CE058 Finale Grande


Besondere Ereignisse erfordern besondere Maßnahmen, und deshalb haben wir unseren gewohnten Ablauf ausnahmsweise über den Haufen geworfen. Wir kommentieren diesmal nicht ausgewählte Szenen respektive Schiedsrichter-Entscheidungen, sondern einfach das Finale von Anfang bis Ende mit besonderem Blick auf Referee Nicola Rizzoli und sein Team. »Re-live« also, wie man heute so schön sagt. Wer mag (und über eine Aufzeichnung verfügt), kann das Spiel einfach parallel dazu laufen lassen. Für uns war es ein Experiment, und wir hoffen, es sagt euch zu. (Leider spricht Alex zu Beginn mehrmals von »den Italienern«, wenn er die Argentinier meint. Gucken und kommentieren gleichzeitig ist eben nicht so einfach...)
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Klaas Reese
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Alex Feuerherdt

Musik: Tha Silent Partner – P Pulsar (Album Version)

Wir freuen uns über eure Kritik, euer Lob, eure Wünsche. Sendet uns dazu einfach eine Sprachnachricht.

Links: Das WM-Finale (mit englischem Kommentar) — Die Studiogespräche von DRadio Wissen mit Collinas Erben — Collinas Erben bei Twitter und bei Facebook — Die offiziellen Fußballregeln als PDF-Datei zum Download

Shownotes: 0:00 Nicola Rizzoli stellt sich vor (I) – 0:15 Rückblende – 4:45 Erste Hälfte – 53:10 Nicola Rizzoli stellt sich vor (II) – 54:05 Zweite Hälfte – 1:46:30 Nicola Rizzoli stellt sich vor (III) – 1:47:25 Verlängerung – 2:26:10 Fade-out

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54 Kommentare » Schreibe einen Kommentar

  1. Lieber Alex, ich konnte erst die ersten 31 Minuten hören.
    Nur noch mal um sicherzugehen, dass Du nicht auch am Kopf verletzt wurdest wie Herr Kramer.
    Wir haben gegen Argentinien gespielt, nicht gegen Italien. Du sprichst immer wieder von „den Italienern“ und „dem Italiener“: oder meinst Du den Schiedsrichter? Wobei Rizzoli nach keinen gefoult hat, oder etwa doch?
    Vermutlich war es nur die Ablenkung: Fußball schauen, kommentieren und gleichzeitig aufzeichnen.

  2. Uiuiui. Tolle Idee. Aber ich frage mich gerade, wo ich Zeit und Lust hernehmen soll, mir diese 2,5 Stunden erneut zu geben (auf dem Fahrrad ist mit Fernseher schlecht).

    Hätte vielleicht einer von Euch Lust, eine kleine schriftliche Zusammenfassung über die wichtigsten Szenen zu dichten?

    • Beim besten Willen nicht, sorry. Bin nach vier Wochen WM mit Podcasts, Live-Kommentaren auf Twitter, Interviews und Artikeln zu den Schiedsrichtern wirklich fix und alle. Da schreibe ich jetzt nicht noch eine Zusammenfassung der wichtigsten Szenen. Ganz abgesehen davon ist es ja eigentlich genau der Witz an diesem Re-live-Kommentar, die Leistung von Rizzoli über die gesamte Spielzeit zu beurteilen, immer wieder ein Zwischenfazit zu ziehen und Entscheidungen zu kontextualisieren.

      • Brauchste Dich nicht für entschuldigen. Verstehe ich gut.

        Hätte halt gerne nochmal für zwei, drei Szenen Eure Einschätzung und ein kleines Fazit insgesamt, so in wenigen Sätzen. Schaue ich mal auf Twitter. Und vielleicht gebe ich mir sogar einfach mal die Verlängerung.

  3. Mir hat diese Form der „Review“ gut gefallen, an die wichtigsten Szenen werden sich die meisten ja erinnern können.

    Zu der einen Szene von Neuer und Higuain haben sich ja mittlerweile auch die Obersten gemeldet:

    „Die Entscheidung Stürmerfoul hat mich sehr überrascht. Das ist für uns ein Strafstoß und Gelb“, sagte Deutschlands Schiedsrichter des Jahres Felix Zwayer

    Krug attestierte Neuer „übermäßigen Körpereinsatz“, der Torhüter habe seinen Gegenspieler „voll erwischt“.
    Krug teilte deshalb Zwayers Meinung zum in dieser Situation erforderlichen Strafmaß.

    Grüße
    Hendrik
    Quelle: http://www.sport1.de/de/fussball/fussball_dfbteam/newspage_923114.html

    • Das kapiere ich übrigens an der Diskussion über diese Szene nicht: Stürmerfoul Strafstoß. Ich muss sagen, über die Entscheidung Stürmerfoul haben wir (bei Betrachtung der Zeitlupen) sehr laut gelacht. Aber warum scheint es niemanden zu geben, der Einwurf Argentinien als richtige Spielfortsetzung empfindet?

      • Ich selbst hätte mir hier einen Einwurf gewünscht. Hellmut Krug sagt: Strafstoß für Argentinien und Gelb für Neuer. Rizzoli selbst hat den Freistoß für Deutschland in einem kürzlich veröffentlichten Interview als Fehler bezeichnet.

  4. Das komplette Spiel zu kommentieren hat erstaunlich gut funktioniert!
    Das zeigt sehr eindrucksvoll, wie unaufregend dieses nervenzerfetzende Finale für den Schiedsrichter gewesen sein muss.

    Hofft man als Deutscher WM-Schiedsrichter eigentlich, dass Deutschland möglichst vorm Fianle ausscheidet?

  5. Zu beginn der Folge dachte ich, die wollen mich verarschen. Das ganze Spiel noch einmal nachkommentieren!
    Aber ich muss sagen, Hut ab. Hat mir gut gefallen.
    Ich konnte neben sogar noch meine Wohnung auf Vordermann bringen.
    Macht weiter so, auch wenn ich schon bei der einen oder anderen Analyse geistig ausgestiegen bin.

  6. Wirklich sensationelles Handwerk! Ich hab mich nicht eine Sekunde gelangweilt ganz im Gegensatz zum Liveereignis, und das will bei einem Finale schon was heissen…

  7. Sehr gelungene Folge 2,5h ohne Langeweile! Eine kleine Sache, weil es bei der WM so oft hieß es würde die Kommunikation zwischen SR und SRA fehlen: in der Szene, in der sich Özil duckt und Romero den Ball dann abwehrt (1.HZ) zeigt Rizzoli deswegen Richtung 5er, weil er den Assistenten fragt, ob Özil im Abseits gestanden hat (eigentlich zeigt er auf Özil). Er entscheidet dann mit Assistent sehr spät, aber richtig, noch auf Abseits. Gelungene Zusammenarbeit würde ich sagen, jeder sieht das was er sehen soll und zusammen gibts die richtige Entscheidung!:)

  8. es ist doch so, dass die einzelfehler in der regulären zeit rizzolis, die verlängerung erst mitermöglicht haben
    ähnlich wie im cl finale 2013 hat der schiedsrichter damit leider wieder ein spiel (mit) entschieden

    ich persönlich kann nichts damit anfangen, dass man ein finale um jeden preis 11 gegen 11 beenden muss
    hat mich 2013 gestört (hat mich auch 2010 bei webb gestört) und ärgert mich auch bei dieser wm

    nichtsdestoweniger auch hier nocheinmal ein riesenlob für eure wm extraschichten, wirklich großartige arbeit
    danke!

  9. Tolle Folge, auch wenn sie leider nicht live war. Wie immer sehr launig und kompetent.
    Ich bring’s mal auf den Punkt: Ich wünsche mir in Zukunft mehr von diesen ausführlichen Kommentaren und Analysen aus Schiedsrichtersicht, am besten natürlich live – ich wünsche mir schon seit langem kompetente Kommentare von Live-Spielen, z.B. von Trainern, Ausbildern o.ä., warum nicht von Schiedsrichtern (und nicht nur zwischendurch, wie bei der TV-Berichterstattung). Ich wäre auch bereit für diese Events einige Euros in den Spendentopf zu werfen. Es ist einfach erfrischend, wenn das Internet alternative Formen von Live-Kommentaren hervorbringt (siehe http://ksvfe.blogspot.de/p/home.html), vielleicht gibt es demnächst auch mehr von Collinas Erben in diesem Bereich.

    Weiter so! Und vielen Dank für den Podcast von einem Schiedsrichterkollegen (auch als Tischtennisschiedsrichter kann ich einiges von euch mitnehmen ;-)).

  10. Danke erstmal für die schöne folge und auch die vorhergehenden.
    Ich bin durch das texilvergehen auf euch aufmerksam geworden und höre derzeit alle älteren folgen nach…sehr interessant, das alles mal aus schiedsrichterperspektive zu hören.
    Derzeit bin ich gerade bei folge 17 und hab mal eine frage:
    Wenn ein spieler auf dem weg zum tor gehalten wird und es bis zum strafraum schafft, dort lässt ihn der verteidiger los und der spieler macht noch ein paar schritte, lässt sich dann aber absichtlich fallen, z.b. Weil er sich nicht traut, am torwart vorbeizugehen. Kann der schiedsrichter dann strafstoss und karte für den verteidiger geben (für das foul) und gleichzeitig gelb für den angreifer wegen schwalbe?

    • Nein, das kann er nicht. Er muss sich schon zwischen Foul und »Schwalbe« entscheiden, wobei der Fall hier auch klar ist: Freistoß vor dem Strafraum, wenn das Halten vorher beendet war; Strafstoß, wenn es sich in den Strafraum hinein fortgesetzt hat. Und die Gelbe Karte für den Verteidiger. Warum Frei-/Strafstoß für den Angreifer und gleichzeitig Gelb für ihn nicht geht, haben wir in zwei Folgen erläutert, wenn ich mich recht entsinne. Müsste also noch kommen, wenn du weiterhörst.

  11. Zunächst war die Freude groß, dass meine Podcast-App den Download einer neuen Folge von euch ankündigte. Ich habe extra eine Straßenbahn später genommen, um den Download im heimischen Wlan abschließen zu können. Auf dem Weg zur Uni war ich dann etwas enttäuscht, da die Kommentierung des Spiels mMn die Bewegtbilder vor Augen voraussetzt. Zwar „visualisiert“ ihr ja viel, aber trotzdem ist die Art des Dialogs natürlich ganz anders im Bezug auf den Sachverhalt, als bei einer „normalen“ Podcast-Folge.

    Ich hatte das Glück, dass ich mir das WM-Finale komplett aufgezeichnet habe und so konnte ich dann das Spiel mit eurem Re-Live-Kommentar noch einmal anschauen – allerdings habe ich das in Etappen gemacht, weil ich nicht die Zeit hatte, zwei Stunden am Stück vor dem Laptop zu sitzen. Das hat gut geklappt (hab mir immer die jeweilige Minutenzahl im Spiel und im Podcast-Player aufgeschrieben). Trotzdem hätte ich – solltet ihr so etwas noch einmal planen – einen Wunsch: vielleicht könntet ihr den jeweiligen Anstoß (oder häufiger die exakte Spielminute + Sekunde) deutlicher hervorheben, weil die Hörerschaft ja euren Kommentar mit dem Bewegtbild synchronisieren muss. In der ersten Halbzeit war das super, aber in der ersten oder zweiten Halbzeit der Verlängerung vergesst ihr, den exakten Zeitpunkt des Anstoßes zu nennen. Ist natürlich nur eine Kleinigkeit, macht das Hörvergnügen aber noch angenehmer, weil man dann nicht plötzlich während des laufenden Podcasts und Spiels die beiden Player angleichen muss.

    Ich gebe zu, dass auch ich etwas skeptisch war, ob sich solch eine Aktion lohnt. Es hat allerdings Spaß gemacht, gerade weil ihr nicht „stur“ das Spiel schaut, sondern auch noch einmal ein bisschen drumherum erklärt (bspw. die Regeln beim Abschlag, die Laufleistung des SR) etc. Das machte das Spiel kurzweilig. Daher fände ich solche Re-Live-Kommentierungen auch in Zukunft nicht schlecht – allerdings nur dann, wenn es das betreffende Spiel in einer Mediathek noch einmal gäbe oder ihr müsstet eben das Spiel vorab ankündigen, so dass man es sich aufzeichnen kann. Trotzdem hoffe ich, dass es weiterhin auch „reguläre“ Podcast-Folgen „für unterwegs“ geben wird – denn so gefallt ihr mir immer noch am besten.

    • Es war letztlich eine spontane Idee nach dem Finale, sonst hätten wir vorher natürlich Bescheid gesagt. Und es wird sicherlich die Ausnahme sein, dass wir so etwas machen, wobei wir tatsächlich vorhaben, irgendwann mal einen »echten« Live-Kommentar einzusprechen. Die Spielzeit hätten wir sicherlich häufiger nennen sollen, aber für uns war das Ganze halt auch Neuland. Next time!

  12. Dr. Helmut Fleischer hätte möglicherweise, aufgrund seines Berufes, sich ein anderes Bild als Rizzoli gemacht, der ja von Hause aus Architekt ist.

  13. Schnapsidee!
    So dachte ich zumindest, und wurde eines besseren belehrt. Sehr schöne Folge, Chapeau!
    Dass die auf dem Platz eine Verlängerung spielen wollten und damit das Ganze auf zweieinhalb Stunden hochtrieben, ist, tja, nun mal so. Dafür war die Verlängerung dann ja auch besonders kontrovers, aus Schiedsrichterbeobachtungsssicht.

    Kurze formale Frage noch bzgl. der Livespiel-Idee: wisst Ihr, ob es da rechtliche Schwierigkeiten geben könnte? Stünde ja dann gewissermaßen in Konkurrenz zu sport1.fm oder den ARD-Sendern, wenn man von der Bundesliga ausgeht. (Auch hier, übrigens: „Schnapsidee“, aber ich revidiere gerne.) Ach nee, vermutlich würdet Ihr nur live aufzeichnen?

    • Die rechtliche Frage würden wir vorher natürlich klären. Gut möglich, dass es nicht erlaubt ist, ein Spiel einfach so live zu kommentieren und das dann über einen Stream zu übertragen. Natürlich wäre es eine Option, live aufzuzeichnen, aber der eigentliche Reiz bestünde schon in einem »echten« Live-Kommentar.

      • Danke. Ich hatte ja bei der aktuellen Folge schon überlegt, ob Klaas‘ Beharren darauf, dass Ihr „irgendein Spiel“ sähet, einer rechtlichen Ungewissheit geschuldet sei (die ich nicht erkennen konnte).

      • Soweit ich das mitbekommen habe, gibt es zwar absurderweise Rechte zur Radioübertragung der Bundesliga, für die die DFL auch tatsächlich Käufer findet. Das dürften aber a) auch an sonstigen Vertragsbeziehungen Interessierte sein und b) wird das wohl über das Hausrecht der Vereine gelöst. Ihr solltet Euch dafür also eher nicht ins Stadion setzen, wenn Ihr auf diese Diskussion keinen Bock habt. Ansonsten hat an Eurem Gerede über das, was Ihr gerade (z.B. im TV) seht niemand Rechte außer Ihr selber. Das ist eine komplett eigenständige urheberrechtlich geschützte Leistung. Niemand kann Euch also verbieten, Euren eigenen Kommentar zu verbreiten.

        Verwendung auf eigene Gefahr, wisst schon.

  14. Was haltet ihr von der Szene Badstuber gegen arnold beim Telekom-cup? (1:30 http://www.spiegel.de/video/telekom-cup-lewandowski-trifft-beim-3-0-gegen-wolfsburg-video-1510964.html)

    ich will nicht pingelig sein, aber nach dem text der regeln ist das ein foul.
    Oder besser ausgedrückt: wäre das resultat nicht ein elfmeter wäre auf foul entschieden worden.
    Arm von hinten in den rücken gedrückt. passiert sowas am verteidiger wird das zu 99% gepfiffen.
    (Und, nein ich will jetzt nicht schon wieder den Gagelmannbeschwören)

    • Wie du schon sagst: Außerhalb des Strafraums wäre das vermutlich gepfiffen worden, als Offensivaktion ebenfalls; im Strafraum ist es als Defensivaktion eine 50/50-Entscheidung. So ist die Auslegung nun mal, wenn die Konsequenz aus einem Pfiff ein Strafstoß wäre, Regeltext hin, Regeltext her. Eine ähnliche Szene gab’s am Vortag im Spiel zwischen Bayern und Gladbach, da stieß Martínez einen Gladbacher um, allerdings noch einen Tick deutlicher als Badstuber. Bei Martínez gab Gagelmann einen Strafstoß, es war bereits der zweite im Spiel. Mag wohl auch sein, dass Gagelmann einen Tag später keine Lust hatte, sich in diesem Grenzfall (und es war einer) schon wieder mit protestierenden Bayern herumzuschlagen.

  15. Die Partie Unterhaching gegen Wehen Wiesbaden wurde wegen Gewitters nach 73 gespielten Minuten für etwa eine Stunde unterbrochen, bevor die restliche Zeit zu Ende gespielt werden konnte. Bei einer kurzen Googelei habe ich mehrmals gelesen, dass eine Unterbrechung nicht länger als ca. 30 Minuten dauern dürfe, ansonsten sei die Partie abzubrechen.
    Könnt Ihr das bestätigen? Und wenn ja, wäre das ein jetzt ein Anfechtungsgrund?

    • Die 30 Minuten sind so etwas wie ein Richtwert. Wenn sich innerhalb dieser halben Stunde absehen lässt, dass das Spiel nach einer weiteren, akzeptablen Wartezeit (deren Länge im Ermessen des Schiedsrichters liegt) fortgesetzt werden kann, soll die Partie nicht abgebrochen werden.

  16. habe mir gerade alte highlights meines vereins auf yt angesehen und bin dabei wieder auf folgendes video gestoßen
    gleich zu beginn kommts zu einer tätlichkeit und dem foulenden spieler wird relativ rasch klar, dass er blödsinn gemacht hat, denn er spielt den verletzten.
    der schiedsrichter läuft dann hin und zückt noch während der spieler am boden ist die rote karte, zeigt sie ihm aber noch nicht (was ja an und für sich auch so gewollt ist)

    trotzdem reicht das natürlich um die mitspieler auf den plan zu rufen
    zwischen dem zücken der roten karte und dem platzverweis vergehen über 40 sekunden, die das ganze anheizen

    meine frage: wäre es aus taktischer sicht besser gewesen abzuwarten bis der spieler aufsteht, um erst dann rot zu zücken und zu zeigen oder ist das in dem fall schon egal, weil die rote (nach 10 minuten bei 0:0) sowieso „feuer“ in die szenerie bringt?

    oder signalisiert er damit, dass er sich der entscheidung sicher ist und will so für akzeptanz sorgen
    so eine rote karte ist ja doch ein schwerwiegender eingriff, inwieweit spielt da die psychologie der abfolge eine rolle

    lg
    patrick

    https://www.youtube.com/watch?v=huQovZfXBJM

    • Das war taktisch sicherlich suboptimal gelöst. Zwar hätte es wohl auch Proteste gegeben, wenn er die Rote Karte erst gezogen hätte, als der Spieler wieder stand. Nur hätte er sich dann rasch aus dem Pulk entfernen können. So aber musste er am Tatort bleiben und untätig warten, bis der Spieler wieder auf den Beinen ist. Dadurch konnte er sich den Reklamationen nicht entziehen.

  17. übrigens löst er den tumult danach hervorragend, der direkt danach auftritt, weil der violette stürmer auch eine karte für den gegner provozieren will (für mich klar gelb)
    er holt sich die beteiligten zu sich und beruhigt das spiel

    gab dann, was ich mich erinnere auch kaum proteste

  18. Weil ich gerade keine andere Stelle zum Szenen-Vorschlagen finde:
    Könnt ihr bitte in der nächsten Folge aus dem Montagsspiel Kaiserslautern vs 60er den Platzverweis gegen sippel (20.)wegen Handspiels und den Strafstoß gegen 1860 (in etwa der 63.minute glaube ich) analysieren.
    Viele grüße, Philipp

  19. Hallo liebe Leute von Collinas Erben,
    heute mal nicht via Twitter, da es mehr als 140 Zeichen werden.

    Mich umtreibt seit der Sperre gegen Suarez eine Sache. Die Sperre steht für mich außer Frage, doch wirft die Entscheidung der FIFA ein Problem für mich auf:
    Und zwar entscheidet der SR in der Szene auf Freistoß für Italien, aus welchen Gründen auch immer (vermutlich eine vom SRA angezeigte Kollision/Überrennen von Suarez an Chiellini, für den Fall aber unwichtig). Demzufolge lässt sich ja die These aufstellen, dass er die Szene bewertet hat (wohl eher sein SRA), keine persönliche Strafe verhängen wollte und als Spielfortsetzung einen Freistoß als gerechtfertigt ansah.
    Meine Frage dazu lautet: Wo liegt genau die Grenze zwischen einer Tatsachenentscheidung und der Möglichkeit einer nachträglichen Sperre? Folgt man der Tatsachenentscheidung hätte die FIFA im Grunde ja keine Handhabe für eine Sperre gehabt, denn der SR hat auf Freistoß entschieden/die Situation bewertet.

    Für mich öffnet diese Entscheidung das Tor für vermehrte nachträgliche Sperren. Beispielsweise bei einer Grätsche, die vom SR mit einer Verwarnung geahndet wird und nachträglich auf den TV Bildern erkennbar ist, dass der Spieler im letzten Moment, für den SR aus der Bewegung nicht sichtbar, den Fuß „hochzieht“ und eine schwere Verletzung billigend in Kauf nimmt. Wäre hier, nach dem Beispiel Suarez, nicht auch eine Sperre möglich?

    Jenes soll kein Plädoyer für vermehrte nachträgliche Sperren sein, denn m.E. lebt der Fußball von „direkten“ Entscheidungen.

    • Grundsätzlich ist es so, dass eine nachträgliche Sperre möglich wird, wenn der Schiedsrichter eine Tätlichkeit nicht gesehen und deshalb (!) nicht geahndet hat. Nimmt er sie dagegen wahr, stuft sie aber nicht als solche ein, kann es keine nachträgliche Sperre geben. Wenn man sich die Szene mit Suarez noch einmal anschaut, muss man fast schon davon ausgehen, dass der Schiedsrichter mehr oder weniger »auf Verdacht« für Italien gepfiffen hat, als er sah, dass ein Angreifer (Suarez) und ein Verteidiger (Chiellini) am Boden lagen und offensichtlich etwas passiert war. Vielleicht ist er wirklich von einem Überrennen o.Ä. ausgegangen. Wenn in einer solchen Situation aber noch etwas anderes passiert, das der Schiedsrichter nicht sieht und deshalb nicht zur Grundlage seiner Entscheidung macht, entsteht für den Fall einer Tätlichkeit automatisch der Spielraum für eine nachträgliche Sperre, sofern der Referee anschließend so etwas sagt wie: »Gesehen und gepfiffen habe ich ein Stoßen, einen Biss habe ich dagegen nicht wahrgenommen.«

      Nachträgliche Sperren sind meines Wissens nur für nicht geahndete Tätlichkeiten möglich, nicht aber für Foulspiele, deren Schwere sich bei näherem Hinsehen als größer herausstellt als auf dem Platz. Bei einer Situation, wie du sie in deinem Beispiel genannt hast, wäre also keine nachträgliche Sanktion möglich.

      • Könntet Ihr vielleicht bei Eurer nächsten Folge auf das Ableben von Wolf-Dieter Ahlenfelder eingehen? Ich kann mich an eine kritische Äußerung von Alex über ihn erinnern, aber mir tut es leid, dass er irgendwie über die Jahre nur als Hanswurst dargestellt wurde (wozu er allerdings auch selbst beigetragen hat). Von seiner Alkoholepisode abgesehen, war er nämlich für mich ein ausgezeichneter Schiri. Etwas exzentrisch und gestenreich, ich kann mich an einen Spielbericht aus „Blickpunkt Sport“ erinnern, der sich nur auf seine Gestik und Mimik konzentriert hat. Aber mir war er unendlich lieber als etwa der selbstherrliche Manfred Amerell und hat seine Spiele meist gut über die Bühne gebracht. Er ist aber natürlich auch ein Beispiel dafür, wie sich der Fußball verändert, weder vom Aussehen noch vom Auftreten her könnte er heute im Profifußball pfeifen. Das kann man auch gutheißen, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Schiri von heute bei seinem Ableben einmal noch so betrauert wird wie Ahlenfelder…

      • Was hätte der Schiri in der Szene denn sagen müssen, damit eine nachträgliche Bestrafung nicht mehr möglich ist?
        Und ist es überhaupt vorstellbar, dass ein Schiri in der Situation eine solche Aussage tätigen würde, selbst wenn es seine Wahrnehmung gewesen wäre? Allein schon aufgrund des öffentlichen Drucks wird da doch immer die Aussage so getätigt werden, dass nachträglich geahndet werden kann. (Erinnere mich da an die Rote Karte für Schmelzer letzte(?) Saison, wo Stark genau den Textbaustein gegenüber den Medien verwendet, mit dem die Karte annulliert werden konnte. Wohlgemerkt obwohl er als FIFA-Schiri ja die Anweisung hat, sich zum Spiel öffentlich nicht zu äussern)

  20. Wir hatten heute ein Spiel in der untersten Schweizer Liga. Der Platz hatte sagen wir mal kleine Mängel: Der Abstand zwischen Tor und Elfmeterpunkt betrug ca. 9 Meter. Bei einem Strafraum fehlte die Line zwischen Grundlinie und Strafraumecke (Das bemerkte der Schiedsrichter in der 5. Spielminute). Daraufhin würde die Linie zuerst mit Hüttchen und dann mit Sägesspänen ersetzt. Kann man so überhaupt spielen ?

    • Im Bereich des DFB wäre es so: Wenn der Platzaufbau mangelhaft ist, soll der Schiedsrichter den Heimverein bitten, die Mängel zu beseitigen. Lassen sich Markierungen nicht neu bzw. richtig abkreiden, sollen Hütchen an den vorgesehenen Stellen aufgestellt werden. Sägespäne o.ä. tun es notfalls auch. Allerdings sollte das Ganze tunlichst vor dem Spiel passieren und nicht, wenn die Partie schon läuft. Eine rechtzeitige und gewissenhafte Platzkontrolle durch den Schiedsrichter ist obligatorisch.

  21. Gibt es denn noch eine Möglichkeit die Doku „Der 23. Mann“ irgendwie anzuschauen? Hab sie leider verpasst und in den Mediatheken der Ö-R ist sie leider nicht mehr verfügbar.

  22. kuriose gelb-rote karte in österreichs zweiter liga
    bei fac-hartberg (3:2) glaubt ein bereits verwarnter spieler der gäste, dass ein pfiff bereits der schlusspfiff wäre, hebt den ball auf und schlägt ihn, sichtlich frustriert, mit dem fuß aus der hand weg und sieht daraufhin gelb-rot. der kommentator meint, dass es sich hierbei wohl um ein misstverständnis handle, da er eben gedacht hatte, das spiel sei aus
    aber wäre diese frusthandlung nicht auch noch dann eine unsportlichkeit, wenn es tatsächlich der schlusspfiff gewesen wäre?
    oder sieht man darüber hinweg?

    zu sehen wäre es unter diesem link ab 5:08, aber ich fürhte, dass der nur in österreich geht
    http://www.sky.at/web/cms/de/videos-sky-go-erste-liga.jsp?bctid=3756829554001

    • Das Video kann ich leider nicht aufrufen, aber ich versuch’s mal mit einer Erklärung auf der Grundlage deiner Schilderung. In der Tat ist es so, dass ein Ballwegschlagen nach dem Schlusspfiff normalerweise genauso wenig geahndet wird wie beispielsweise das Ausziehen des Trikots nach dem entscheidenden Torerfolg in einem Elfmeterschießen. Man kann natürlich argumentieren, dass eine Unsportlichkeit auch nach dem Spielende eine Unsportlichkeit bleibt und deshalb entsprechend sanktioniert gehört. Aber in der Praxis geschieht das in solchen Fällen nicht – wohl vor allem deshalb, um eine unnötige Eskalation zu vermeiden. (Man stelle sich einen Schiedsrichter vor, der mit der Gelben Karte in der Hand in die Jubeltraube läuft und sie dem entblößten Spieler präsentiert. Oder einen Referee, der einen ohnehin schon frustrierten Kicker verwarnt, weil der den Ball enttäuscht in die Karpaten gedroschen hat, als alles unwiderruflich vorbei war. So etwas würde als überzogen und kleinkariert betrachtet werden und genösse wenig Akzeptanz.)

      Aber diese Ausnahmen gelten eben nur, wenn der Schlusspfiff schon erfolgt ist. Wenn ein Spieler das nur fälschlicherweise annimmt, dann hat er Pech gehabt.

  23. Was mich die ersten Spieltage der neuen Saison vielfach geärgert hat, war die häufige Verhinderung einer schnellen Freistoßausführung. Dabei wurde der Ball entweder weggekickt, blockiert oder es wurde sich einfach nur sehr nahe vor die Ausführung gestellt. Leider habe ich keine einzige Verwarnung dabei bemerkt. Irgendwie scheint sich dieses Verzögern verselbstständigt zu haben und wird von den Spielern voll durchgezogen. Finde ich sehr nervig und gehört meiner Meinung nach deutlich öfter sanktioniert.

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