Die Blog- & Presseschau für Freitag, den 09.11.2012

Europa League

Die Europa League hat immer noch den Beigeschmack des Verlierer Cups, die Mauertaktiker haben deshalb eine Ode an den Wettbewerb geschrieben. Verlierer gab es am gestrigen Abend nicht direkt, Gladbach und Hannover sahen nicht immer gut aus – Stuttgart und Leverkusen gewinnen dagegen glatt. Alle Spiele, alle Tore bei Sky.

Leverkusen gewinnt 3:0 gegen Rapid Wien und qualifiziert sich ohne Gegentor bisher für die K.O.-Phase. Alles unter Kontrolle hatte die Werkself, befand Martin Beils (RP).

Routiniert und mit überschaubarem Kraftaufwand meisterten die Rheinländer ihre Aufgabe in der Europa League. Sie setzten ihre Erfolgsserie aus der Bundesliga fort, seit zwölf Spielen haben sie nicht mehr verloren. Im Idealfall könnte Bayer mit einem Sieg am Sonntag beim VfL Wolfsburg auf den zweiten Rang vorstoßen. Gegen die biederen Wiener hatte auch die freiwillig geschwächte Leverkusener Mannschaft keine Probleme.

Hannover sichert sich die nächste Runde durch ein Last-Minute-Tor gegen Helsingborg. Dabei hatte man schon 2:0 geführt und diesen Vorsprung fahrlässig verspielt. Mehr bei Spiegel Online.

Stuttgart darf weiter hoffen. Beim 2:0 gegen Kopenhagen schämt sich Fredi Bobic jedoch vor allem für die Fans.

Kurz darauf zeigten die VfB-Anhänger ihre hässliche Seite, als sie durch das Zünden von Feuerwerkskörpern eine Unterbrechung erzwangen. Bengalos flogen auf das Spielfeld, Rauchschwaben waberten über den Rasen. Labbadia und Bobic eilten vor die Fankurve, um Schlimmeres zu verhindern. „Wir haben gespürt, dass es ein Durcheinander war. Es war wichtig, dass wir uns als Verantwortliche stellen“, sagte Labbadia. „Da sind einige dabei, die wollen es nicht begreifen, die haben auch in einem Fußballstadion nichts zu suchen. Dafür müssen wir uns schämen“, klagte Bobic. Seinem Klub droht nun eine Strafe.

(Welt)

Auch Gladbach hat noch alle Chancen. Vor allem dank Juan Arango, der wieder mal Retter in allerhöchster Not war, so Karsten Kellermann (RP).

Juan Arango war wieder einmal Gold wert für Borussia Mönchengladbach. Der Venezolaner hat dem Bundesligisten mit einem Tor in der Nachspielzeit ein 2:2 bei Olympique Marseille in der Europa-League beschert – und damit auch die Chance auf den Einzug in die nächste Runde erhalten. Borussia ist nun im direkten Vergleich gegenüber Marseille im Vorteil.

Champions League

Celtic Glasgow erlangt einen historischen Sieg gegen den FC Barcelona. Zonal Marking mit der taktischen Analyse des schottischen Siegs, der gezeichnet ist von einem guten Matchplan und demnach auch nicht unverdient war.

You’ll never walk alone“ vor dem Spiel. Wie immer in einem Stadion auf der Insel äußerst eindrucksvoll.

Rod Stewart weint erst nach dem Sieg Celtics.

Derweil macht sich John Terry für sein Spiel warm.

Der Baziblogger findet es albern Franck Ribéry eine gelbe Karte für seine ausführliche Verabschiedung vom Publikum bei seiner Auswechslung zu geben und sieht im Schiedsrichter den schlechtesten Mann auf dem Platz. Ein Fall für „Collinas Erben“.

Tschüsch ihr T’schis sagt das Fernglas FCB und schafft es einen ganzen Artikel im Phantasie-Dialekt zu verfassen. Die Leser fordern eine Vertonung.

Die Südkurve blieb beim Spiel gegen Lille teilweise leer. Miasanrot beschreibt den Vorgang und regt zur Diskussion an, auch weil sie nicht konform mit den Duselbayern gehen.

In diesem Beitrag kann ich keinesfalls so weit gehen und die Aktion als ein Protest von »Egomanen« bezeichnen. Das ist meiner Meinung nach falsch. Dennoch: ein Protest ist kein Anfang, sondern ein Statement. Wichtig ist nun das aufeinander Zugehen und die gemeinsame Arbeit an Lösungen und einem Kompromiss. Das Fernbleiben hat ein Zeichen gesetzt, aber grundsätzlich noch kein Problem gelöst. Das diese wesentlich tiefer als bei der Einlasskontrolle liegen ist klar. Ich hoffe dass Verein und Fans an einer Lösung arbeiten und sie finden werden.

Andreas Burkert (SZ) ahnt, dass der Konflikt zwischen Fans und Verantwortlichen weiter schwelt.

Die mögliche Entfremdung von einem Teil der Fans bleibt dennoch ein Thema; seit den Dissonanzen wegen der Arena-Atmosphäre und Hoeneß‘ Tirade auf der Klubversammlung 2007 („Ihr seid doch selbst für die Scheiß-Stimmung verantwortlich!“), und erst recht seit den Debatten um den Kauf des Nationaltorwarts („Koan Neuer“) schwelt da etwas. Die nächste Versammlung steigt am 15. November.

Bundesliga

Der FSV Mainz muss heute in der Bundesliga gegen den 1.FC Nürnberg ran. Alle Hoffnungen der Mainzer so die FR liegen auf den Schultern von Adam Szalai.

Szalai hat einen Lauf, verdeutlicht damit aber auch ungewollt die Probleme im Mainzer Offensivspiel. Bis auf den ungarischen Nationalspieler, der mit seiner Auswahl am kommenden Mittwoch ein Freundschaftsspiel gegen Norwegen absolviert, benötigen die Mainzer zu viele Chancen für ihre Tore.

Einen ausführlichen Vorbericht aus Nürnberger Sicht, gibt es bei den Clubfans United, die auch einen Mainzer Blogger interviewen.

Klaus Allofs nach Wolfsburg

Mehr zu diesem Thema in einem später erscheinenden Beitrag.

Zweite Liga

Kees Jaratz (Zebrastreifenblog) erinnert vor dem Spiel des MSV gegen den 1.FC Köln an die erste Bundesligasaison 1963/1964 als es dieses Spiel schon mal gab.

Nationalmannschaft

Rudi Völler findet das kommende Testspiel gegen die Niederlande überflüssig. Oliver Bierhoff kontert. Normale Testspiel-Diskussionen.

Sicheres Stadionerlebnis

ich-fuehl-mich-meist-sicher-aber-das-ist-noch-lange-kein-argument-fuer-irgendwas.de sagt der Rotebrauseblogger und das sollten alle mal lesen.

Willkommen in der Welt des Machosports

Oskar Beck (Stuttgarter Zeitung) lässt sich über die unsinnige Jagd nach schwulen Profisportlern aus.

Eine Hexenjagd ist im Gange, und keiner, der bis Drei zählen kann, würde sich in dieser Atmosphäre der Intoleranz und Ausgrenzung während seiner Karriere freiwillig outen und fröhlich „Hier!“ rufen – was dann passiert, weiß Justin Fashanu, aber man kann ihn nicht mehr befragen. Für 80 000 Pfund Redegeld hat sich der Stürmer von Nottingham Forest im Boulevardblatt „The Sun“ offenbart, ist danach vor der Hetze nach Amerika geflüchtet, später hat er sich aufgehängt. Willkommen in der Wirklichkeit des Machosports.

Literatur und Fußball

Über die Parallelen in der Globalisierung im Fußball und der Literatur.

Kritik am System

Heinz Kamke gefällt nicht was Klaus Allofs sagt.

“Ich bin mir zum Beispiel sicher, dass ein Wesley oder Marko Marin vor fünf Jahren beim SV Werder Bremen, unter anderen Vorzeichen, richtig gut funktioniert hätten.” (Klaus Allofs)

Zwei kleine Rädchen im Getriebe der Bremer Angriffsmaschinerie, sozusagen. Abnutzungsteile, womöglich, die man jederzeit austauschen kann. Oder anders gesagt: eine treffende Zustandsbeschreibung des Profifußballs? Vielleicht.

Dennoch: dem Kamke, also mir, gefällt sie nicht, die Reduktion des Fußballspielers auf seinen Anteil am Produktionsprozess. Klingt so entmenscht, irgendwie.

Arne Larsen Økland

In der aktuellen Ausgabe berichtet Andreas Bock (11 Freunde) von seinem Besuch bei Arne Larsen Økland. Einer der ersten Helden im Leverkusener Trikot. Einst schoss er drei Tore gegen den FC Bayern und ein vermeintliches viertes, was ihm noch mehr Bekanntheit einbrachte.

Einzigartige Nationalspieler

The best eleven hat die Nationalspieler der Bundesliga zusammengefasst, die die einzigen Vertreter ihres Landes sind.

Fernsehgelder in der Premier League

Wer sich mit der Verteilung der Fernsehgelder in der Premier League auseinander setzen mag, sei dieser Text empfohlen.

Der Fall des Adriano

Vorgestern war die Geschichte um den Fall des Adriano einer der Toplinks. Gestern liefern die 11 Freunde eine Klickstrecke zum Werdegang des Brasilianers nach.

Paul Breitner vor der Kamera

Der Burnster über Paul Breitner und das Scheinwerferlicht. Ich bin kein Fan von Paul Breitner. Selten so einen Besserwisser erlebt.

Hooligans in der DDR

Beim Trainer Baade aufgegabelt.

Synchron-Goalkeeping

Balljungen versuchen synchron zum eigentlichen Torhüter Bälle zu halten.

Meistgeklickter Link des gestrigen Tages

Oli Fritsch (ZEIT online) über den Torhüter

3 Kommentare » Schreibe einen Kommentar

    • Die Frage ist wer ersteigert das? ;) Why not? Es gibt bestimmt ein paar Trikot-Fans, die das gerne in ihrem Schrank hätten.

  1. (Oh, Mist, diesen Kommentar hatte ich vor Stunden abgegeben. Also fast. Submitten hätte geholfen.)

    @ Oli Fritsch:
    Nicht des Trikots wegen, aber: ja, klar.

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