas Wiemers ist schon mit weniger zufrieden, nämlich einem 2:2 seines VfL Bochum.

Hertha muss nach dem 0:0 in Ingolstadt kleinere Brötchen backen findet das Hertha-BSC-Blog.

Medien

Der Doppelpass fragte am Sonntag via Twitter nach, wie man die Sendung denn verbessern könne. Miasanrot antwortete prompt und blickte dabei auch auf die Reaktionen der anderen.

Die Diskussion könnte oft eine Auffrischung gebrauchen und eine Runde mit Bloggern, Twitterern und auch Fanvertretern würde das bewirken. Wieso immer nur über statt auch mal mit den Fans zu sprechen? Man könnte zum Beispiel auch die Personen hinter der Aktion »Ich fühl’ mich sicher!« einladen und sich als Plattform für derartige Belange präsentieren. Offenheit demonstrieren und echte Meinungen bekommen.

Trainer Baade hat tatsächlich lobende Worte für den Kicker und seine Jubiläums-Seiten über.

Kung-Fu-Zlatan

Zlatan Ibrahimovic erhält am Wochenende eine rote Karte

4 Kommentare » Schreibe einen Kommentar

  1. Ich übersetze gerne doch :)

    „War ein super Kopfball von Gebhart. Sauber den Ball berechnet und platziert gesetzt. Ein sauberes Tor ist das gewesen. Hat man lange vom Club nicht mehr gesehen so eine Aktion. Zeit is es geworden, dass man so eine Aktion vom Club mal wieder sieht. Zum Glück hat der Hecking den Gebhart nicht ausgewechselt, Da war ja schon einer an der Linie gestanden, der das Schild mit der Rückennummer von Gebhart in die Höhe gehalten hat, und der andere, der Blonde da, die Nummer 17 hat er…“

  2. Merci für die zweifache Erwähnung. Da wir letztens kurz davon gesprochen hatten: wir veröffentlichen die neuesten Berichte auf Miasanrot.de jetzt auch direkt und zeitnah auf Twitter, dann einfach twitter.com/miasanrot

    Beste Grüße, Jan

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