Die Presseschau für Montag, den 3. September 2012

Die Aufarbeitung des Wochenendes ist umfangreich. Eine Zusammenstellung zum „Fall Pezzoni“ gibt es deshalb im Laufe des Tages. Die Blogschau dann zum Abend.

Bundesliga

Beim Auswärtssieg von Hannover 96 war laut „Spiegel Online“ ein Rückkehrer der Roten in Wolfsburg bester Mann auf dem Platz: Huszti, Huszti, Huszti, Huszti. Anhänger von Hannover 96 beleidigten während des Spiels den vor der Saison zum ungeliebten Gegner abgewanderten Emmanuel Pogatetz mit Sprechchören. Präsident Martin Kind bezeichnete Teile des eigenen Anhangs laut „Rheinischer Post“ als „Arschlöcher“. Der Verein hat sich auf seiner eigenen Homepage für das Verhalten der Fans entschuldigt.

Die „Stuttgarter Zeitung“ sieht in dem 6:1 der Bayern gegen Stuttgart „mehr als nur eine Niederlage„. Vedad Ibisevic hält die Rote Karte gegen ihn derweil für unverhältnismäßig:

„Es war ein harter Zweikampf“, meinte der Torjäger des schwäbischen Fußball-Bundesligisten am Sonntagabend zu der hitzigen Situation mit Bayern-Verteidiger Jérôme Boateng. „Danach hat er mich verbal und mit einer Bewegung provoziert. Es sah doof aus, aber meiner Meinung nach, wäre eine Gelbe Karte für beide in Ordnung gewesen“, sagte Ibisevic. „Es war keine Absicht. Ich finde, dass ich keine Grenze überschritten habe.“

Die „taz“ über das Spiel Düsseldorf gegen Gladbach: Düsseldorf feiert, Gladbach wartet

Das torlose Remis zwischen den Nachbarvereinen Düsseldorf und Mönchengladbach war eines der besseren Sorte. Beide Mannschaften sind mitten in einer Lernphase.

Die „Rheinische Post“ kommentiert das Fanverhalten am Spieltag und meint, dass das „Fick Dich DFB“-Banner eine große Dummheit gewesen sei.

Die „Süddeutsche Zeitung“ sieht „Werder-Beine zu schnell für Hamburgs Köpfe„:

Herausragender Akteur war dabei Marko Arnautovic, der mit seinen Hereingaben immer wieder für Gefahr vor dem Tor des HSV sorgte. In der Zentrale präsentierte sich der von Chelsea ausgeliehene Belgier Kevin de Bruyne als starker Ballverteiler und sichere Anspielstation.

Nach dem Spiel wurden laut „spox“ 94 Hamburger von der Polizei „in Gewahrsam genommen“.

Die „Sportschau“ sieht beim Spiel gegen Augsburg einen Schalker Sieg „ohne Glanz„:

Die Königsblauen taten sich gegen tief stehende Augsburger zunächst schwer. Immer wieder stellten die Gäste, die bei Schalker Ballbesitz mit zwei Viererketten operierten, geschickt die Räume zu. Mit ungenauen Anspielen machten es sich die Gelsenkirchener zudem selbst schwer.

Bei Borussia Dortmund sorgen laut „WAZ“ „ruhende Bälle für Unruhe“ und die Verantwortlichen seien auf der „Suche nach Lösungen„. Ein aufgeräumter BvB-Coach Jürgen Klopp sprach nach dem Spiel im „Aktuellen Sportstudio“ über das Unentschieden in Nürnberg, seine Beziehung zu Dieter Hecking und die Form von Mario Götze.

In Hoffenheim ist Markus Babbel laut „stern“ nach dem Fehlstart „entsetzt über die Blamage„. Die „Financial Times Deutschland“ ist eher über die Frankfurter Eintracht verblüfft:

Nicht nur personell hat sich einiges verändert, sondern auch im Auftreten der Mannschaft. Die hat Struktur, vermittelt Spielfreude und agiert wesentlich offensiver als früher.

Die „Frankfurter Rundschau“ sieht „Mainz 05 im Angriff schwach auf der Brust„. Ádàm Szalai außer Form. Eine Verpflichtung von Adrian Ramos von Hertha BSC scheiterte. Stürmer Anthony Ujah – im letzten Jahr noch für 2,5 Millionen verpflichtet – wurde an den 1.FC Köln verliehen.

Die „Deutsche Welle“ ist „Am Mann…“ bei Dortmunds Innenverteidiger Felipe Santana. Der Verteidiger spricht unter anderem über seine Nationalmannschaftshoffnungen für Brasilien – oder Deutschland. (Video)

Fans

Bei Borussia Dortmund tauchen in letzter Zeit vermehrt Rechtsextremisten im Stadion auf und präsentieren Schriftzüge und Fahnen. Die „taz“ bezeichnet den BvB als „Meister im Wegsehen

Ewald Lienen kritisiert im „11 Freunde“-Interview die Kriminalisierung der Fankultur und die Urteile der Sportgerichte: »Strafen für Vereine sind absurd«

NRW-Innenminister Ralf Jäger hat laut „WDR“ letzten Freitag ein „Nationales Konzept gegen Gewalt im Fußball“ vorgestellt. Optimierung des Einlassmanagements, Ausbau der Videoüberwachung, Einbeziehung der Polizei bei der Spieltagsplanung, hartes Durchgreifen gegen Gewalttäter und Dialog mit friedlichen Fans sind die Kernthesen des Konzeptes: „Wer randaliert, sieht das Spiel nicht“. Im Gespräch mit dem „Deutschlandradio“ erklärt der Innenminister über das Konzept.

Das „manager magazin“ hat sich in den Business- und Logenbereichen des Deutschen Fußballs ein Bild gemacht: Der Kick des Besonderen

2.Liga

Vor dem Aufeinandertreffen zwischen Union Berlin und Hertha BSC traf sich der „Tagesspiegel“ mit den Mannschaftsführern der Hauptstadtvereine. Torsten Mattuschka und Peter Niemeyer, die nach dem Spiel die Trikots tauschen wollen:

NIEMEYER: Aber es ist nicht so, dass wir uns bei Hertha überhaupt nicht für Union interessieren. Ich war letztes Jahr sogar mal in der Alten Försterei und hab mir ein Spiel angeschaut. Union gegen Eintracht Frankfurt. Super Atmosphäre!

MATTUSCHKA: Schon ein bisschen intensiver als bei euch im weiten Olympiastadion mit der Laufbahn, was?

NIEMEYER: Stimmt, ihr habt da ja auch ein ganz schönes Stadion. Aber wenn wir am Montag bei euch antreten, ist ja die Tribüne nicht mehr da, auf der ich damals gesessen habe. Da habt ihr genug Platz für eine Laufbahn. Wir können gern eine mitbringen, aber die ist dann blau.

11 Freunde“ haben sich vor dem Spiel mit den Platzwartern der Berliner Vereine – einer Engländer, einer Schotte – über ihre größten Sorgen ausgetauscht.

Die „Süddeutsche Zeitung“ gibt für den Spieltag in Liga 2 einen Überblick.

International

Der UEFA Supercup zwischen Atlético Madrid und Chelsea FC geriet laut „FAZ“ zur „Falcao Show in Monaco„.

Der „Tagesspiegel“ fasst den Spieltag der Premier League zusammen. Besonderes Augenmerk wird natürlich auf den Torschützen und -vorbereiter gelegt: Podolski trifft erstmals für Arsenal

In Italien gab es laut „Financial Times Deutschland“ „Klose Tore bei Genua Sieg„.

In Spanien siegt der Europa League Gegner von Hannover 96, UD Levante, nach Tor des Ex-Berliners/-Münchners/-Kölners Christian Lell. Für Patrick Ebert lief es laut „spox“ nicht so gut. Mesut Özil konnte sich zwar über den ersten Saisonsieg freuen, wurde aber laut „Rheinischer Post“ von Luka Modric verdrängt. Khedira spielte hingegen die volle Spielzeit. Derweil plagen Cristiano Ronaldo Abschiedsgedanken. Hauptgrund laut „Rheinischer Post“: mangelnde Wertschätzung in Madrid.

In Argentinien sind Drogenprobleme, Terror und Gewalt an der Tagesordnung. Tobias Käufer („Spiegel Online“) sieht argentinische Fussballclubs durch Fan-Terror bedroht.

Der frühere englische Nationaltrainer Sven Goran Eriksson geht laut „FTD“ nach Thailand. Als Nachfolger von Winfried Schäfer. technischer Direktor beim thailändischen Erstligisten Bec Tero Sasana

In Frankreich schießt Zlatan Ibrahimovic Paris Saint Germain zum ersten Saisonsieg. „Spox“ fasst den Spieltag der Ligue 1 zusammen.

Regionalliga

In Leipzig gab es beim Spiel 1.FC Lokomotive Leipzig gegen RasenBallsport Leipzig Salzburg zunächst einen Zuschauerrekord. Danach „Ausschreitungen“ (FTD).

Sportpolitik

Der Schweizer „SonntagsBlick“ traf Sepp Blatter und Franz Beckenbauer zum Doppelinterview bei Raclette und Weißwein. Es verwundert, dass die Aussagen nicht schon längst in deutschen Gazetten breitgetreten  wurden. Schließlich schießt „Kaiser Franz“ gegen Politiker, Deutschland im Allgemeinen und verwahrt sich gegen Kritik an der WM-Vergabe zur WM 2006. Beckenbauer überrascht dazu mit lobenden Worten für den Präsidenten der FIFA:

Die Fifa war nie besser aufgestellt als heute. Es ging dem Weltfussballverband nie besser. Es ist die beste Zeit der Fifa. Und Sepp Blatter ist der beste Präsident.

Das Interview wurde wahrscheinlich beim „Sepp Blatter Fussballturnier“ geführt. Jens Weinreich war vor Ort.

Medien

Champions League: ZDF zeigt dreimal Bayern – Fans von Schalke und BVB laut WAZ sauer

Laut „W&V“ nimmt der Ringier-Verlag Ottmar Hitzfeld unter Vertrag. Die Aufgabenbereiche des Nationaltrainers der Schweiz  „erstrecken sich von kommunikativen und repräsentativen Auftritten bis hin zur redaktionellen Arbeit“. In der „Neuen Zürcher Zeitung“ kritisiert Elmar Wagner das „Untragbare Doppelmandat„:

Denn die neue Position ist besonders heikel für ihn – vergleichbar etwa mit dem Finanzminister, der nebenbei auch noch eine Bank berät. Doch möglicherweise fühlt sich der hochdekorierte Fussball-Fachmann unterdessen so unfehlbar, dass ihn solche Überlegungen nicht mehr vom Weg abbringen.

Frauen

Gestern startete die Saison in der Bundesliga der Frauen – mit nur zwei Spielen. Der Rest muss das Ende der U-20-WM in Japan abwarten. Uwe Marx schreibt in der „Frauenfußball-Glosse“ über den Versuch einer Party – mit Gästemangel und Stimmungsloch. Der FFC Frankfurt „quälte sich“ laut „Frankfurter Rundschau“ zum Sieg im ersten Spiel. Potsdam freute sich hingegen laut Framba.de über einen Kantersieg in Sindelfingen.

Frauenfußball in Deutschland hat immer noch Entwicklungspotenzial. Das „Deutschlandradio“ spricht mit Martina Schrey. Die Journalistin und Kinderbuchautorin thematisiert in ihren Büchern den Mädchen- und Frauenfußball. Zum Start der Bundesliga-Saison erklärt sie, warum immer noch viele Mädchen Hindernisse zu überwinden haben, wenn sie Fußball spielen wollen.

2 Kommentare » Schreibe einen Kommentar

  1. eriksson.
    geht laut diesem bericht zwar nach thailand, aber zu einem club und nicht zum verband. von daher hat er gar nichts mit winfried schäfer zu tun und wird auch nicht dessen nachfolger

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