CE053 Platzverweis


In Folge 53 widmen wir uns nach einer sehr langen Pause endlich mal wieder der Regelkunde und sprechen über den verbleibenden Teil der Regel 12 (nämlich den Platzverweis) und über die Regel 13 (Freistöße). Weiter im Programm: Ein Tauchgang beim Elfmeterschießen, Studien über Schiedsrichter, der angebliche Beweis für den Bayern-Bonus, eure Fragen und ein Interview mit Felix Brych, Hellmut Krug und Herbert Fandel.
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Klaas Reese
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Alex Feuerherdt

Musik: Tha Silent Partner – P Pulsar (Album Version)

Wir freuen uns über eure Kritik, euer Lob, eure Wünsche. Sendet uns dazu einfach eine Sprachnachricht.

Links:  Auf Tauchstation beim Elfmeterschießen — Das Arbeitspapier zum Thema Bayern-Bonus — Die BBC räsoniert über taktische Fouls bei den Brasilianern — Unser erstes Interview zur WM bei DRadio Wissen — Auf spektrum.de wird die Schiedsrichterei verwissenschaftlicht — Das Interview im SZ-Magazin mit Brych, Krug und Fandel — Collinas Erben bei Twitter und bei Facebook — Das Collinas-Erben-T-Shirt gibt es hier — Die offiziellen Fußballregeln als PDF-Datei zum Download

Shownotes: 0:00 Schwalbenphilosophie – 3:30 Eine Schwalbe beim Elfmeterschießen? – 6:45 Wenn Freundschaftsspiele die Härte sind – 11:00 Wissenschaftlich gefragt: Gibt es einen Bayern-Bonus? – 15:50 Taktische Fouls als Stilmittel? – 20:45 Ankündigung in eigener Sache – 22:05 Der Schiri-Beobachter spricht (hier: Christian Soltow) – 22:40 Regel 12, Teil 4: Der Platzverweis (hier geht es zu Teil 1, Teil 2 und Teil 3) – 42:40 Regel 13: Freistöße – 1:06:50 Antworten auf Fragen von Hörern – 1:26:30 Die Schiedsrichterei unter wissenschaftlichen Gesichtspunkten – 1:33:45 Felix Brych, Hellmut Krug & Herbert Fandel im SZ-Interview

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24 Kommentare » Schreibe einen Kommentar

  1. Ich glaube nur wir regelverliebten deutschen hören uns sowas freiwillig an ;)

    Bei der WM 2010 gab es den Chinesen Yuxin Mu, der als Assistent von Subkhiddin Mohd Salleh aus Malaysia wirkte, zumindest auf dem Papier, auf dem Feld stand das Gespann leider nicht.

    • Danke für die Information – möglich, dass Yuxin Mu zu den Support-Teams gehörte; auch bei dieser WM werden viele Schiedsrichter als Vierte Offizielle und Reserveassistenten eingesetzt, die nicht als Hauptschiedsrichter fungieren werden.

  2. Wie immer sehr unterhaltsam und kurzweilig.

    Rote Karten nach dem Werfen von Bällen oder ähnlichem gibt es im bezahlten Fußball ja eher selten, und im Falle eines Falles gibt es gerne mal Diskussionen.
    Könntet ihr vor dem Hintergrund die roten Karten von Ya Konan gegen WOB und vom TW von Duisburg (?) aus einem Pokalspiel gegen den KSC (?)?

    PS: In der Jugend habe ich mal ein Tor erzielt, indem ich gezielt einen indirekten Freistoß im Strafraum absichtlich auf die Mauer auf der Torlinie geschossen habe und der Ball von dort ins Tor abgelenkt wurde…

  3. Hallo,
    Vielen dank , für die tolle Folge , habe sie beim wandern in Österreich gehört ….
    Freue mich schon auf deinen Auftritt heute Abend ( wurde schon einprogrammiert ) :)
    Anbei das Video von Wiedwalds roter Karte . Zu ya Konan konnte ich noch nicht’s finden ….

    https://m.youtube.com/watch?v=-0Pqgb6e-7M

  4. Danke für die letzte Folge. Ich fand die Diskussion über taktischen Freistössen sehr interessant, vor allem wenn es darüber ging, wie Neymar im letzen Confederations Cup sich benommen hat. In Schweden, woher ich komme, wird ein Spieler der mehrmals ein Regelbruch gemacht mit einer gelben Karte bestaft. Wie immer, muss der Schiedsrichter den schwierigen Balancengang wegen wie offen die Möglichkeit war machen und entscheiden ob der Spieler sofort mit einer Gelben bestraft sein soll, aber wenn der gleiche Spieler mehrmals Regelbrüche begeht, gibt’s auch diese Möglichkeit um ihn zu bestrafen, damit dit Kontraattack-Mannschaft nicht zu seir leidet.

    • Diese Möglichkeit gibt es nicht nur in Schweden, sondern gewissermaßen weltweit: Nach Regel 12 ist auch wiederholtes Foulspiel ein Fall für eine Verwarnung. Natürlich soll der Schiedsrichter dabei Augenmaß walten lassen, aber er hat auf jeden Fall die Möglichkeit, aus dem genannten Grund die Gelbe Karte zu zeigen.

  5. Meine Lieblingsszene von früher: Ich gucke einer Jugendmannschaft zu (~D-Jugend), Foul im Strafraum. Schiri gibt Indirekten Freistoß.
    Hinterher frag ich ihn was das war, er meinte „Ds war schon ein Foul, aber kein so schlimmes das ich nen Elfer geben wollte, da hab ich nen inriekten gegeben“.
    Der Kollege war schon minimum 25 Jahre Schiedsrichter. nuff said. Da sollte man sich über Spieler die die Regeln nicht beherrschen nicht beschweren.

    @Crowd Noise Effekt:
    Es geht ja nicht um den bewussten anteil des Denkens, sondern um den kognitiven Anteil, es ist schwer sich davon zu emazipieren. Ein interessantes Thema für Schiedsrichter, weil die Auswirkungen der eigenen Wahrnehmung uU sehr viele Menschen betrifft.

    Das kennt der Schiri auch von der anderen Seite, wenn er deutlicher und agressiver in die Pfeife reinpustet je schwerer das Foul war um zu signalisieren „!Achtung! schweres Foul, sofort unterbrechen“. Da gabs bei uns sogar ne Schulug: „Der Pfiff des Schiedsrichters als taktisches Mittel zur Leitung eines Fußballspiels“

    @Farbe und Foulbewertung: Das wurde ja getestet indem man Videos der Szene gezeigt hat und per Computer die Farben der Trikots geändert hat. Das war schon deutlich besser unterlegt als die Bayernstudie.

  6. Hallo Alex, eine Frage zur Abseitsauslegung:
    Einen Gegner angreifen bedeutet Bewegungen zum Gegenspieler zu machen um den Ball spielen zu können? Ist quasi der versuchte Zweikampf schon strafbar? Und ich habe mir alte Folgen angehört und bin irgendwie bei der neuen Abseitsregelung (absichtliches Spielen u absichtliche Abwehrreaktion) auf keine eindeutige Auslegung gekommen. Wie ist nun die Auslegung des DFB – kann die absichtliche Abwehraktion mit der Parade eines Torwartes verglichen werden und ist jede bewusste Bewegung – wenn ich Schritt zum Ball mache oder zum Kopfball hochsteige – ein absichtliches Spielen? Danke

    • Wir haben die Neuauslegung beim Abseits und die offiziell gültige Interpretation nach einigem Rumgeeiere schließlich in einer Folge noch einmal ausführlich dargelegt (welche Folge das war, müsste ich bei Gelegenheit nachsehen). »Den Gegner angreifen« heißt, einen Zweikampf mit ihm um den Ball zu führen, wobei dazu auch schon zählt, mit diesem Ziel näher als etwa 1,50 Meter an ihn heranzutreten.

      Die absichtliche Torabwehraktion eines Feldspielers ist in der Tat mit der Parade des Torwarts zu vergleichen. Davon zu unterscheiden ist das absichtliche Spielen des Balles, ohne dass damit eine Torabwehraktion ausgeführt wird. Zu diesem absichtlichen Spielen zählt tatsächlich jedes bewusste Spielen des Balles, unabhängig davon, ob diese Aktion misslingt oder gelingt.

  7. Ihr kennt ja wahrscheinlich die „You are the Ref“- Comics vom „Guardian“, wo immer 3 Szenen geschildert werden und man sich selbst überlegen kann wie man zu entscheiden hätte. Klarerweise ist da auch immer eine Auflösung dabei. (Diese nimmt der ehemalige Schiedsrichter Keith Hackett vor). Jetzt bin ich auf ein Szenario (samt Auflösung) gestoßen, dessen Bewertung mir seltsam vorkommt.

    http://www.theguardian.com/football/2014/jun/05/wayne-rooney-england-you-are-the-ref#
    Die zweite Szene bei diesem Comic:
    Zusammenfassung:
    Ein Spieler entscheidet sich – weil sein Team kurz vor Schluss uneinholbar in Führung liegt – beim Elfemeter einen Trickschuss anzubringen. Er läuft an, dreht sich um und versenkt den Ball mit der Ferse im Tor. Die Frage: Tor anerkennen oder Anerkennung verweigern.
    Der Guardian in Form von Ex-SR Hackett kommt zu dem Schluss: Das Tor müsse anerkannt werden, weil in den Regeln nirgendwo steht, dass der Angreifer mit dem Gesicht zum Torwart schießen müsse.
    Auf wikipedia (ja ich weiß, eine sehr kritische Quelle) steht, dass man nicht mit der Ferse schießen darf, was mit meiner Erinnerung übereinstimmt wonach Trickschüsse allgemein untersagt sind.

    Aber: In den Regeln habe ich tatsächlich nirgendwo eine Stelle gefunden, die das ausdrücklich untersagt (v.a. beim Punkt „Ausführung“ eines Strafstoßes. Dort heißt es der Ball müsse mit dem Fuß gespielt werden. Aber Ferse = Fuß?
    Weiters steht da aber, dass der Ball nach vorne getreten werden muss. Wenn sich ein Spieler aber mit dem Rücken zum Tor platziert, kann der ja den Ball eigentlich nicht nach vorne treten, sondern von sich aus gesehen nur nach hinten.

    Lange Rede, kurzer Sinn:
    Irrt der Guardian in seiner Bewertung der Szene oder ist das tatsächlich zulässig?

    • Vor einiger Zeit kursierte ein YouTube-Video, in dem ein Spieler tatsächlich auf diese Weise einen Elfmeter ausführte, nämlich mit der Ferse und dem Rücken zum Tor. Weil ich mir selbst nicht sicher war, ob das zulässig ist, fragte ich den Cheflehrwart des Fußballverbands Mittelrhein, der die Frage seinerseits zur Klärung an den DFB weiterreichte. Von dort kam die Antwort, dass eine solche Variante dem Fall gleichzusetzen sei, in dem der Spieler den Ball (mit dem Gesicht zum Tor) nach hinten spielt. Ergo dürfe ein auf diese Art und Weise erzieltes Tor nicht zählen, und es müsse einen indirekten Freistoß für den Gegner geben.

      • das hieße aber im umkehrschluss dass der spieler nach der drehung den ball an die strarfaumlinie (also vom tor weg) passen könnte, von wo ihn ein teamkollege übernehmen könnte…

        wird zeit, dass die wm los geht, das wird sogar mir zu nerdig (und die wahrscheinlichkeit, dass so ein fall bei der wm eintritt ist wohl auch enden wollend)
        danke
        lg aus wien

      • Hmm, verstehe ich nicht.
        Der Ball wird ja de facto nach vorne gespielt („nach vorne“ bedeutet ja nicht in Blickrichtung des Spielers, sondern dass sich der Ball in Richtung des gegnerischen Tores bewegt), beim Lehrwartbeispiel wird der Ball jedoch nach hinten gespielt.

        zur aktuellen (und wie immer hochinteressanten) Folge:

        Studie:
        Was mich neben der Frage über die Qualifikation des Fehlerbewertenden verblüffte, war das Entscheidungskriterium selbst.
        Es wurden nur Fehlentscheidungen zu Gunsten der jeweiligen Mannschaft bewertet, nicht aber die zu Ungunsten. Was zu der kuriosen Bewertung führt, dass eine Mannschaft, die z.B. 3 Fehlentscheidungen zu Gunsten und 5 Fehlentscheidungen zu Ungunsten zugesprochen bekommt, als vom Schiri stärker bevorteilt gewertet wird als eine mit 2 Fehlentscheidungen zu Gunsten und 0 zu Ungunsten. M.E eine sehr fragwürdiges Kriterium. Die „wahre Tabelle“ bewertet die entsprechende Saison für die Bayern übrigens mit +8 Punkten, erkennt also eine deutliche Benachteiligung(!) der Bayern. Erweckt zumindest den Eindruck, dass die Studie stark auf das gewünschte Ergebnis getrimmt wurde.

        Fehlentscheidungen:
        Soweit ich weiss, tauchten bei Wembley erste Bilder u.a von der aufstaubenden Torlinie erst einige Zeit später als Amateuraufnahmen auf. Von daher nachvollziehbar, dass sich die Empörung nicht so entwickelte, wie es heutzutage bei zeitnahen Bildern üblich ist.
        Ansonsten gilt bei Fehlentscheidungen: Geschichte wird von Verlierern geschrieben! Wenn Deutschland 66 Weltmeister geworden wäre, wenn Nürnberg trotz Helmer-Tor gewonnen hätte, wenn der KSC gegen Dortmund gewonnen hätte, würde sich an die entsprechenden Szenen heute kaum noch jemand erinnern. Die Szenen wären dann mit einem „Schwamm drüber“ abgehandelt geworden.

        Desweiteren bin ich untröstlich, dass es kein CollinasErben-WM-Tippspiel gibt. Natürlich nicht das unbedeutende „Wie geht es aus?“ sondern das hochspannende „Wer pfeift wen?“ Wer pfeift das Eröffnungsspiel, wird ein Europäer D-Por pfeifen oder einer der Exoten? Wann kommt der Irmatov endlich zum Einsatz? (Natürlich alles mit Bonuspunkten für den 4. Offiziellen) Stundenlanges Blättern in den diversen Datenbanken wäre garantiert gewesen…
        Eine vertane Chance, sehr bedauerlich. (Vielleicht spart ihr es euch auch für die KO-Runde auf, wer weiss?)

        • @mimü: wenn der fersler mit dem argument untersagt ist, dass er wie ein spiel zurück zu werten sei, weil der spieler mit dem rücken zum tor steht, dann folgt logisch weiter gedacht, dass er in der haltung NUR nach hinten spielen kann um einen elfer korrekt auszuführen
          aber wie gesagt, das ist derart jenseitig, dass sich da wohl noch niemand gedanken gemacht hat

          es folgt nur aus der beschreibung der antwort des dfb (ansonsten müsste es einfach heißen: drehung vorm schuss untersagt)

  8. Eine Frage zur WM:

    Dass bei der WM ein SR keine Spiele mit Beteiligung seines Heimatlandes pfeift, ist klar und nachvollziehbar. Spielt aber bei den Schiedrichteransetzungen der Kontinentalverband eine Rolle? Wie sieht das z.B. bei einem Spiel zwischen einer südamerikanischen und europäischen Mannschaft aus? Kommt dann der SR zwangsläufig aus einem dritten Kontinentalverband? Ich bin zumindest mal die Ansetzungen der Finalrunde der letzten WM durchgegangen, da war dies immer der Fall. Einzig, wenn beide Teams aus dem gleichen Kontinentalverband kamen, war mitunter auch der SR aus diesem.

    Danke – auch wiedermal für diese tolle Ausgabe.

    • Ja, der Kontinentalverband spielt eine entscheidende Rolle bei den Schiedsrichter-Ansetzungen. Letztlich hast du schon alles selbst gesagt: Wenn ein europäisches gegen ein südamerikanisches Land spielt, kommt der Referee weder aus Europa noch aus Südamerika; wenn zwei Mannschaften aus Europa gegeneinander spielen, kann der Unparteiische ebenfalls aus Europa kommen (so wie gestern Abend Rizzoli bei Spanien – Niederlande).

  9. Hallo Alex,

    Habe eben die ZDF-Doku „Unsere Amateure – echte Profis?“ angeschaut. Hast Du Info’s warum der Teil über Schiedsrichter rausgeschnitten wurde?

    Weiter so mit dem Podcast! :-)

    Sven
    (@spiu16)

    • Ja, ich habe am Tag der Sendung eine E-Mail des Filmemachers bekommen, in der er schrieb, dass nun doch keine Schiri-Szenen gezeigt würden, und das begründete. Weil es eine private Mail ist, möchte ich nicht ins Detail gehen; letztlich, so hieß es, habe sich während der Arbeiten »die Gewichtung des Films« geändert. Fand ich schade, aber es war ja nicht mehr zu ändern.

  10. Zu Studie: Für mich klingt das alles sehr komisch und wissenschaftlich, nun ja, verbesserbar.

    Was mich neben dem von Euch gesagtem noch stört. Die Studie ist nicht doppelblind (zwar schwierig, aber notwendig). Diejenigen, die bewerteten, wissen sowohl um die Mannschaft, als auch um die gefällte Entscheidung. Damit kann Voreingenommenheit nicht ausgeschlossen werden.

  11. Ich war letztes Wochenende bei einem Amateurspiel der fünften Liga und habe folgende Situation erlebt:
    Die angreifende Mannschaft bekommt einen Freistoß nach Foul an der Mittellinie, Der auführende Spieler will schnell ausführen und verzichtet auf das Stellen einer Mauer, er steht direkt neben dem Schiedsrichter und sagt es ihm auch deutlich. Es wird auch keine Pfeiffe gehoben. Bei der Ausführung wird der Spieler nicht behindert, allerdings wird sein Freistoß nach ca 2,50-3,00 m durch einen querlaufenden Spieler mit einem langen Bein abgefangen.

    Jetzt pfeifft der Schiedsrichter, läßt den Freistoß wiederholen und gibt dem Spieler die gelbe Karte, bzw er gibt ihm gelb-rot da er schon mit gelb verwarnt war.

    Nach meinem Regelverständnis verzichtet der Spieler zugunsten einer schnellen Ausführung auf das Stellen einer Mauer, er wird auch nicht beim Freistoß behindert, sondern spielt den Freistoß schnell und schlampig, Ich hätte in dieser Situation einfach weiterlaufen lassen.

    Kann mir jemand sagen, ob ich mit dieser Einschätzung richtig liege oder ob der Schiedsrichter doch recht hatte?

    • Die Entscheidung des Schiedsrichters war korrekt. Wenn ein Spieler einen Freistoß schnell ausführt und dabei darauf verzichtet, dass die gegnerischen Spieler mindestens 9,15 Meter vom Ball entfernt sind, gibt das diesen trotzdem nicht das Recht, den Ball vor Erreichen dieser Distanz aktiv (!) abzufangen – weil sie grundsätzlich zur Einhaltung dieses Abstandes verpflichtet sind. Das heißt: Wenn bei der schnellen Ausführung ein in der Nähe befindlicher Gegenspieler, der sich passiv verhält, angeschossen wird, muss der Schiedsrichter nicht eingreifen (das heißt, das Spiel läuft dann einfach weiter). Wenn dieser Gegenspieler aber beispielsweise das Bein ausfährt oder absichtlich in einer geringeren Distanz als 9,15 Meter in den Schuss läuft – also aktiv handelt –, muss der Freistoß wiederholt und der Spieler verwarnt werden.

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