Die Blogschau für Montag, den 17.September 2012

Nach der langen Länderspielpause scheinen auch die Blogger sehr froh gewesen zu sein, dass endlich wieder in der Bundesliga gekickt wurde. Deshalb gibt es am heutigen Montag wieder die umfangreiche Blogschau:

Borussia Mönchengladbach – 1.FC Nürnberg

Jannik Sorgatz träumt sich zunächst nach Kiew, um dann in „Verdient, aber unverdient“ zu verdeutlich, dass lamentos nichts bringen:

„Es hat aber auch keinen Zweck, jedesmal in Untergangsstimmung zu verfallen, wenn ein Naturgesetz aus der Wundersaison 2011/2012 den Geist aufgibt. Womöglich wird es sich sogar noch als besonders hilfreich erweisen, wenn allen Beteiligten möglichst drastisch klargemacht wird, dass auf fast alles, was vergangenes Jahr nach gegolten hat, kein Verlass mehr ist.“

Bayern München – FSV Mainz

Breitnigge“ will zum Spiel der Bayern einfach nichts Negatives einfallen: „Von Schongängen, Umschaltern und Mr. Perfect

„Von Mainz – gerüchteweise als Angstgegner tituliert – sah man derlei nur sehr selten. Und selbst in den Phasen, als die Bayern schon im Schongang waren und Mainz “mal machen ließen” – auf Deutsch: Wir durch unseren Schlendrian in “Gefahr” gerieten – war unsere eigene Defensive zumeist Herr der Lage. Stark, was die Sportskameraden Neuer, Lahm, Boateng, Dante und Badstuber ablieferten. Nicht minder erwähnenswert die Leistung der Herren Schweinsteiger und Gustavo (hört, hört).“

Für den „Baziblogger“ war „Magie, die“ einschläfernd:

„Insofern haben die Bayern mit dieser Spielweise eigentlich alles richtig gemacht. Mich haben sie übrigens völlig müde gespielt, ich habe mir mit dem Pausenpfiff einen Wecker für in fünfzehn Minuten gestellt und schreckte auf, als dieser klingelte, weil ich tatsächlich  in der kurzen Zeit eingeschlafen war…“

Hannover 96 – Werder Bremen

Tobias Singer hat bei „Meine Saison“ schon vor dem Spiel sehr anschauliche Taktikformationen in Grafiken abbildet und über „Bremer Scheuklappen“ geschrieben:

Wer 96 heute immer noch als rein defensiv ausgerichtete Kontermannschaft ohne fußballerisches Können sieht, hat entweder lange kein Spiel mehr von ihnen gesehen oder eine grünweiße Brille mit Scheuklappen auf. Dennoch hört und liest man weiterhin viele Behauptungen von Werder-Fans, die in diese Richtung gehen.

Nach dem tollen Spiel in Hannover wurde leider mehr über die Regelauslegung beim Spiel gesprochen als über schöne Spielzüge. Schiedsrichter Aytekin hatte schließlich dem Torschützen Huszti nach Doppeljubel Doppel-Gelb gezeigt. Zeigen müssen? Marc Hindelang meint bei „Fankultur.com“: Chance verpasst.

„Von den Schiedsrichtern wird erwartet, dass sie in solchen Situationen präventiv auf die Spieler einwirken und bei der Beurteilung des Torjubels gesunden Menschenverstand walten lassen.“

Man muss die Schiedsrichter also nicht einmal zu zivilem Ungehorsam aufrufen, um gegen diese seltsame Doppelbestrafung zu kämpfen – was jetzt angeblich mit Eingaben an das FIFA- Regelboard wohl auf büro­kratischem Weg geschieht – also in hundert Jahren kaum geändert wird.

Auch Michael Wollny findet in „Abgeblogged“ die Regel „völlig beknackt“:

„Ganz ehrlich: man muss sich manchmal schon sehr zusammenreißen, um angesichts des verregulierten Schwachsinns im modernen Fußball nicht aus der Haut zu fahren. Das fängt beim passiven Abseits und Platzverweisen für Elfmeter-Täter an,  führt über Robbens Trainingshose zu trikotfarbigem Klebeband und hört bei Gelben Karten für Torjubel leider noch lange nicht auf. Aber genau über Letzteres möchte ich mich jetzt mal ordentlich aufregen dürfen.“

VfB Stuttgart – Fortuna Düsseldorf

Die Jagd nach Datensätzen rund um den Fußball steigt von Saison zu Saison – wobei der Sport klare Definitionen bezüglich Passweiten oder Zweikämpfen schwierig macht, wie der „Stadioncheck“ richtig anmerkt. Deshalb wird im Blog ein Mann gelobt, der nachweislich statistisch der Allererste ist. Dazu gibt es einen Schnappschuss der am Anfang dieses erstaunlichen Weges aufgenommen wurde. Wofür steht dieser Affe?

Eintracht Frankfurt – Hamburger SV

Laut „NedsBlog“ war die Rote Karte von Jiracek eine Fehlentscheidung. Noch mehr ärgert den Autor aber die fehlende Veränderung im Spiel vom Anpfiff bis zum Platzverweis:

„Lustig war nur, daß wir nach dem Platzverweis besser aussahen. Es wurde der fehlende Raum zugestellt, die Zweikämpfe wurden konsequenter geführt und das Spiel nach vorne wirkte organisierter.

Ja, klar, mit einem Mann weniger ist eh immer alles anders, man läuft mehr und ist eh ein wenig aggressiver.

Aber: Wieso habe ich in den ersten 44 Minuten keine Veränderung zu den letzten Spielen gesehen. Mit Badelj, Jiracek und van der Vaart hat der Trainer nun endlich genau die Spieler für sein System, auf die er so lange warten mußte. Dennoch sah ich keine Ordnung und keine Idee im Spiel nach vorne.“

Borussia Dortmund – Bayer Leverkusen

Der „09 Blog“ überdenkt die „Berichterstattung über Marcel Schmelzer„.

Any Given Weekend“ freut sich vor allem über die starken Leistungen der polnischen Kicker: Stark gegen schwach

„Überhaupt Lewandowski, überhaupt die Polen. Wenn man die ersten vier Pflichtspiele auf einen Nenner bringen will, dann kommt man zwangsläufig zu der Erkenntnis, dass der polnische Anteil an dem, was funktioniert hat, sehr, sehr groß war. Kuba und Robert befinden sich in bestechender Frühform. Der Verbleib unseres Topstürmers könnte sich als die wichtigste Personalie der Saison herausstellen. Jakub wiederum ist trotz starker Konkurrenz derzeit nicht aus der Startelf wegzudenken. Nun zeigte sich heute auch noch Lukasz Piszczek in richtig guter Verfassung, war beim tollen 2:0 eingebunden, als er Lewandowskis langen Pass bekam und schön in die Mitte legte, wo Kuba nur noch draufhalten musste.“

Der „Bayer04Blog“ sieht ein „Erneutes Missverständnis“ in den Zielsetzungen des Vereins und ärgert sich über die immergleichen Verhaltensmuster nach Niederlagen:

„Es wird gemeckert, in Frage gestellt, Alibis werden gesucht, die Systemfrage kommt immer auf und bis zur Trainerfrage ist es nicht mehr weit. Das nervt. Sowohl von Fans als auch von Angestellten der GmbH oder Medienvertretern. Wenn ich mir bald sicher sein kann, dass ich am nächsten Spieltag wieder von allen Seiten nur negatives höre, dann beschäftige ich mich halt bald mit etwas anderem. Und das liegt dann nicht am Spiel selbst, sondern daran, was daraus gemacht wird. Dann ist man wieder mit voller Elan und Enthusiasmus dabei, man entblößt sich lauthals seiner Meinung und haut auf alles ein, was nicht bei drei auf den Bäumen ist. Warum ist das bei siegreichen Spielen nicht auch so? Wieso entlockt das den meisten nur ein müdes „so kann’s weitergehen“? Gewinnt die Mannschaft, ist das normal. Verliert sie, fordert man sofortige Konsequenzen und Umstellungen.“

Schwatzgelb“ blickt derweil auf das Champions League Spiel voraus: Der erste von drei Meistern

SpVgg Greuther Fürth – FC Schalke 04

Torsten Wieland freut sich über den Sieg in Fürth. Ärgert sich allerdings über die Spielweise im „Königsblog“:

„Schalke gewinnt 2:0 in Fürth. Dabei machte es alles richtig. Und keinen Deut mehr.

Draxler, Holtby und Afellay als Offensivreihe hinter Klaas-Jan Huntelaar, da erwartet man vor allem Kreativität. Eine Aufstellung, die zumindest in der Theorie vor Spielfreude sprüht, schließlich sind dabei auch die Außen keinen bloßen Linienflitzer, sondern spritzige Typen mit „Spielmacherqualitäten“. Zu sehen war davon in Fürth aber nichts.“

Blogundweiss.de“ lobt derweil in „Purer Luxus“ die Ersatzbank der Königsblauen:

„Mit dem 2:0 in Fürth erledigt Schalke sein Auftaktprogramm in der Bundesliga ohne unerwarteten Punktverlust und kann die wohl stärkste Ersatzbank stellen, die Schalke in den letzten 25 Jahren hatte. Draxler, Holtby, Barnetta, Farfan und Afellay in der Offensive, Höwedes, Uchida und Höger in der Defensive: Alle können und wollen in die Startelf. Der Konkurrenzkampf ist enorm und dementsprechend hängen sich die Jungs rein. Purer Luxus, der Huub Stevens auf seine alten Trainertage da widerfährt.“

Und im „Web 0.4“ lässt Julian Draxler die Herzen aussetzen:

„Draxler legt sich den Ball an der Seitenlinie vom linken auf den rechten Fuß, umschifft so seinen Gegenspieler, zieht nach innen, macht noch acht Schritte mit zwei weiteren Ballkontakten und lässt den rechten Hammer sprechen. Der Ball fliegt und fliegt und fliegt und verliert auch über diese große Distanz zu keiner Zeit das Prädikat unhaltbar. Da kann der Keeper – entgegen den Aussagen einiger Kritiker – stehen wo er will! Wahnsinn. Als nach gefühlten 10 Sekunden mein Herz wieder zu schlagen begann, stellte sich ein Gefühl ein, dass nur von einem dieser berüchtigten Schmetterlingsflashmobs, von denen Teenager stets berichten, getoppt werden kann. Da ändern auch 50 lahme Spielminuten nichts dran.“

Taktik

„On The Pitch“ zeigt uns die „Top five Bundesliga tactics to watch this season

FC Sankt Pauli

Am vergangenen Wochenende erschien in vielen St.Pauli-Blogs derselbe Text zur Diskussion rund um das Millerntor: Museum statt Goliathwache!

Hertha BSC

Im „Hertha BSC Blog“ freut man sich noch immer über den Sieg gegen Union. Es wird auch erklärt, was ein 2:0 gegen Aalen und das Gefühl des Derbysieges auch den Fan eines Zweitligisten euphorisieren können:

„Grad erst aufgewacht aus dem Jubeltaumel über den Derbysieg. Daran ändert auch das 2:0 zu Hause gegen Aalen nichts. Selten hatte ich mich so über einen Sieg gefreut wie dieses Mal. Man stellt eben wirklich fest: Wenn es der eigene Verein ist, ist es egal in welcher Liga die Tore fallen und ob der Gegner früher mal “der da unten” war. Es ist egal, ob der eigene Verein irgendwelchen früher mal formulierten Ansprüchen hinterher hechelt. Wenn Ronny den Ball mit gefühlt 209 Kilometern pro Stunde in die Maschen knallt, dann ist man kurzzeitig Welt- und Europameister zusammen. Dieses Gefühl hat mich über die letzten Tage und Wochen getragen, in denen ich wenig Zeit hatte, mich zu sammeln oder zu reflektieren.“

1.FC Kaiserslautern – MSV Duisburg

Kees Jaratz sieht im MSV „Mehr Düsseldorf als Bielefeld

„Diese Duisburger Mannschaft findet gerade zu ihrer Spielweise. Sie beginnt Spielzüge zu stabilisieren. Die Spieler scheinen das Vertrauen in die eigene Qualität zurück zu gewinnen. Darum geht es: Sich etwas zutrauen, weil man weiß, ich kann das und weil man weiß, die Mitspieler glauben auch, ich kann das. Den schnellen Doppelpass versuchen. Mitspieler steil anspielen. Lange Bälle an die richtige Position für die richtigen Spieler.“

Der Betze brennt“ freut sich über den Heimsieg, meint aber: Betze war das nicht

„Geh deinen Weg“

Unter diesem merkwürdigen Titel hat die Bundesliga am vergangenen Wochenende eine Kampagne zur Schau getragen. Anlässlich des Events ließ sich auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in Dortmund blicken. Andreas Rüttenauer findet kritische Worte zur Berichterstattung der Medien: Spiel mein Spiel

Homosexualität

Der „Sportinsider“ bloggt über den „TabubruchOuting in der Bundesliga.

International

„FootballSpeak.com“ portraitiert einen der einflussreichsten Spieleragenten: The Case Of the Super Agent Jorge Mendes

„Increased wages? Big money transfer? Jorge Mendes is your man. Jorge Mendes is the Portuguese super agent, agent to one of worlds best managers Jose Mourinho, one of the best players Cristiano Ronaldo and many more top players across Europe’s top sides. At this summers Euro’s, 15 of the 22 members of Portugal’s squad were represented by Mendes. To say he controls the fate of some of the worlds top players is an understatement.

In the past two years Mendes has received the “Best agent” award at the Globe Soccer Awards. His company Gestifute International grosses $200m a year. Mendes is a master at securing big deals for mainly Brasilian and Portuguese players,…“

Martin Blumenau textet über die „Symbol-Tiger von Salzburg„:

„Das Ziel des Salzburger Spätsommer-Wahnsinns ist ein anderes: die Zerstörung eines Symbols. Trainer Schmidt und Sportchef Rangnick sind über und über mit unabwaschbarem Düdelingen besudelt. Das kriegen sie nur los, wenn sie einen nachvollziehbaren Neustart hinlegen, einen der nicht nur symbolisch, sondern auch mit den Händen zu greifen ist. Das geht sich mit den vielen Neuen und den vielen Rauswürfen (Cristiano, Douglas, Lindgren) Abgängen (Jantscher, Zarate) und Degradierungen (Sekagya, Maierhofer) aus.“

Ballverliebt“ analysiert derweil die „Sternstunde der ÖFB Frauen“ gegen Dänemark.

Fans

Die „Mainzer Fantage“ haben ihr Abschlussdokument im Blog veröffentlicht. Alle Veranstaltungen lässt man ausführlich Revue passieren. Dazu bekennt man sich zu Dialog:

„Die positive Resonanz auf unsere Arbeit zeigt, dass unser Weg der Öffnung zum Dialog, auch gegenüber den Medien, der richtige Ansatz ist. Umso mehr bedauern wir die Weigerungshaltung, die der DFB gegenüber unserem Dialogangebot eingenommen hat. Positiv hervorzuheben ist hingegen das Engagement des 1. FSV Mainz 05, der uns nicht nur seine Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt hat, sondern uns auch vorbildlich auf allen anderen Ebenen zur Seite stand. Hier hat man erkannt, wie wichtig die Kommunikation zwischen Fans und Offiziellen ist und ein positives Miteinander für alle Seiten große Vorteile mit sich bringt.“

Extra

Die Werbung der Woche: Ben Redelings hat im „Scudetto-Blog“ festgehalten wie Jens Lehmann seinen Strafraum sauber gehalten hat.

2 Kommentare » Schreibe einen Kommentar

Schreibe einen Kommentar

Pflichtfelder sind mit * markiert.