Bevor wir einmal mehr in Blog- & Presseschau aufteilen, weise ich gern auf das „GESPRÄCH EN BLOG„ von Kollege Peters mit „11 Freunde“ – Chefredakteur Philipp Köster über das fluter-Interview mit einem schwulen Fußballprofi, über die Entwicklung des Fußball-Magazins und die Blogosphäre in Deutschland.
Dazu laden wir alle Interessierten zum „Fokus Fussball Fernsehen„ ein. Mit Jannik Sorgatz („Entscheidend is auf´m Platz„) und Philipp Maisel („Kick S„) wollen wir über die Sonntagsspiele ihrer Lieblingsvereine Borussia Mönchengladbach und den VfB Stuttgart sprechen und dann ausführlich über die Europa League diskutieren. Dabei senden wir live über YouTube und hoffen auf Diskussionsbeiträge in den Kommentaren auf unserer facebook-Seite oder bei twitter mit dem Hashtag „#fff“.
Genug der Eigenwerbung. Starten wir mit der Presseschau für das vergangene Fußballwochenende:
Hier die Zusammenfassungen aller neun Bundesligaspiele von „Sky“ als Playlist (einbetten auf der Homepage ist leider nicht erlaubt).
1. FC Nürnberg – Eintracht Frankfurt 1:2 (0:1)
In der „Süddeutschen Zeitung“ lobte Nürnbergs Trainer Hecking den Gegner:
„Wir haben keinen Zugriff auf die Frankfurter gefunden. Als wir in Rückstand geraten sind, war uns der Rhythmus genommen. Man muss auch sagen, die Eintracht hat das einfach gut gemacht.“
Marc Heinrich sieht in der „FAZ“ eine konterstarke Eintracht in Halbzeit 2 mit einem herausragenden Inui:
„Die Frankfurter gaben nun ihre zuvor sehr stürmische Ausrichtung ein wenig auf und zogen sich mehr in die eigene Hälfte zurück, um jedoch nach jeder Balleroberung über das flotte Quartett um Takshi Inui, Sebastian Rode, Stefan Aigner und Sebastian Jung immer wieder zu Kontern anzusetzen. In die Verteidigung des Vorsprungs waren nun bis auf Hoffer alle anderen Feldspieler in den weißen Trikots eingebunden. […]
Damit nicht genug der gelungenen Eintracht-Aktionen: Inui, der auch an diesem Abend der Frankfurter Offensive eine vor dieser Runde lange vermisste Qualität verlieh, erzielte nach exakt einer Stunde das 2:0. Nach seinem Solo quer zur Strafraumgrenze, das er mit einem Schlenzer ins Netz krönte, versank der kleine Mittelfeld-Wirbler unter einer Jubeltraube seiner Kollegen, die gut dreißig Minuten darauf nach einigem Zittern endgültig in den Armen lagen.“
1899 Hoffenheim – Hannover 96 3:1 (1:1)
Nachdem Jens Uthoff Dietmar Hopp bei „Zeit Online“ schlecht beraten sah und Christian Kamp für die „FAS“ noch die langsame Abschaffung der Hoffenheimer beschrieb („Hoffenheim ist anders. Das war schon früher so. Wobei dieses „anders“ noch vor gar nicht allzu langer Zeit sehr positiv besetzt war.“) und die merkwürdigen Umstände der Müller beleuchtete, durfte Roland Zorn für die „FAZ“ aus Sinsheim vom „Aufatmen in Hoffenheim“ berichten:
„Gegen die Niedersachsen präsentierte sich die […] Mannschaft zumindest wehrhaft in einem Spiel, in dem hüben wie drüben vor allem gestört und Passwege zugestellt wurden. Immerhin machten die Kraichgauer einen Nackenschlag prompt wett – eine Qualität, die in Hoffenheim zuletzt verlorengegangen schien.“
Der „Tagesspiegel“ vermutet nach dem Heimsieg der Kraichgauer schlechtere Geschäfte für die Hotels im Umland:
„Die erste Niederlage von Hannover 96 war zugleich der erste Saisonsieg für Babbel und Hoffenheim. Viele hatten sich auf stürmische Tage im Kraichgau eingerichtet und manche Fernsehstation hatten Hotelzimmer geblockt, um bei Krisensitzungen rechtzeitig vor Ort zu sein. Nach dem verdienten Sieg der Hoffenheimer wird es nun keine Krisensitzungen mehr geben.“
Die „Berliner Zeitung“ meint, dass nicht Hoffenheim gut, sondern Hannover schlecht gespielt hat:
„Die Gäste kassierten ihre erste Saisonniederlage auch deshalb, weil ihre Unlust auf Laufarbeit nur allzu deutlich zutage trat. Trainer Mirko Slomka brachte es auf den Punkt: „Wir haben in der ersten Halbzeit ohne Leidenschaft und ohne Herz gespielt, und die zweite Halbzeit fand ich dann noch schlechter. Wir hatten nicht verdient, hier etwas mitzunehmen.“ Es sah ganz danach aus, als hätte das 2:2 in der Europa League bei Twente Enschede doch ein paar Spuren hinterlassen. Interessant, dass Hannover dennoch Tabellendritter bleibt“
Bei Hannover fehlte Leon Andreasen. Viele Interviews mit und Portraits über den wieder genesenen Langzeitverletzten wurden schon gedruckt. Das aus der „Frankfurter Sonntagszeitung“ ist dennoch empfehlenswert: Die Rückkehr des Kriegers
Schalke 04 – Bayern München 0:2 (0:0)
Daniel Theweleit vermutet bei „Spiegel Online“ eine „Motivation durch Rotation“ bei den Münchnern:
„Der Trainer hält die deutlich erhöhte Breite seines Kaders für den entscheidenden Entwicklungsfaktor.
Er mag recht haben: Wenn ein Spieler wie Javier Martínez, teuerster Transfer in der Münchner Vereinsgeschichte, keine Garantie erhält, 90 Minuten durchzuspielen, dann scheint das den gesamten Kader anzutreiben. „Man spürt immer Druck und das ist größtenteils motivierend“, sagte Müller. Natürlich sei auch der Nationalspieler ein potentielles Opfer der Rotation – „aber den Verein an sich bringt das vorwärts“.“
Hendrik Buchheister krönt Heynckes in der „Süddeutschen Zeitung“ zum „Herrn der Rotation„:
„Heynckes reagierte genervt auf die Frage, warum Martínez am Samstag nicht in der Startaufstellung aufgeführt war, dafür aber Luiz Gustavo, der die Sechserposition im Mittelfeld neben Bastian Schweinsteiger einnahm: „Ich bin nicht mehr bereit, immer zu erklären, warum ich die Spieler wechsele.“ Insgesamt müsse jeder seiner Leute damit rechnen, ab und an eine Pause zu bekommen. Heynckes sagt, es gehe ihm dabei um das wohl des Vereins: „Jeder muss sein Ego zurück stellen, jeder muss auch mal auf die Bank.“
Werder Bremen – VfB Stuttgart 2:2 (2:0)
Am Samstag hatte der ehemalige Stuttgarter Keeper Jens Lehmann in einem Interview mit der „Stuttgarter Zeitung“ gefragt: „Warum muss der VfB eigentlich so sparen?“ Der Ex-Nationalspieler wunderte sich auch über den immer wieder schlechten Saisonstart der Schwaben:
„Es ist für mich ein Mysterium, warum der VfB fast jedes Jahr schlecht in die neue Runde startet. Diesmal ging es besonders unglücklich los, mit dem verschossenen Elfmeter kurz vor Schluss gegen Wolfsburg. So etwas kann nachwirken und einem den Auftakt gründlich vermiesen.“
Der verkorkste Ablauf der Hinrunde und eine sehenswerte Rückrunde wurden auch in Bremen simuliert. Die „FAZ“ hat deshalb zwei unterschiedliche Halbzeiten gesehen:
„Werder hatte ohnehin von Beginn an mehr vom Spiel, machte sich aber durch unnötige Ballverluste das Leben selbst schwer. Die Stuttgarter bemühten sich, früh zu attackieren. Doch wenn sie im Ballbesitz waren, konnten sie ähnlich wie in ihrem Europa-League-Gruppenspiel gegen Steaua Bukarest (2:2) nur wenig damit anfangen. Zudem war ihnen lange das Fehlen ihres rot-gesperrten Torjägers Vedad Ibisevic anzumerken.
Nach der Halbzeitpause änderte sich das Bild: Die Gäste gaben sich nicht geschlagen. Vor allem die Einwechselung von Traoré brachte Schwung. Er passte auch die Flanke zum Anschlusstreffer durch Harnik. Werders junge Mannschaft geriet immer mehr in Verlegenheit.“
Laut „Sportschau“ haben sich die Stuttgarter den Punktgewinn in Bremen verdient.
Der „Tagesspiegel“ sieht bei Werder unterschiedliche Selbsteinschätzungen und ein bekanntes Manko:
„Während Marko Arnautovic einzig und allein das Pech für seine Mannschaft reklamierte, schätzte Kollege Nils Petersen die Situation weitaus realistischer ein. „Wir haben überragende Qualitäten nach vorne, aber wir müssen auch die richtige Mischung aus Offensive und Defensive finden. Es kann nicht sein, dass wir das 2:0 herschenken und am Ende sogar noch um den einen Punkt zittern müssen.“ Ein altes Problem bei einer fast runderneuerten Werder-Mannschaft.“
„Spox“ sah Unsicherheiten zu Beginn auf beiden Seiten und ein turbulentes, aber verdientes Ende:
„Die Partie war zunächst geprägt von technischen Fehlern und Missverständnissen. Besonders die Defensivreihen machten keinen sicheren Eindruck – allen Akteuren war anzumerken, dass die Partie richtungsweisende Bedeutung hat. […]
In der turbulenten Schlussphase ging der offene Schlagabtausch, Stuttgarts Harnik (Gelb-Rot) und Bremens Lukimya (Rot) mussten vom Platz. Harnik hatte Sokratis gefoult, Lukimya ging mit gestrecktem Bein in Niedermeier.
Doch es blieb bei der unterm Strich verdienten Punkteteilung.“
VfL Wolfsburg – SpVgg Greuther Fürth 1:1 (1:1)
Großer Pechvogel in Wolfsburg in dieser Saison ist der 18-jährige Robin Knoche, der beim Spiel gegen Hannover 96 eingewechselt wurde und zwanzig Minuten später den Tränen nahe den Platz mit Gelb-Rot verlassen musste. Nach seiner Einwechslung zur zweiten Halbzeit gegen Fürth hat er sich jetzt wohl das Handgelenk gebrochen. Felix Magath lobte seinen Spieler laut „kicker“ ausdrücklich:
„Robin hat gestern in der zweiten Hälfte eine klasse Leistung gezeigt. Vor allem nach vorne hat er einige gute Pässe gespielt und viele Flanken eingeleitet“
Christian Otto hat für die „FAZ“ „Hohn für hilflose Wolfsburger“ wahrgenommen, deren Hilflosigkeit „durch ein kurioses Eigentor von Verteidiger Pogatetz gekrönt“ wird. Otto lobt dann ausdrücklich die Gäste:
„Während sich die Magath-Elf vergeblich mühte, Ordnung in ihren Spielaufbau zu bekommen, zeigte ihr Herausforderer einen durchaus mutigen Auftritt. Vor allem Sercan Sararer im Mittelfeld und Angreifer Azemi schafften es immer wieder, sich ihren Weg zu bahnen.“
Die „Süddeutsche Zeitung“ kritisiert vor allem die Spielweise im Wolfsburger Mittelfeld:
„Obwohl Kahlenberg aufrückte und Regisseur Diego im offensiven Mittelfeld unterstützte, gelang wenig. Vor allem Diego konnte sich fast überhaupt nicht durchsetzen, fiel durch unzureichendes Zweikampfverhalten auf. Viel zu oft blieben die umständlich spielenden Wolfsburger in der kämpferisch sehr starken Fürther Defensive hängen. Immerhin kam durch die Einwechselung von Vieirinha und Robin Knoche für die enttäuschenden Marcel Schäfer und Simon Kjaer mehr Dynamik ins Wolfsburger Spiel.“
1. FSV Mainz 05 – FC Ausgburg 2:0 (2:0)
Die „FAZ“ sieht die „Mainzer Krise abgewendet„. Die Frankfurter Rundschau sieht einen „Sieg für die Seele„:
„Die Mainzer benötigen nach dem ersten zaghaften Schritt zurück auf den Erfolgsweg noch einige Portionen mehr an Selbstvertrauen und Selbstverständlichkeit in ihren Aktionen, um gegen bessere Mannschaft bestehen zu können. Augsburg war ein idealer Aufbaugegner für wunde Seelen. Mehr nicht.“
Fortuna Düsseldorf – SC Freiburg 0:0 (0:0)
Die Fortuna bleibt die einzige Mannschaft im Profifußball ohne Gegentor. Alex Westhoff war als Reporter der „FAZ“ nicht vom Teilausschluss beim Heimspiel in Düsseldorf betroffen:
„Es blieb ein Duell, das durch mehr Rasse als Klasse geprägt war. Die Freiburger konnten ihre bessere Spielanlage nicht in gefährliche Offensivsituationen ummünzen, die mitunter hektisch zu Werke gehenden Fortunen kamen mit schierer Kampfkraft dem Ziel auch nicht näher.“
Die „Rheinische Post“ hat beobachtet wie die Düsseldorfer Fans den DFB verspotten und sich mit Fans aus Freiburg verbrüdern.
Bayer Leverkusen – Borussia Mönchengladbach 1:1 (1:1)
Ulrich Hartmann von der „Süddeutschen Zeitung“ sah „Fußball wie ein Ping-Pong-Match„:
„Nach gerade mal 160 Sekunden schickte Gladbachs Linksaußen Juan Arango aus der eigenen Spielhälfte heraus den Rechtsaußen Patrick Herrmann mit einem traumhaften 50-Meter-Pass zur Führung. Der wirkungslos hinter Herrmann herhechelnde Michal Kadlec durfte sich nur neun Minuten später als halbwegs rehabilitiert betrachten, als er einen Kurzpass von Stefan Reinartz in den Strafraum mitnahm und den Ball zum Ausgleich einschoss.
Das Spiel glich in der ersten Phase einem dynamischen Ping-Pong-Match. Wie auf einer überdimensionalen Platte ging der Ball hin und her, weil die Spieler sich nicht allzu lange mit Kontrolle und Orientierung aufhielten, sobald sie im Ballbesitz waren. Der nächste Schmetterball ließ dann auch nicht lange auf sich warten.“
Tobias Escher hat das Spiel für „11 Freunde“ analysiert. er lobt vor allem das Spiel der Außenverteidiger nach dem frühen Rückstand:
„Die Leverkusener Außenverteidiger prägten im weiteren Verlauf das Spiel. Die Werkself konnte dank ihnen mehrmals Überzahlsituationen auf den Außen herstellen, gerade nach schnellen Spielverlagerungen. Zudem zwangen die Außenverteidiger ihre Gegenspieler dazu, viel Defensivarbeit zu verrichten – Herrmann und Arango waren auf beiden Seiten gezwungen, sehr tief zu spielen. Auch kämpferisch waren Kadlec und Carvajal auf der Höhe: Dass die Gladbacher keine Konter in die freien Räume hinter den Außenverteidigern spielen konnte, lag an deren hohen Einsatz im Pressing.“
Im „Tagesspiegel“ sah Christiane Mitatselis nach dem Ausgleich eine deutlich überlegene Werkself:
„Fortan bestimmte Bayer das Geschehen und zeigte streckenweise hübschen Kombinationsfußball. Während die Gladbacher Schwächen im Spielaufbau zeigten und kaum noch offensiv in Erscheinung traten, erspielten sich die Gastgeber eine Fülle bester Chancen. So klärte Filip Daems in der 27. Minute gleich zweimal auf der Linie – erst gegen Stefan Kießling, dann gegen Schürrle. Auch nach der Pause waren es vor allem die beiden emsigen Offensivleute, die vor dem gegnerischen Tor versagten.“
Karsten Kellermann lobt in der „Rheinischen Post“ den Torschützen: „Natürlich trifft Herrmann„
Hamburger SV – Borussia Dortmund 3:2 (1:0)
Im „Deutschland Radio Kultur“ blickt Ulf Dammann im etwa 30-minütigen „Nachspiel“ auf die 125-jährige Geschichte des Hamburger SV zurück. Dieser Tage gibt es große Festivitäten in Hamburg, die sicherlich etwas gelöster sein werden. Denn:
Die Dortmunder Borussia musste nach 31 Spielen ohne Niederlage mal wieder mit dem bitteren Geschmack einer Pleite umgehen. Trainer Klopp tat das mit äußerst belegter Stimme in den Interviews und sah in Anfang, Mittelteil und Ende Gründe für die Niederlage. Der „kicker“ sieht die HSV-Spieler Son und Rückkehrer van der Vaart als Matchwinner. BVB-Abwehrspieler Hummels drückte gegenüber der Zeitung sein Unverständnis über die Niederlage aus:
„Wir müssen sieben oder acht Tore schießen aus den Chancen, die wir haben, wenn man es hochnimmt“
Lukas Rilke sieht bei „Spiegel Online“ eine „Gefährliche Lässigkeit“ im Spiel der Dortmunder:
„Unkonzentriertheiten im Angriff, ein Aussetzer von Torhüter Roman Weidenfeller beim zweiten Hamburger Treffer durch Ivo Ilicevic und mitunter überheblich wirkende Aktionen der Innenverteidiger Mats Hummels und Neven Subotic deuteten über die gesamte Spielzeit darauf hin, dass der Gegner ein wenig zu sehr auf die leichte Schulter genommen worden war.“
Auch Frank Heike bemängelt in der „FAZ“ fehlendes Engagement der Dortmunder:
„Es wirkte, als wolle Dortmund die Station Hamburg inmitten all dieser englischen Wochen mit übersichtlichem Engagement hinter sich bringen. Uninspiriert und mit vielen kleinen Fehlern im Aufbauspiel traten die Dortmunder auf.“
Auch Carsten Eberts wähnt die Borussia in der „Süddeutschen Zeitung“ „Unkonzentriert im Alltagsgeschäft„:
„In der vergangenen Saison, als Dortmund in der Champions League blauäugig von einer Verlegenheit in die nächste tapste, herrschte noch eine andere Situation. Da holte man sich in der Bundesliga das Selbstvertrauen zurück, lieferte beeindruckende Spiele. Nun muss der BVB beweisen, dass er in der Königsklasse erfolgreich sein und trotzdem die Spannung in der Bundesliga hochhalten kann. Dass die Mannschaft nach großen Aufgaben in der Champions League (neben Ajax geht es gegen Real Madrid und Manchester City) in der Lage ist, auch kleinere Aufgaben gegen Klubs wie Freiburg, Augsburg oder eben den HSV schadlos zu überstehen. Jener Spagat, den der FC Bayern seit einigen Jahren ziemlich gut hinbekommt. Weil die Spieler die Belastung gewohnt sind. Und der Kader letztlich doch um einiges breiter ist.“
Jan Kahlcke sieht für die „taz“ einen Sieg „Im Windschatten der Rafamania“ und wundert sich über den Hype:
„In Hamburg ist es eine Nachricht, dass Sylvie van der Vaart an der HSV-Gala zum 125. teilnehmen wird. Sylvie van der Vaart ist Model, Moderatorin – und Fußballergattin. Fast könnte man meinen, der HSV hätte 13 Millionen Euro Ablösesumme für eine Spielerfrau ausgegeben – und das Glück gehabt, noch einen guten Fußballer obendrauf zu bekommen.“
Die „Stuttgarter Zeitung“ sieht in van der Vaart den „Wunderheiler„.
Steffen Dobbert besuchte das Spiel für „Zeit Online“ mit dem HSV-Fanclub Volksparkjunxx: „Schwul? Na soll’n sie doch!“
Homophobie im Fußball
Ronny Blaschke beschreibt in der „Süddeutschen Zeitung“ wie der Umgang des Fußballgeschäfts mit Homosexualität oft zu Wünschen übrig lässt: Ab in die Schmuddelecke
„Blatter, Weidenfeller, Bierhoff – sie alle haben die Wahrnehmung der Ungleichwertigkeit von Homosexuellen gegenüber Heterosexuellen gestärkt. Hätten sie auf Menschen mit dunkler Hautfarbe oder jüdischem Glauben angespielt: der gesellschaftliche Aufschrei wäre wesentlich lauter gewesen. Profispiele wurden schon mehrfach wegen Rassismus auf den Rängen unterbrochen. Wegen Schwulenfeindlichkeit noch nie.“
Hansa Rostock
Das „ZDF“ berichtet in einem ausführlichen Beitrag über die Schwierigkeiten des Drittligaclubs. Dort soll es Juri Schlünz nun als Manager richten. Hoffen auch die Ex-Rostocker Toni Kroos und Marko Rehmer.
International
Der russische Serienmeister Zenit St. Petersburg hat den laut Vereinsaussage „bestbezahlten Spieler in der russischen Premier Liga“ Igor Denisov zusammen mit seinem Mannschaftskollegen Aleksandr Kerzhakov nach „kicker„-Informationen ins Jugendteam strafversetzt. Grund: Denisov wollte nach der Verpflichtung von 40-Millionen-Mann Hulk mehr Geld und wurde dabei von Kerzhakov unterstützt.
Das Spiel von Real Madrids Partie bei Rayo Vallecano musste kurzfristig abgesagt werden. Grund war laut „Spiegel Online“ die Flutlichtanlage, die von bisher Unbekannten sabotiert worden war.
John Terry beendet laut „11 Freunde“ seine Nationalmannschaftskarriere. Er habe das Gefühl, dass seine Position in der Nationalmannschaft unhaltbar geworden sei, nachdem die FA Schritte gegen ihn eingeleitet hat in einem Verfahren, in dem er von einem Gericht freigesprochen worden ist.
Die „ZDF Sportreportage“ zeigt Bilder vom Freestyle Fußball und von der Partie Liverpool FC gegen Manchester United mit einem emotionalen Vorspiel.
„Weltfussball“ hat mit dem Ex-Herthaner Patrick Ebert gesprochen, der nun beim Aufsteiger Real Valladolid spielt:
„Das Spiel ist in Spanien viel schneller. Es wird mehr mit dem Ball gespielt und lange Pässe sind eher die Ausnahme. Gepflegtes Kurzpassspiel, wie man es bei der spanischen Nationalmannschaft beobachten kann, wird hier gerne gesehen. Auch wird öfter ins Eins gegen Eins gegangen, was meinem Spiel sehr entgegen kommt.“
Arne Friedrich feiert laut „spox“ mit seinem Club „Chicago Fire“ den vierten Sieg in Folge und rückt bis auf zwei Zähler an Spitzenreiter Sporting Kansas City heran.
Fans
Christian Riedel hat die Ultràgruppe Violet Crew vom VfL Osnabrück in ihrem täglichen Gruppenleben begleitet und beantwortet so die Frage „Wer oder was sind eigentlich die Ultras?“
Die „Wilde Horde„, 800 Mitglieder starker Fanclub des 1.FC Köln distanziert laut „Kölner Stadt-Anzeiger“ nicht von Gewalt. Der Stadt-Anzeiger zitiert Aussagen aus einem Artikel des „Spiegels“. Stephan Schell von der Wilden Horde soll gesagt haben: „Sich von Gewalt zu distanzieren, ist Heuchelei“.
Laut „Spiegel Online“ wurde in Rostock randaliert, in Zwickau gab es Verletzte.
In Dortmund hat man Probleme mit rechtsradikalen Anhängern. Im Interview mit dem „Deutschlandradio“ meint Olaf Sundermeyer, Buchautor und Journalist: „Der BVB kann nicht mehr schweigen„
Jens Kirschneck beschreibt für „11 Freunde“ die Rivalität zwischen Preußen Münster und Arminia Bielefeld: Reflexartiger Hass
Kritik am DFB-Museum
Der DFB lässt sich in Dortmund ein Fußballmuseum bauen. Der Verband ist zwar an den Baukosten beteiligt, das größte Risiko trägt allerdings die Stadt. Die Finanzplanungen werden laut einem Bericht von Andreas Rüttenauer kritisiert. Er beruft sich in seinem Artikel in der „taz“ auch auf das „Schwarzbuch“ des Bundes der Steuerzahler:
„In Dortmund hofft man, dass die Fußballnostalgiemaschine, die gegenüber dem Hauptbahnhof entsteht, brummen wird. Sollte das nicht der Fall sein, könnte es ganz teuer werden für die Stadt, die seit Jahren an der Pleite entlangschrammt und für die Verwaltungsinstrumente wie Haushaltssperren längst zum Alltag geworden sind.
Denn die Stadt hat sich auf einen gefährlichen Deal eingelassen. Gemeinsam mit dem DFB wurde eine Stiftung ins Leben gerufen, die das Museum später betrieben wird. Sollte es nicht laufen, ist das Risiko für den Fußballverband auf 250.000 Euro limitiert, die Stadt dagegen haftet unbegrenzt.“
Sport-Business
Der „Economist“ schreibt in „Greed vs pride“ über den aufgeblasenen Sportmarkt in den verschiedenen Sportarten, der oft von Multimillionären beherrscht wird:
„The ten most valuable sports teams in the world are worth a combined $16 billion, according to Forbes. That is up from $14.4 billion a year ago—an 11% increase at a time of worldwide economic sluggishness. Two soccer teams top the list: Manchester United and Real Madrid. Joint third are the New York Yankees (a baseball team) and the Dallas Cowboys (an American-football team). Of the 50 most valuable teams ranked by Forbes, 41 are American, including all 32 NFL teams. Some see this as evidence that the American professional-sports industry is overpriced.“
Sportpolitik
Mark Pieth, der beim Fußball Weltverband FIFA aufräumen und Reformen vorantreiben wollte, steht nun in der Kritik. Ein Gespräch im „Deutschlandfunk“ mit Thomas Kistner.
In der Diskussion um die Einführung einer Tortechnologie soll laut „Neue Zürcher Zeitung“ die Klub-WM eine Entscheidung bringen. Spätestens zu Beginn des Confederations Cups im Juni 2013 soll eines der Systeme fest installiert werden.
Fußballkultur
Das Buch „FIFA Mafia“ von Thomas Kistner ist zum „Fußballbuch des Jahres 2012“ gewählt worden.
Extra
Ailton ist laut „Rheinischer Post“ wegen Schiedsrichterbeleidigung vom Platz geflogen.
Der ehemalige türkische Nationalspieler Ilhan Mansiz wollte als Eiskunstläufer zur Olympiade 2014. Jetzt gibt er laut „taz“ seinen Plan auf.
Gegen den Berliner Fußballprofi Änis Ben-Hatira wurde Strafanzeige gestellt. er soll laut „Tagesspiegel“ seiner Freundin die Geldbörse gestohlen haben.
Übrigens ist heute der 24. September!