2.Bundesliga

Ein Tag, an dem die Titelseiten der Sportteile dieses Landes vor allem mit Usain Bolt geschmückt sind. Die 2.Bundesliga bzw. der Fußball an sich, hat es schwer gegen die Konkurrenz Olympia und dennoch hört man ein leises Pochen aus dem Untergrund. Der Fußball lebt. So auch die 2.Liga, die mit 1-2-3 Überraschungen in den ersten Spieltag gestartet ist.

Nummer 1. Köln verliert in Braunschweig 0:1.

Das FC-Blog fasst das Spiel kurz zusammen:

Nach guter und interessanter ersten Halbzeit fiel der FC ein wenig ab, auch weil Braunschweig mehr investierte und mehr Druck aufbaute. Nach einem Standard pennte Eichner, hob das Abseits auf und das Ding war drin. Strittig war auch, als Schiedsrichter Gagelmann den eindeutigen Trikotzupfer von Maroh im eigenen Strafraum nicht ahndete. Trotzdem gab sich der FC nicht auf, konnte aber den Ausgleich nicht mehr erzielen.

Und Kölns Neutrainer Stanislawski ergänzt:

Schlusswort Stanislawski: „Lieber am ersten Spieltag Lehrgeld zahlen als später. Jetzt wollen wir es am Freitag zu Hause gegen Sandhausen besser machen.“ (Express)

Nummer 2. Aalen siegt in Duisburg 4:1.

In Duisburg war so etwas wie Aufbruchsstimmung und Hoffnung auf eine gute Saison in den letzten Wochen entstanden. Diese Hoffnung wurde am Wochenende nun pulverisiert, wie auch das Zebrastreifenblog meint.

Ich kann mich an kein erstes Spiel einer Saison erinnnern, dem ich, unabhängig vom Ergebnis, nicht irgendetwas Positives als hoffnungsvollen Vorgriff auf die nächsten Wochen habe abgewinnen können. Am Spiel gestern scheiter ich. Da müsst ihr jetzt alleine rauskommen, ihr Trainer Oli und Uwe, und ihr Spieler alle. Von mir kommt da nichts. Ich habe nichts gesehen, was mir für die nächsten Spiele Hoffnung gibt. Nichts!!! Ich kann das gar nicht glauben.

Nummer 3. Hertha spielt 2:2 gegen Paderborn.

Absteiger gegen Fastaufsteiger sorgte im Vorfeld der Partie für eine gewisse Spannung. Das Spiel endete dann in einer dramatischen Schlussphase mit einem Führungstreffer der Paderborner in der 86. und dem Ausgleich der Herthaner in der 88. Minute durch Neu-Berliner Sami Allagui. Marxelinho bewertet das Spiel.

Erste Erkenntnisse der neuen Saison: Hertha ist in Liga zwee angekommen. Ein Daueranläufer (Kluge) macht noch keinen Spielmacher. Roman Hubnik macht seinem Ruf als Minimunic (kleiner Simunic) neue Ehre. Adrian Ramos könnte sich als unverkäuflich erweisen. Marcel Ndjeng schießt Standards fast so gut (?) wie Patrick Ebert. Ronaldinho Berlinho (Ronny) ist eine Wunderwaffe (Wundertüte?).

Der Tagesspiegel ist sich sicher, dass Herthas Punktgewinn überhaupt nur an der starken Bank lag.

Aber auch Momente können wichtig sein, wie sich am Freitag zeigte. „Das wird uns noch häufiger passieren“, sagte Trainer Luhukay. „Eine Mannschaft besteht nicht nur aus der ersten Elf. Wir haben auch noch Spieler auf der Bank, die neue Impulse setzen können.“ Gegen Paderborn saßen nicht nur Ronny und Ramos zunächst draußen, auch Sandro Wagner und Elias Kachunga, der erfolgreichste Torschütze der Vorbereitung, hatten es nicht in die Startelf geschafft. Der Israeli Ben Sahar stand wegen Trainingsrückstands nicht einmal im Kader.

Die weiteren Spiele:

Lautern – 1. FC Union (Mo.) -:- (-:-)
B’schweig – Köln 1:0 (0:0)
Duisburg – Aalen 1:4 (1:2)
Sandhausen – Frankfurt 1:1 (1:1)
Bochum – Dresden (Sa.) 2:1 (0:1)
1860 – Regensburg 1:0 (1:0)
Hertha – Paderborn (Fr.) 2:2 (0:1)
Ingolstadt – Cottbus 2:2 (2:0)
Aue – FC St. Pauli 0:0 (0:0)

Liga total!-Cup!

Den Sponsoren-Cup, dessen korrekte Schreibweise ich gerade erst einmal eruieren musste, wurde von Werder Bremen gewonnen. Die Bremer gewannen am Wochenende gegen Borussia Dortmund im Finale, nachdem man zuvor gegen Bayern München im Halbfinale gesiegt hatte. Diese Freundschaftsspiele mit Wettkampf-Charakter sind ja immer Muster ohne Wert, so schreien die Verlierer-Fans, dennoch dürfte man interessiert auf die vier Teilnehmer geschaut haben und erste Eindrücke gesammelt haben. Die Bremer sahen nicht mal ansatzweise so phlegmatisch aus, wie noch letzte Saison. Die 11 Freunde haben Lust auf Bremen.

Zwölf Abgänge, zehn Neuzugänge. Werder Bremen steht vor dem größten Neuanfang seit mehr als einem Jahrzehnt. Und in diesem einen Fall hat die Statistik endlich mal eine echte Bedeutung. Das Durchschnittsalter der Bremer Neulinge beträgt 22,5 Jahre, die Abschiedler bringen es auf 26,6 Jahre. Noch nie hat das Werder-Duo Thomas Schaaf (Trainer) und Klaus Allofs so konsequent alte Zöpfe abgeschnitten und frisches Blut in den Verein gepumpt. Davon kann man sich einschüchtern lassen – oder sich von der Vorfreude auf eine komplett umgekrempelte Mannschaft anstecken lassen. Wir machen das an dieser Stelle mit der Vorfreude.

Weitere Bewertungen überlasse ich dem geneigten Leser.

Mario Gomez unterm Messer

Mario Gomez hat sich im Halbfinalspiel des oben genannten Cups verletzt. Freie Gelenkkörper im rechten Sprunggelenk so die Diagnose. Ausfallzeit: Länger. Damit hat sich auch die Diskussion um seine Person voerst erledigt.

Am Samstag unterstrich Sportdirektor Matthias Sammer im Interview bei Sat.1: „Der Präsident hat alle Rechte. Aber so richtig gut hat uns das nicht gefallen. Er ist eine Persönlichkeit, die diesen Verein sehr geprägt hat, aber wie er selbst sagt, wenn wir den Schritt von gut zu sehr gut machen wollen, müssen wir das in allen Teilen des Vereins machen.“ Schärfer ist für den mächtigen Hoeneß noch nie aus dem eigenen Klub Gegenwind gekommen. Man müssen Gomez „wieder mehr Vertrauen geben“, sagte Sammer. (FR)

Ein paar Worte zum Gomez-Drama, der Aussichten der Bayern und dem Rest der Liga für die nächste Saison findet der Brennerpass.

Beim jetzigen Stand der Dinge, galoppieren die Dortmunder auch dieses Jahr wieder den Bayern davon, solange sie vom Verletzungspech verschont bleiben. Das kann sich natürlich noch ändern, aber was man momentan in den Testspielen sieht, ist ein in der Offensive weiterhin ineffektiver und Großchancenvergebender FC Bayern, ergo selber Scheiß wie letze Saison. Ich bin weiterhin der Meinung, dass die CL- und EM-traumatisierten Spieler sich völlig neu beweisen müssen. Klar ist die Gomez-Häme überzogen, und auch die Kritik von Uli Hoeneß, aber sie drückt ja nur das Bauchgefühl der Fans, ja der Fußballnation aus. Das Karma von Lahm, Schweinsteiger, Kroos, Gomez und Müller ist leider im After und in unseren Köpfen sind sie neuerdings phlegmatische Verlierer-Typen. Das mag sich natürlich im Einzelfall längst zur self-fulfilling prophecy ausgewachsen haben, die vielleicht sogar weitere Verletzungen begünstigt, siehe Schweinsteiger, siehe Gomez. Es ist nicht fair, aber niemand hat das vom Fußball behauptet außer der DFB.

Patrick Helmes Kreuzbandriss

Patrick Helmes, neuer Lieblingsstürmer von Felix Magath und potenzieller Kandidat für die Torschützenkanone der nächsten Saison hat sich einen Kreuzbandriss zugezogen. Wie schon vor ein paar Jahren, als er noch für Leverkusen spielte, fällt er für längere Zeit aus. Es bleibt ihm zu wünschen, dass er nicht ähnlich lange braucht, wie damals, um in Form zu kommen.

Nach Helmes Ausfall erwartet die Presse einen baldigen Ersatzkauf von Magath. Heißester Kandidat ist gerade Cacau.

Michael Kempter vor Comeback
Schiedsrichter Kempter, vor allem bekannt geworden durch die Kempter-Amarell-SMS-Affäre dürfte in Kürze wieder auf dem Platz stehen und als Unparteiischer in der Oberliga agieren.