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Wir melden uns endlich aus der Sommerpause zurück und blicken dabei zu Beginn – nach einem kleinen Update zum Thema Videobeweis – kurz auf die Europameisterschaft zurück. Genauer gesagt: Wir sprechen über einige Szenen, die für Gesprächsstoff gesorgt haben, und bilanzieren die Auftritte der Schiedsrichter bei diesem Turnier. Anschließend widmen wir uns den ersten drei Bundesliga-Spieltagen aus der Perspektive der Referees, analysieren ein regeltechnisches Kuriosum in der Europa League und haben schließlich eine Ankündigung in eigener Sache vorzunehmen. Allen Hörerinnen und Hörern wünschen wir viel Freude und gute Erkenntnisse!
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Klaas Reese
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Alex Feuerherdt

Musik: Tha Silent Partner – P Pulsar (Album Version)

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Links: In den USA gab es bei einem Drittligaspiel den weltweit ersten Videobeweis — Der niederländische Schiedsrichter Jan ter Harmsel stellt den Video-Analysten von Björn Kuipers vor — Das EM-Fazit von The 3rd Team — Verwirrung um den Vorteil nach einem platzverweiswürdigen Vergehen, gesehen in der Europa League — Die Ankündigung der Veranstaltung »Der Schiedsrichter im Sportrecht« an der Uni Köln — Die deutsche Fassung des neuen Regelwerks auf der Website des IFAB — Die Kolumnen von Collinas Erben auf n-tv.de — Collinas Erben bei Twitter und bei Facebook

Kapitelmarken: Diesmal leider nur manuell. 0:00 Intro — 14:20 Neues zum Videobeweis — 24:40 Kurzer Rückblick auf die EM (Deutschland – Italien, Deutschland – Frankreich, Portugal – Frankreich, Bilanz der Schiedsrichterleistungen) — 1:08:30 Bundesliga, Spieltage 1 bis 3 (Augsburg – Mainz, Köln – Darmstadt, Schalke – Bayern, Freiburg – Mönchengladbach, Leipzig – Dortmund, Frankfurt – Leverkusen, Mönchengladbach – Bremen) — 2:20:50 Kurioses aus der Europa League — 2:30:20 Widmung und Veranstaltungshinweis

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23 Kommentare » Schreibe einen Kommentar

  1. Es ist sehr gut, dass ihr wieder zurück seid. Vielen Dank dafür.
    Zwei kleine Hinweise, in der Hoffnung, dass ihr sie vielleicht aufgreifen mögt:
    In der Regionalliga West wurde das Spiel zwischen Rot-Weiß Ahlen und Borussia Mönchengladbach II vom Schiedsrichter in der Nachspielzeit abgebrochen, nachdem Ahlens Co-Trainer aus Wut über das späte 2:3 (nach langer 2:1-Führung) eine Plastikflasche wegtrat, die dann den Schiedsrichter-Assistenten am Kopf traf. Ahlen findet den Spielabbruch übetrieben: http://www.derwesten.de/sport/fussball/regionalliga/das-sagt-ahlen-manager-krug-zum-spielabbruch-gegen-gladbach-id12223267.html . Ihr auch? (Ursprungsmeldung hier: http://www.derwesten.de/sport/fussball/regionalliga/linienrichter-von-flasche-getroffen-regionalliga-spiel-in-ahlen-abgebrochen-id12221975.html )

    Und für den Modepodcast (zugegeben nicht bierernst gemeint): Im Spiel von RB Leipzig gegen Borussia Mönchengladbach am 4. Spieltag lief das Schiedsrichter-Team um Manuel Gräfe komplett in klassischem Schwarz auf (inklusive Schuhe :-)). Aus Sicht eines „Traditionalisten“ ein klares Statement im Stadion von RaBa.

  2. Eine Bemerkung zu Euren Kommentaren zu Jóhannsson Roter Karte wegen „Fucking Handball“ (wer bitte sagt sowas?):

    Ich finde das sehr gut, wie ihr im Vorbeigehen den Mythos „Aussage gegen Aussage“ auch für die Strafgerichtsbarkeit des DFB vernichtet. LPT am Rande: Das sehen echte Strafgerichte sehr, sehr ähnlich.

    Was ich dazu gerne ergänzt sähe: Ich möchte auch im Profifußball den Maßstab des Empfängerhorizonts angewendet sehen. Sprich: Jeder ist selber dafür verantwortlich, wie seine Äußerungen beim verständigen und maßvollen Empfänger ankommen. Ich habe – gerade als langjähriger Zuschauer – keinerlei Zweifel daran (um es vorsichtig zu formulieren – in anderen Sportarten würden Fußballspiele nach meiner Beobachtung regelmäßig vor dem Pausenpfiff mangels Spielern abgebrochen werden, meine ich), dass Bundesliga-Schiedsrichter dem Grundsatz „viel sehen, wenig hören“ jederzeit und sehr konsequent nachfolgen. Wenn ein Bundesliga-Schiedsrichter so abrupt wie in dieser Szene die Rote Karte zeigt, dann kam bei ihm etwas an, was absolut außerhalb jeder noch so weiten Toleranz liegt. Und mit Verlaub, wer eine Äußerung tätigt, die so verstanden werden kann, dass sie außerhalb dieser weiten Toleranz liegt, der ist auch dann selber schuld, wenn er eigentlich etwas ganz anderes gemeint haben sollte.

    Und davon ganz unabhängig möchte ich als Publikum noch anmerken, wie gelangweilt ich von den öffentlichen Interpretationsversuchen der Profis in solchen Fällen bin. „Fucking Handball“ ist jetzt eher niedlich. Und ich will ihm natürlich auch sein Recht, zu versuchen, seinen Kopf irgendwie aus der Schlinge zu ziehen, nicht absprechen. Aber ich möchte mal an Weidenfeller erinnern, der zum Gegner ernsthaft nicht etwa „schwarze Sau“ sondern – viel, viel besser – nur „schwule Sau“ gesagt haben wollte. Das hat bei mir in dieser Beziehung viele Brücken zu meinem Humorverständnis abgebrochen. Und da ich nur Publikum bin und nicht Schiedsgericht bin, darf ich Jóhannsson auch zurufen: „Alter, steh zu Deiner Scheiße und lass mich mit so albernen Ausreden in Ruhe“.

    Aber wie gesagt: Das letztgenannte hat nichts mit der sportrechtlichen Beurteilung zu tun. Diesbezüglich finde ich das völlig unbeachtlich, was er wirklich gesagt hat. Wenn das bei einem Bundesliga-Schiedsrichter so ankommt, dann ist er in jedem Fall daran selber schuld.

  3. Zum Thema Strafstoß nach vollendetem Torschuss: Eine solche Szene gab es auch am 8. ST der 3. Liga zwischen Osnabrück und Erfurt. Dazu äußerte sich Babak Rafati: http://www.liga3-online.de/strittige-szenen-am-8-spieltag-die-analyse-von-babak-rafati-2/
    Da er sich dafür ausspricht, in solchen Szenen weiterlaufen zu lassen, erscheint es plausibel, dass es – wenn vielleicht auch nur zu seiner Zeit als Aktiver – von der Schiedsrichterführung eine Ansage in Richtung weiterspielen gegeben hat und deshalb in der Bundesliga auch oft so zu sehen ist.

  4. Ja, genau, endlich wieder was von euch zu hören! Eure Beiträge bringen mir immer wieder soviel Licht ins Dunkle! Und ich denke, da bin ich nicht allein! Es is halt auch bestimmt sehr aufwendig, solch einen Blog zu betreiben! Danke für die Hintergrundinfos!

  5. Hallo, ihr beiden,

    macht ja sonst keiner hier.

    Zunächst muss ich einen Schiedsrichter rehabilitieren, nämlich Viktor Kassai. Denn Viktor Kassai hat Jens Lehmann nicht im CL Finale 2006 (Barca – Arsenal) vom Platz gestellt (der ist nämlich zu gut dafür ;-), hätte bestimmt Vorteil gegeben). Das war ein Norweger namens Terje Hauge.
    Kassai seinerseits hat das CL-Finale 2011 zwischen Barca und ManU geleitet.

    • Danke für den Hinweis, der Kollege Altehenger hatte uns deshalb auch schon gerügt. Ich verwechsle Kassai und Hauge gerne mal, weil sie sich in meinem Kopf ähneln – äußerlich und vom Laufstil her. Was natürlich rein subjektiv ist.

  6. Hallo, Alex und Klaas,
    jetzt Anmerkung 1 zu Spielfortsetzung und Abseits.

    Beim Anstoß könnte man es praktisch, aber nicht regeltechnisch hinbekommen, wenn man den Anstoß wie bis zur letzten Saison üblich ausführt und alle Verteidiger auf der Mittellinie stehen.

    Unterbrechen?
    Wenn ja, welche Spielfortsetzung: Wdhlg. oder SR-Ball?

    Gebe zu sehr konstruiert, aber es gibt noch

    • Das geht auch praktisch nicht, weil die Spieler der ausführenden Mannschaft sich beim Anstoß ja ebenfalls in der eigenen Hälfte oder auf der Mittellinie aufhalten müssen. Okay, wenn da ein Angreifer einen halben Meter in der gegnerischen Hälfte steht, pfeift das normalerweise kein Schiedsrichter zurück. Aber wenn sich daraus eine Abseitssituation ergeben sollte, wie von dir konstruiert, sollte man den Anstoß wiederholen lassen, weil er – aufgrund der Positionierung des besagten Angreifers – nicht korrekt ausgeführt wurde.

  7. Anmerkung 2 zu Spielfortsetzung und Abseits:

    Es gibt auf jeden Fall eine Spielfortsetzung, bei der das Abseits NICHT aufgehoben ist.

    Überlegt mal ;-)

    Schöne Grüße

    Joaker

  8. Gestern gab es einen Aufreger beim Zweitligaspiel zwischen 1860 München und Erzgebirge Aue. Ein Münchener hat den Auer Torhüter schon aus dem Spiel genommen und schießt aus vielleicht 13 Metern aufs leere Tor. Aues Verteidiger Hertner rutscht währenddessen mit den Beinen voraus ins eigene Tor, den linken Arm weit Richtung Spielfeldmitte ausgestreckt. Er schafft es gerade so, den Ball in dieser Bewegung auf der Torlinie aufzuhalten. Aber war das mit dem Kopf oder mit dem Arm?

    Schiedsrichter Thorben Siewer entscheidet auf Handspiel und Rot. Das war auch mein erster Eindruck, aber die weiteren Kameraperspektiven zeigen schnell, dass es sich um eine klare Fehlentscheidung handelt.

    Soweit, so gut. Worauf ich aber eigentlich hinaus will: Im TV-Bericht von Sport 1 hieß es nach der Spielzusammenfassung, Schriewer habe sich nach dem Spiel beim Spieler entschuldigt und sogar im Spielbericht vermerkt, dass es sich um einen Wahrnehmungsfehler handelte. Er hätte also, wenn auch nach dem Spiel, eine Art Videobeweis eingesetzt und diesen im Zusammenhang mit einem offiziell zum Spiel gehörigen Dokument verwendet. Davon habe ich zum ersten Mal gehört. Ist das so üblich in den Bundesligen? Sinnvoll ist es natürlich, da so die eigentlich fällige Sperre Hertners möglicherweise geringer ausfällt oder gar ganz gestrichen wird. Aber dürfte ich das in meinen unterklassigen Spielen auch machen?

    • Mag schon sein, dass der Schiedsrichter um Entschuldigung gebeten hat; dass er auch im Spielbericht vermerkt hat, einen Fehler begangen zu haben, bezweifle ich allerdings. Denn: Nein, das ist nicht üblich, in keiner Spielklasse. Bitte immer nur nüchtern den Sachverhalt und die eigene Wahrnehmung schildern, sonst nichts. Wenn jemand damit ein Problem hat, kann er Einspruch einlegen, um alles Weitere kümmern sich dann die zuständigen Instanzen.

      • Mal die Fantasie angeworfen: Ich finde, ein unmittelbares Folgegespräch im Kabinengang oder so, bei dem sich der Schiedsrichter mit dem Spieler darüber unterhält, dass er mittlerweile durch die Kamerabilder feststellen musste, seine Wahrnehmung sei mit der Realität nicht in Einklang zu bringen, bei dem sich der Spieler betont verständig und „unter Profis“ nachsichtig gezeigt hat – ich finde, sowas kann man den Instanzen als Futter für die Beurteilung von Nebenaspekten schon in den Spielbericht schreiben, oder? Als Wahrnehmung des Verhaltens nach dem Platzverweis abseits des Feldes? Gehört im negativen Fall schließlich auch rein.

        Jetzt mal unabhängig davon, ob das in diesem Fall so war. Wie gesagt, reine Fantasie.

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