Blog- & Presseschau für Freitag, den 19.10.2012

Die Bundesliga geht in den 8.Spieltag und die halbe Nationalmannschaft freut sich, dass jetzt das Derby zwischen Schalke und Dortmund Thema ist, und nicht ein seltsames Remis in Berlin.

Bundesliga

Das Spiel des Spieltags ist das Derby zwischen Dortmund und Schalke. Das 09blog wirft einen Blick auf die Mutter aller Derbys, erklärt warum er Schalke nicht so doof wie Hoffenheim findet und rechnet mit einer knappen Kiste.

Der gemeine Schalker ärgert sich über den ungünstigen Zeitpunkt des Derbys. Die Länderspielpause sei der Derbystimmung abträglich gewesen, hinzu kommt der Dortmunder Aufwärtstrend und das Ergebnis vom letzten Jahr, dass seine Hoffnungen eher klein lässt.

Turnhallenphil hat nach Gründen gesucht, warum Schalke in Dortmund gewinnt und eine steile These präsentiert.

Die Schalker Blogger sind ja eher demütig und der Glaube an einen Sieg der Knappen im Westfalenstadion ist klein, doch auch die Borussen halten sich zurück mit Siegansagen. Anygivenweekend weist auf den besseren Tabellenstand der Schalker hin und die schlechte Personallage in Dortmund.

Gut 100 Kilometer mehr als Dortmund und Gelsenkirchen liegen Nürnberg und Augsburg auseinander. Grund genug für die meisten Medienvertreter vom Bayernderby zu sprechen. Die Clubfans-United hätten gerne ein Interview zum Spiel mit einem Augsburger Blogger geführt, die gibt es aber nicht. Oder kennt ihr wen?

Daniel Rathjen von Eurosport sprach vorm Spiel der Bayern in Düsseldorf mit Luiz Gustavo über die Rotation im Team des Rekordmeisters.

Gustavo: Wir haben viele Spiele, es gibt hier und da mal müde und verletzte Akteure. Das System ist präventiv. Insgesamt ist es schon okay, aber manchmal ein bisschen schwierig. Jeder möchte gerne spielen – in jedem Spiel. Der Vorteil an regelmäßigen Einsätzen ist, dass man, wenn man eine nicht so gute Partie abgeliefert hat, den Eindruck in der folgenden wieder korrigieren kann. Das ist bei der Rotation nicht möglich. Da musst du einfach in jedem Spiel gut sein. Zu 100 Prozent. Der Lohn sind Einsätze.

Die Süddeutsche berichtet vom furiosen Comeback von David Alaba. Gerade erst kurze Zeit wieder im Mannschaftstraining bei den Bayern, führt er die Österreicher zum WM-Quali-Sieg gegen Kasachstan. Gegen den Willen seines Münchner Trainers.

Stefan Klüttermann von der RP wirft einen Blick auf das morgige Leverkusener Spiel gegen Mainz, aber auch auf das Mammutprogramm der Werkself in den nächsten 57 Tagen. 15 Spiele warten auf Bayer.

Greuther Fürth muss in Hoffenheim ran. Beim Kleeblattblog sieht man sich als Außenseiter, hofft aber auf einen Überraschungssieg und dem damit verbundenen Sprung von den Abstiegsrängen.

Das Kommentatorenblog hat alle Spielansetzungen samt Kommentatoren zusammen gefasst.

Nationalmannschaft

So ganz aufgearbeitet ist das 4:4-Remis gegen Schweden immer noch nicht. Der Indirekte Freistoß hat alle Pressestimmen zusammengestellt.

Max von Abenteuer Fußball hat wie immer das Spiel der Nationalelf gesehen und fragt sich, wie man dieses 4:4 einordnen soll.

Wie bewertet man nun so ein Spiel, das bis zur 60. Minute vielleicht das beste Match der Nationalmannschaft seit dem WM-Viertelfinale 2010 gegen Argentinien war? Was soll man stärker gewichten, den Traumfussball in der ersten Stunde oder das komplette Debakel danach? Nach zwei Tagen überlegen fällt die Antwort leicht: Der größte Rausch nützt nichts, wenn danach der Absturz kommt. Und trotz dieser Prämisse habe ich mich wohl nie so schwer mit der Spielerbewertung getan.

Bei Spox kommentiert User keyser den Umgang mit Jogi Löw und welche Rolle Kritik im Umfeld der Nationalmannschaft spielt.

Die Financial Times Deutschland mit Stefan Osterhaus und Axel Kintzinger fragt nach dem Führungsspieler der deutschen Nationalelf und ob sich Bastian Schweinsteiger schon mit der Tragiker-Rolle in der Mannschaft abgefunden hat.

Die Bundesliga dagegen ist ratlos, wie die Welt weiß und fasst Stimmen diverser Bundesliga-Beteiligter zusammen.

Zuschauerzahlen

Überall wird die Bundesliga gelobt und gefeiert, speziell was mit Fans zusammenhängt. Volle Stadien, günstige Tickets, großartige Atmosphäre. Jan Christian Müller von der FR jedoch hebt den Zeigefinger, denn die Kluft zwischen den Besucherzahlen bei verschiedenen Bundesligavereinen wird immer größer.

Viel Sympathie, weniger Fans: Die gute Arbeit der kleinen Fußballklubs stellt für die Bundesliga auch ein Problem dar. Werksklubs wie Bayer Leverkusen und VfL Wolfsburg sowie Vereine wie Hoffenheim, FC Augsburg oder Mainz 05 mangelt es noch an bundesweiter Ausstrahlung.

Sicheres Stadionerlebnis

Der FC St.Pauli lehnt jetzt ganz offiziell das Diskussionspapier zum Thema „Sicheres Stadionerlebnis“ der DFL ab und wünscht sich anders greifende Reformen, an denen man sich dann gerne beteiligt. Mehr Infos bei Fabulous Sankt Pauli.

Rassismus im Stadion und die Verbände

Alex Raack von den 11 Freunden kommentiert die rassistischen Vorfälle beim U21-Spiel zwischen Serbien und England.

Es ist eine Sache, wenn weltfremde Dumpfbacken ein Fußballspiel nutzen, um in der anonymen Masse ihr rassistisches Geplärre auszuspucken. Dagegen ist kein Stadion, kein Verein der Welt ausreichend geschützt. Wie soll man denn auch im Vorfeld verhindern, dass sich das halbe Dutzend in Block F in der 70. Minute erhebt, um den gegnerischen Stürmer mit Affenlauten zu beleidigen oder die Arme zum Hitlergruß in die Höhe reißt? Das ist unmöglich.

Zu den Hintergründen noch mehr bei der taz.

Rechte Hooligans contra Ultras

Der Westen berichtet über eine Entwicklung beim MSV Duisburg, wo sich rechtsradikale Hooligans aufmachen, gegen die Ultras des Vereins vorzugehen. Wie der Verein und die Beteiligten reagieren recherchierte Philipp Wahl. Via Marcus Bark.

Rauball und die Fankultur

Zu einer Diskussionsrunde rund um Fankultur hatte das Dortmunder Medienhaus Lensing eingeladen. Mit dabei Reinhard Rauball und der Dortmunder Polizeichef Norbert Wessler, die sich u.a. über Gewalt in den Stadien unterhielten und welche Rolle die Polizei dabei spielt.

Red Bull, Ralf Rangnick und Fußball

Ein spannendes Interview Michael Ashelm für die FAZ mit Ralf Rangnick. Im Gespräch äußert er sich zu Red Bull, seiner Aufgabe in Salzburg und seinen persönlichen Plänen.

Nebenjob für Stefan Reinartz

Stefan Reinartz könnte sich zurücklehnen. Fußballprofi im Wohlfühlverein Bayer Leverkusen. Geld, Spiele, europäischer Fußball, doch Reinartz ist als Co-Trainer der Leverkusener U17 in seiner Freizeit unterwegs. Die 11 Freunde interviewten Reinartz.

Roth, Schmidt, Hoeneß, Breuckmann

Illustrer ging fast nicht. Zeit Online lud zum Gespräch ein. Über den Wert des Gesprächs lässt sich streiten.

Fußball in Afghanistan

Bereits Thema hier gewesen – wie die afghanische Fußballliga Spieler rekrutiert. Nämlich über Castingshows und SMS-Votings. Einen weiteren guten Bericht gibt es jetzt bei der taz von Thomas Ruttig.

Koffeintabletten für Wayne Rooney

Am Abend nach dem WM-Qualifikations-Spiel gegen Polen musste Wayne Rooney Schlaftabletten nehmen. Warum? Weil die Engländer dermaßen schlafmützig auf dem Platz agierten, dass man u.a. Rooney Koffeeintabletten verabreichte. Danach konnten die Spieler nicht mehr einschlafen. Ist das schon Doping?

Das No-Dice-Magazin

Schon öfter verlinkt an dieser Stelle – das No Dice-Magazin. Jetzt berichtet der Tagesspiegel über das englischsprachige Magazin über den Berliner Fußball.

Kunstprojekt des Tages

Der Waldplatz. Forest Pitch.

Link des Tages

Der Postillon über einen schwedischen Fan, der beim Stand von 4:0 für Deutschland gegen Schweden am Dienstag das Olympiastadion verlässt.

5 Kommentare » Schreibe einen Kommentar

  1. re Rooney:

    Koffein steht schon seit Jahren nicht mehr auf der Dopingliste (wo es ohnehin auch vorher nur oberhalb eines eher wahnwitzigen Grenzwertes auftauchte).

    Das macht die Geschichte aber eher interessanter – ist es doch nicht ohne Grund gestrichen worden. Denn man weiß seit einiger Zeit, dass Koffein über irgendwelche Stoffwechselprozesse für den Ausdauersportler eher nachteilig ist. Nachteile, welche den (kurzfristigen) stimulierenden und motivationsfördernden Effekt deutlich übersteigen.

    Stellen sich mir zwei Fragen: Ist Fußball für Engländer keine Ausdauersportart? Und benötigen englische Nationalspieler Motivationshilfen?

    [Dieser Kommentar enthält irgendwo aufgeschnapptes Drittel- bis Halbwissen und darf sehr gerne verbessert werden]

    • Wenn ich richtig recherchiert habe, steht Koffein tatsächlich nicht mehr auf der Dopingliste, ist aber dafür auf einer Monitoring-Programm.

      Der WADA-Code besagt (Artkel 4.5): „WADA, in consultation with Signatories and governments, shall establish a monitoring program regarding substances which are not on the Prohibited List, but which WADA wishes to monitor in order to detect patterns of misuse in sport.“

      Dass Koffein sich negativ auf Ausdauerleistungen auswirkt, ist mir neu. Vielleicht gibt es da ja ein paar Spezies hier.

  2. Woher hast du, sternburg, denn die Info, dass es in Ausdauersportarten negativ wirken würde? Ich kann mich erinnern, dass auch Radprofis drauf stehen – und auch auf andere Aufputschmittel.

  3. *hust* Nachdem ich erneut blafasels Links gefolgt bin, handelt es sich wohl doch eher um Achtelwissen. Keine Ahnung, wie ich darauf komme, aber anscheinend behauptet kein Mensch, Koffein sei nachteilig. Vielmehr besitzt es – gerade in den Ausdauerwissenschaften – sehr wohl leistungsfördernden Effekt.

    Nachdem es demnach wohl vor allem wegen seiner gesellschaftlichen Allgegenwart von der Liste genommen wurde sollte man vielleicht auch über die Streichung des Kokains nachdenken. Das wäre nur konsequent.

    Tatsächlich ist es wohl das normalste von der Welt, Fussballern – sportethisch nicht vertretbar – bei Abendspielen Koffeintabletten zu verabreichen. Was bei einer plötzlichen Spielverlegung durch entsprechende Schlafmittel aufgefangen werden muss. Gehen Sie weiter, hier gibt es nichts zu sehen!

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