Heute starten wir mal mit den Frauen, lassen den Auftakt der Bayern analysieren, verabschieden Borowski, beobachten Ballack und servieren zum Abschluss Tore und einen Klassiker: einen Briten, der einen Elfmeter verschießt.
Frauen
„Framba“ hat die Ergebnisse der EM-Qualifikation. Russland, Spanien, Island, Schottland, Ukraine und Österreich müssen in die Playoffs.
Die Deutsche Nationalmannschaft siegte mit 10:0 (3:0) gegen die Türkei. Martina Müller kam mit ihrer Einwechslung in der 65.Minute zum 100.Länderspieleinsatz und erzielte in der Restspielzeit drei Tore. Den kompletten Spielbericht gibt es bei „Womensoccer„. Im „Spielfeldschnitte„-Blog wird im lebhaften Spielkommentar ZDF-Kommentator Norbert Galeske gelobt und Nationaltrainerin Sylvia Neid kritisiert:
„Wie sehr würde ich das dieser deutschen Frauenmannschaft wünschen. Nicht aus einer Sylvia-Neid-Block-Taktik und ihrer Überlegenheit heraus gegen das Abwehrbollwerk einer – in diesem Fall türkischen – Mannschaft anzurennen. Sondern in einen Spielbetrieb involviert zu sein, der wirkliches Fußballspielen erfordert und mich anders mit Qualitäten einzelner Spielerinnen bekannt macht. Wo man scheitert und daraus neue Taktiken, andere Ideen, neue Stärken entwickeln könnte. Wo ich als Zuschauerin mal wieder überrascht werde.
So bleibt es beim typisch deutschen Angriffsverhalten: über die Außenbahnen werden Bälle nach vorne getragen, die dann per Flanke (Variante A: flach; Variante B: hoch) vor’s Tor getragen werden.“
Titelverteidiger Deutschland war bereits vor dem Spieltag für das EM-Turnier vom 10. – 28. Juli 2013 in Schweden qualifiziert.
Champions League
Bayern München gewinnt zum Auftakt der Gruppenphase 2:1 gegen den FC Valencia. Eine Video-Zusammenfassung des Spiels gibt es im YouTube-Kanal von „Sky“. Das „morgenmagazin“ des „ZDF“ zeigt sich begeistert vom Mittelfeld der Bayern.
Laut „FAZ“ haben die Bayern mit dem Sieg das „Final-Trauma „ad acta“ gelegt:
„Die Bayern waren während der gesamten, einseitigen ersten Halbzeit das deutlich bessere Team, doch taten sie sich nicht leicht, klare Chancen herauszuarbeiten gegen die kompakt organisierte Defensive von Valencia, das nicht einmal in den ersten 45 Minuten einen überzeugenden Angriff zustande brachte. 66 Prozent Ballbesitz der Bayern zeugten von der alten van-Gaal-Schule, doch ein Durchkommen gab es erst durch die modernere Art des Fußballs, das sogenannte Umschaltspiel, die Blitzattacke nach Einkreisen des Gegners und Abluchsen des Balles.“
„spox“ lobt die Defensive der Bayern und das Zusammenspiel von Martinez und Schweinsteiger:
- „Dafür stand die Defensive relativ sicher. Im 4-4-2 konzentrierten die Valencianos das Spiel auf einen Korridor von 30 Metern um die Mittellinie. Dort verdichteten die Spanier die Räume und schafften in Ballnähe meist Überzahl. Für die Bayern gab es kaum ein Durchkommen.
- Das Zusammenspiel zwischen Schweinsteiger und Martinez funktionierte schon ziemlich gut. Beide gingen im Wechselspiel in die Offensive und dominierten die Partie aus dem Zentrum, wobei Martinez auch als Balleroberer auffiel.
- Bis auf eine kurze Phase rund um die 60. Minute standen die Bayern defensiv sehr sicher. Boateng und Dante räumten im Zentrum gut ab. Aber auch die Offensivspieler beteiligten sich intensiv an der Arbeit gegen den Ball.“
„Fernglas FCB“ sah ein „Festmahl mit Haar in der Suppe„:
„Nicht ganz so gut wie in den letzten Spielen war der Auftritt von Stürmer Mandzukic – er verzettelte sich desöftern, übersah den besser stehenden Mitspieler (Robben) und verschoss zu allem Überfluss auch noch einen Elfmeter. Und dieser war nun wirklich mäßig, ja fast leichtfertig geschossen. Zu diesem Zeitpunkt stand es nur noch 2:1, da Lahm – zu weit weg vom Gegenspieler – diesen nicht am Flanken hinderte und Valdez die Flanke per Kopf zum Anschlusstreffer (90. +1) verwerten konnte. Nicht, dass der Sieg nochmal in Gefahr geriet, aber derlei Nachlässigkeiten waren der Grund, warum der FCB nicht als Titelverteidiger in die neue Champions League-Saison ging.“
Stefan Osterhaus hat in der „Neuen Zürcher Zeitung“ einen „souveränen Auftakt“ gesehen:
„Der Spielfluss der Münchner funktionierte reibungslos – obschon Jupp Heynckes, der Coach, einige Änderungen vorgenommen hatte. Xherdan Shaqiri stand diesmal nicht in der Formation, Claudio Pizarro kam in die Mannschaft anstelle von Mario Mandzukic, dem bisher erfolgreichsten Bayern-Torschützen, doch vor allem gelang es den Münchnern, den Ball schnell durchs Mittelfeld zu tragen. Dies lag vor allem am diskreten Schaffen des Duos Bastian Schweinsteiger / Javi Martinez. Der Deutsche, der an guten Tagen zur Weltklasse zählt, hatte keine Mühe, sich mit dem Bayern-Rekordtransfer zu arrangieren, das gute Antizipationsvermögen der beiden ermöglichte viele Balleroberungen, so dass die Defensive der Bayern kaum gefordert war.“
Die „Süddeutsche Zeitung“ sieht eine „Überraschungself mit Schwierigkeiten“ und kommt nach dem Spiel vor allem zu einer Erkenntnis:
„Ansonsten verriet der Abend über die mutmaßliche Stammelf der Bayern indes vor allem folgendes: Es wird sie, anders als im letzten Jahr, nicht geben. Die Flügel-Promis Franck Ribéry und Arjen Robben, die am Samstag gegen Mainz noch pausiert hatten, besetzten gegen Valencia wieder die Außenbahnen, anstelle von Thomas Müller und Xherdan Shaqiri. Dass neben Müller auch der Stürmer Mario Mandzukic auf der Bank Platz nehmen musste, bedeutete: Heynckes verzichtete freiwillig auf seine zwei besten Torschützen der bisherigen Ligasaison.“
Daniel Rathjen befindet bei „Eurosport“: „90 Minuten mit Martinez: Zu sehr Durchschnitt„. (Im Laufe des Textes merkt der Autor, dass der Neuzugang nur 69 Minuten gespielt hat) Im Live-Ticker Modus wird das Spiel des Spaniers beobachtet:
„20. Minute: Er merkt nun, dass er mehr tun muss und wird aktiver, er geht mehr Wege, legt auch mal einen Sprint ein.
24. Minute: Das erste Mal schaltet er sich mit in die Offensive ein, seine Flanke von rechts. bringt immerhin eine Ecke ein.
26. Minute: Gut gedacht, doch nicht ganz präzise, ein Pass in den Lauf von Robben landet beim Gegner.
[…] Fazit: Javi Martinez bringt alle Voraussetzungen mit. Er hat eine hervorragende Technik, weiß seinen Körper einzusetzen und hat ein gutes Stellungsspiel. Mit der Zeit wird er mehr Sicherheit erlangen, er muss jedoch schnell lauter werden, das Spiel auch mal schnell machen. Noch ist Gustavo nicht schlechter. Es war ein ordentlicher Anfang für Martinez. Nicht mehr, nicht weniger.“
Die Torschützen der anderen Champions League Partien hat „Spiegel Online„.
Europa League
Borussia Mönchengladbach ist bereits auf Zypern gelandet, um im ersten Gruppenspiel gegen AEL Limassol anzutreten. Arango, Daems und de Jong sind nicht dabei. Sie trainieren in Gladbach. Laut „Westdeutscher Zeitung“ will Trainer Lucien Favre so die Belastung verteilen.
Die „Rheinische Post“ sieht in der Rotation „Hankes Chance“.
Die „Stuttgarter Zeitung“ sieht in der Europa League eine harte Nuss für den VfB. Prämien, Fernsehgeld und Zuschauer im internationalen Wettbewerb werden aufgedröselt.
Bayer Leverkusen droht laut „Rheinischer Post“ eine „Minus-Kulisse “ gegen einen schweren Gegner. Mittelfeldspieler Bender erwartet laut „kicker“ „ein hartes Stück Arbeit“.
Wolfgang Holzhäuser spricht sich im Interview mit der „Berliner Zeitung“ für eine Ausweitung der internationalen Wettbewerbe aus:
„Ich halte grundsätzlich viel von der Idee, die Champions League im europäischen Raum auszuweiten und vorher in Gruppenphasen oder Qualifikationsrunden dafür zu sorgen, dass 16 oder 32 Vereine um die Wurst spielen. Zwei Möglichkeiten werden meines Wissens bei der Uefa diskutiert. Erstens: Champions und Europa League verschmelzen zu einem Wettbewerb, vorher werden regionale Qualifikationsrunden geschaltet. Zweitens: Es wird ein Auf- und Abstieg zwischen Champions und Europa League geschaffen. Man sollte über beide Modelle nachdenken.“
International
„The Swiss Ramble“ nimmt den italienischen Fußball unter die Lupe mit besonderem Augenmerk auf Genua.
Wie der australische „The Telegraph“ berichtet, ist Michael Ballack in Verhandlungen mit dem A-League-Club Western Sydney Wanderers. Laut „Sydney Mornig Herald“ hat der Club allerdings eine Verpflichtung Ballacks verworfen:
„It is believed the Wanderers rejected the approach from Ballack’s Australian-based representatives because they were not convinced of Ballack’s condition and commitment.“
Bundesliga
Während Michael Ballack noch Fußball spielen kann und will, muss Tim Borowski seine Karriere beenden. Andauernde Probleme am Sprunggelenk machen eine Fortsetzung, der 33-fachen Nationalspielers (dieses Tor hat wohl jede/r Leser/in gesehen) unmöglich. Die „Kreiszeitung“ hat mit dem Mittelfeldspieler gesprochen und fasst die Karriere des 32-jährigen zusammen, der ab Januar 2013 für Werder Bremen an noch zu benennender Stelle zum Einsatz kommen wird.
„A Football Report“ über die „Long-term stability has been a successful philosophy at Freiburg and Mainz„.
„Blog-G“ zitiert aus der Anfangssequenz von „Takeshi´s Castle„. Aus Gründen.
„The Hard Tackle“ schreibt über die Entwicklung des VfB Stuttgart unter Bruno Labbadia: “From Young And Wild” To “Old And Tame”
Das „Hamburger Abendblatt“ hat Rafael van der Vaart und HSV-Gönner Klaus-Michael Kühne zum Doppel-Interview getroffen. (Teil 1 / Teil 2). Kühne spricht über unprofessionelles Management beim HSV, die Grenzen seines Engagements wegen der 50+1-Regel und eine geplatze frühere Rückkeher van der Vaarts wegen eines geplatzten Wechsels von Mladen Petric zum VfB Stuttgart. Rafael van der Vaart berichtet von den nächtlichen Verhandlungen von Hamburg und Tottenham und über ein mögliches Karriereende beim HSV mit anschließender Tätigkeit als Trainer.
„Blog und Weiss“ wagt den zweiten Teil der Kaderanalyse von Schalke 04. Dieses Mal Außenverteidiger und die Offensive.
Schalke Manager Horst Heldt meint derweil im „kicker“ – Interview, dass man sich auf Schalke „nicht gegen Titel sträube“.
Regionalliga
Die „Leipziger Internet Zeitung“ wundert sich über das Verhalten von Lok Leipzig im Umgang mit Verbindungen zwischen der rechtsextremen Ultravereinigung „Scenario Lok“ und dem Fußballverein:
„Statt sich mit den Problemen auseinander zu setzen, schließen sich nun die Funktionäre offenbar lieber einigen Lok-Fans an, die längst dazu übergegangen sind, anonymen Scharfmachern zu glauben. So haben User in den vergangenen Wochen in einem unter nahezu allen engeren Lokfans bekannten Internet-Forum längst begonnen, ihre Version der Geschichte zu erzählen.
Da wird von „Bezahlung der L-IZ durch RB Leipzig“ gefaselt, die Redakteure wären „Linksextremisten“ und überhaupt seien Medien verlogen. Nur wenige User halten da noch gegen, denn allzu schnell kann man in den Verdacht geraten, Lok nicht zu unterstützen, wenn man die neue Frontstellung zur L-IZ nicht teilt. Hinweise auf die jahrelange journalistische Begleitung des Fußballvereins verhallen.“
Medien
Gerhard Delling hat ein Buch mit dem Titel „50 Jahre Bundesliga – Wie ich sie erlebte“ geschrieben. Matthias Nedoklan hat das Buch für den „Indirekten Freistoss“ hat das Buch rezensiert.
„Trainer Baade“ über die „Kolumne Abseits“ der „Welt“.
Das „ZDF“ freut sich laut „Quotenmeter“ über gute Quoten beim Bayern-Spiel und ärgert sich über schleche Quoten beim „Champions League Magazin“
Extra
Der „Platzwart“ über den „Huszti Riot„.
Der typische Engländer des Tages: Prinz William
Das Eigentor des Tages: Bogenlampe
Das Tor des Tages: Mark Griffin