‚Nich lang schnacken – Kopp in Nacken!‘, sagt man hier in Hamburg, wenn man anstoßt. Viele HSV-Fans dürften diesen Spruch am Wochenende angewendet haben, als sie sich den Frust von der Leber soffen. Der Absturz des HSV auf den letzten Tabellenplatz ist das große Thema der heutigen Link11. Und ich will hier auch nicht lang schnacken, sondern direkt zur Sache kommen. Los geht’s!
1. Das Drama kam zum Schluss: Stuttgart besiegte Bremen in einem Last-Minute-Thriller mit 3:2. Der Vertikalpass freut sich überschwänglich, dass sein VfB nicht mehr auf dem letzten Platz steht. Die HB-People sehen einen Haufen Gründe für die Bremer Niederlage – u.a. die eigene Leistung, individuelle Fehler und den Schiedsrichter. Ich habe die Partie für die 11Freunde analysiert. Köln gewann schon ein paar Stunden zuvor verdient mit 3:2 gegen 1899 Hoffenheim (s. u.a. Spiegel Online).
2. Der Brennpunkt des Wochenendes befindet sich woanders: Der HSV befindet sich nach dem 0:2 gegen Wolfsburg auf dem letzten Tabellenplatz. Zu allem Überfluss prügelten sich auch noch Djourou und Behrami in der Kabine (s. u.a. Spiegel Online). Christian Kamp (FAZ) sieht die Autorität von Trainer Knäbel schon nach zwei Spielen beschädigt. Jan Kahlke (taz) sieht den Trainer in einer Lose-Lose-Situation, könnte er doch glatt zwei Jobs verlieren. Oscar Beck (Welt Online) fragt sich: Ist der HSV bereits innerlich abgestiegen? Felix Magath macht indes den Loddar und bringt sich selbst ins Gespräch (s. FAZ). In den Verhandlungen mit Thomas Tuchel fehlen nur noch die letzten Details, wird indes gemutmaßt (s. u.a. Mopo).
3. Die Samstagnachmittagsspiele: Schwatzgelb ist unzufrieden mit dem 1:3 gegen Gladbach und fragt die Dortmunder: „Was ist nur mit euch passiert?“ Zwischendurch legte sich Klopp mit Kehl an, schreibt Welt Online. Torsten Wieland (Königsblog) sieht seine Schalker beim 0:0 gegen Freiburg am Erwartbaren gescheitert. Milan Pavlovic (Süddeutsche) sieht Schalke so lahm wie zu Kellers Zeiten. Thomas Kilchenstein (FR-Online) meint, einer der großen Sieger beim Münchner 3:0 über Frankfurt sei Sebastian Rode, der unerwartete Stammspieler. Paderborn schaffte gegen Augsburg einen wichtigen Sieg (s. kicker). Und Leverkusens Trainer Roger Schmidt erklärte nach dem Sieg gegen Mainz seine Spielidee im ZDF Sportstudio.
4. Am Freitag bereits verpasste Hannover 96 beim 1:1 gegen Hertha den Sprung aus der Abstiegszone. Präsident Kind spricht Trainer Korkut trotzdem das vollste Vertrauen aus (s. u.a. Ruhrnachrichten).
5. Emir Spahic war noch nie ein ruhiger Kerl. Sein Ausraster im Pokalspiel kostete ihm nun aber den Job. Leverkusen und Spahic haben im „gegenseitigen Einverständnis“ den Vertrag aufgelöst (s. u.a. FR-Online).
6. Diese Woche geht es hochklassig weiter. Bayern München trifft in der Champions League auf den FC Porto. Spox gibt den Startschuss zur Champions-League-Vorberichterstattung. Was bietet sich mehr an, als einen Akteur des 87er-Finales zu interviewen? Jean-Marie Pfaff spricht über frühere Zeiten und die unnötige Finalniederlage anno dazumals.
7. Der Fall Klümper und die Dopingverstrickungen der deutschen Topathleten, Kapitel 7: Frank Zimmermann und Alexandra Röderer (Badische Zeitung) beschreiben, wie die Stadt Freiburg den Dopingarzt unterstützte und ihm gar eine moderne Praxis mietfrei zur Verfügung stellte.
8. Marcelo Bielsa ist wohl einer der spannendsten Trainer, der aktuell im Fußball arbeitet. Seine Marseiller Mannschaft ist dementsprechend eins der spannendsten Projekte der aktuellen Zeit. Cavanis Friseur skizziert die Saison der Franzosen und erklärt, was sie so besonders macht. (Großartig auch das Symbolbild für „Wechselbad der Gefühle“ zu Beginn des Artikels.)
9. Das Großereignis diesen Sommer ist natürlich die Frauen-Fußball-WM. Es ist das Abschiedsturnier von Silvia Neid, die danach als deutsche Nationaltrainerin aufhört. Im Sportgespräch mit dem Deutschlandfunk erzählt sie, warum sie mit gemischten Gefühlen auf das Turnier blickt.
10. Fußball und Politik, das sind zwei Dinge, die müssen sich nicht gegenseitig ausschließen. In Bed with Maradona schreibt über den Einfluss des Fußballs auf die britische Parlamentswahl im Jahr 1970.
11. Derby, das steht für Lokalrivalität und Zwietracht. Dass es auch anders geht, beweist das Duell Dundee gegen Dundee: Es gilt als das friedlichste Derby der Welt, wie die Sportschau berichtet.
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