#Link11: Game Face

Die Tage lief mir ein hervorragender Podcast über den Weg, der nicht zwingend etwas mit unserem geliebten Fußball zu tun hatte, aber dennoch für jeden sportinteressierten Menschen interessant ist. Es ging um das “Game Face” im “This American Life”-Podcast. Das Game Face kann ein Gesicht sein, dass man extra auflegt, um Emotionen zu vertuschen. Zeig dem Gegner nie, wie es dir geht. Zeig so deine Stärke. Anweisungen, die schon Kinder auf dem Platz zu hören bekommen. Das Game Face kann aber auch das vom Spiel gezeichnete Gesicht sein. Terry Sawchuk, seines Zeichens einer der besten Eishockeytorhüter in den 50ern und 60ern, spielte einst ohne Maske. In einem Sport mit einem sehr harten Spielgerät, welches Sawchuk möglichst nicht hinter sich im Tor wissen wollte, eine gefährliche Sache. Um die 600 Stiche sollen sein Gesicht am Ende seiner Karriere zusammengehalten haben. Aber das wahre Gesicht. Gezeichnet vom Sport. Das Game Face. Das extra aufgelegte ist heutzutage wohl an der Tagesordnung. Welcher Fußballer zeigt nach dem Spiel schon sein wahres Gesicht? Zeig den Medien ja nicht deine echten Gefühle. Medienschulungen lehren das perfekte Game Face. Leider macht es den Sport auch langweiliger. Nicht umsonst spricht alle Welt von Per Mertesacker, wenn er sich nach einem WM-Achtelfinale über den Reporter echauffiert. Von Giovanni Trappatoni, wenn er vor der versammelten Presse ausflippt oder wenn Kevin-Prince Boateng sich rassistische Gesänge bei einem Testspiel nicht mehr bieten lässt und den Platz verlässt. Also liebe Fußballprofis – zeigt euer wahres Gesicht. Das vom Spiel gezeichnete. Muss ja nicht gleich hundertfach zusammengeflickt sein. Anbei 11 emotionale Links.

blogundpresseschau

1. Die Schalker Spieler hatten gestern keine Lust auf Beleidigungen und gingen in den offenen Konflikt mit ein paar pöbelnden Fans im Trainingslager. Game Face? Keine Spur (kicker) – (Siehe auch Field Reporter).

2. <Game Face off>Süleyman Koç vom SC Paderborn erklärt unverblümt, dass es ihm egal ist, ob die Fans es gut finden, wenn er bleibt oder nicht. Außerdem sollten sie mal ein bisschen Dankbarkeit zeigen (Schwarzundblau). <Game Face on>Natürlich hat er das nie so gesagt und das Interview aus dem die Zeilen stammen, wurde nicht autorisiert (via Facebook).

3. Jeder fragt sich, kann Lukas Podolski ein Game Face? Egal. Prinz Poldi, Graf des Schabernacks und Botschafter der guten Laune ist jetzt Mitglied des 1.FC Köln auf Lebenszeit. Und dabei verlinkten wir doch gestern auf einen Text, der lobend den FC erwähnte, dass er kaum auf Podolski ständige Anbändelei einging (via 1.FC Köln – Facebook).

4. Darmstadt und die Bundesliga. Ingo Durstewitz (FR) über das etwas andere Projekt. Bisher noch ohne Game Face.

5. Deutschlands berühmtestes Game Face des letzten Jahres war Bastian Schweinsteiger. Ganz in Terry-Sawchuk-Manier steckte er im WM-Finale in Brasilien Schlag um Schlag ein und stand immer wieder auf. In diesem Moment poppt wohl wieder ein neues Gerücht auf. Eben bot Manchester United noch einen Zwei-Jahres-Vertrag. (Verlinken muss ich da nix. Ich wollte nur den Sawchuk-Schweinsteiger-Verweis bringen)

6. Um Pep Guardiola zu durchschauen, braucht es einen eigenen Studiengang. Sein Game Face hat mehr Qualität als alle seine bisherigen Spieler zusammen an spielerischer Qualität auf den Platz bringen. Dies merkt gerade auch der FC Bayern München, der nicht weiß, ob er mit dem Katalanen für die Zukunft planen darf oder nicht. Benedikt Warmbrunn (SZ) warnt, dass man sich gefährlich abhängig von Guradiola mache.

7. Er sei eine Maschine. Junior Caicara scheint ein Guter zu sein, glaubt man dem umfangreichen Porträt Andreas Inamas (Spox).

8. Antonio Rüdiger ist wahrlich kein schlechter, aber selbst oder vielleicht gerade Stuttgart Fans bekommen große Augen, wenn man von der geforderten Ablösesumme von 18 Millionen Euro spricht. Robin Dutts Game Face hat entweder grandiose Qualitäten um einen Spitzendeal mit Rüdiger zu machen oder er sieht wirklich einen großen Spieler in ihm (Spox).

9. Über ein Jahr habe ich auf meinem privaten Blog nichts mehr geschrieben. Sidney Sam hätte mich mein persönliches Blogger-Game-Face beinahe entgleisen lassen und mich dieser Tage doch wieder in die Tasten greifen lassen. Aber halt nur beinahe. Einst ein Garant in Leverkusen für feine Tricks, messerscharfe Pässe und tolle Tore, garniert mit einer ordentlichen Portion Größenwahn, wechselte er für eine festgeschriebene Packung Erdnüsse nach Schalke. Wo nichts klappte. Er suspendiert wurde. Wie einst in Hamburg fiel er negativ auf. Nun sollte es nach Frankfurt gehen, aber wegen zu schlechter Nierenwerte und Rückenproblemen, platzte der Transfer. Für Eintracht-Trainer Veh steht Sam immer noch auf dem Plan (FAZ). Zurecht, denn ein fitter und eingenordeter Sam ist ein guter Sam. Wusste schon Frodo.

10. Irgendwas mit Essen und Schlafen klingt in der Sommerpause gut. Die Spielverlagerung verlagert das Spiel mal ganz schön doll.

11. Wie immer an dieser Stelle in meiner Link11. It’s your turn. Habt ihr noch gute Links? Sonst quäle ich euch mit Nicolas Cage in a cage.

Field Reporter:

Das geht so nicht!

Roman Neustädter, nachdem er von Schalker Fans beschimpft wurde. Neustädter machte beim Lauftraining schlapp, was die Fans zum Anlass nahmen, ihn zu bepöbeln. Neustädter ist nach Angaben des Vereins aber der Spieler mit den besten Konditionswerten. (Der Westen)

Meist geklickter Link gestern:

Wir werden verarscht. Ein Text von Schwatzgelb zum Thema neuer TV-Vertrag. Dazu fallen mir nur diese beiden Einträge aus meinem RSS-Reader ein.

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  • Mixed Zone: +++ Fällt aus +++

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