CE049 Der Hany Ramzy des Schiedsrichterwesens


In Folge 49 erzählt Alex von einer wirklich schlimmen Oberschenkelverletzung, wir sprechen über Platzsperren gegen Maskottchen und die Menschen darin, berichten von der dümmsten und zugleich schönsten Roten Karte und diskutieren Szenen aus Bundesliga, Zweiter Liga, Premiere League, Primera Division und Champions League. Dazu gibt's wieder Antworten auf Hörerfragen.
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Klaas Reese
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Alex Feuerherdt

Musik: Tha Silent Partner – P Pulsar (Album Version)

Für die 50. Folge freuen wir uns über eure Kritik, euer Lob, eure Wünsche. Sendet uns dazu einfach eine Sprachnachricht.

Links: Thomas Tuchel im Interview der Mainzer »Allgemeinen Zeitung« — In der Gruppenliga Wiesbaden gab es schon nach drei Sekunden die Rote Karte — Collinas Erben bei Twitter und bei Facebook — Das Collinas-Erben-T-Shirt gibt es hier — Die offiziellen Fußballregeln als PDF-Datei zum Download

Shownotes: 0:00 Intro: Podolski, eine lahme Maus und: Karagounis! – 1:10 Die Mehrheit der deutschen Erst- und Zweitligisten sagen Nein zur Einführung der Torlinientechnologie – 5:35 Thomas Tuchel zum Thema Schiedsrichter – 14:30 Bundesliga, 28. Spieltag, VfB Stuttgart – Borussia Dortmund: Von Michael Weiners Achillessehnenriss zum Hany Ramzy des Schiedsrichterwesens – 32:00 Bayer 04 Leverkusen – Eintracht Braunschweig: Ein 15.000 Euro teurer »Stinkefinger« – 39:40 SC Freiburg – 1. FC Nürnberg: Gertjan Verbeek in Rage – 44:25 2. Bundesliga, 28. Spieltag, FC St. Pauli– Greuther Fürth: Torabwehraktion oder absichtliches Spielen des Balles? – 47:40 Premier League, 31. Spieltag, FC Chelsea – FC Arsenal: Doppelter Freispruch nach einem Handspiel54:00 Primera Division, 29. Spieltag, Real Madrid – FC Barcelona: Drei Strafstöße und auch sonst viel Arbeit für Alberto Undiano Mallenco – 59:55 Champions League, Viertelfinale, Hinspiele, Real Madrid – Borussia Dortmund: Iker Casillas und das falschfarbige Tapeband – 1:04:05 Manchester United – FC Bayern: Bayerns Ärger über Carlos Velasco Carballo (zu Schweinsteigers Einsatz gegen Rooney siehe hier) – 1:20:15 Antworten auf die Fragen von Hörern – 1:40:35 Gruppenliga Wiesbaden: Rot nach drei Sekunden – 1:45:20 Ein Wunsch für die anstehende Jubiläumsfolge von »Collinas Erben«

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39 Kommentare » Schreibe einen Kommentar

  1. »Thomas Tuchel. Vielleicht fragen sich jetzt alle: „Was hat der jetzt schon wieder gemacht?“ – Der hat eigentlich nichts gemacht, er hat nur ein Interview gegeben.«

    Wer ein Interview gibt, hat nicht nichts gemacht!

  2. Lieber Klaas, lieber Alex,

    habe morgen mein erstes Spiel zu pfeifen (D-Jugend) und bin ganz schön aufgeregt. Na ja, wird schon werden.
    Beim Überfliegen der Regeln ist mir eine skurrile Regelung zur Regel 17 aufgefallen. Ich weiß, die kommt erst noch, aber: S.109 ganz unten besagt, dass es Strafstoß gibt, wenn ein ausführender Spieler im Anschluss den Ball mit der Hand im eigenen Strafraum berührt. Ich habe versucht, mir das bildlich vorzustellen, muss darüber aber die ganze Zeit grinsen. Der Spieler führt Ecke aus und rutscht ab, der Ball fliegt an allen anderen Spielern vorbei in den eigenen Strafraum. Derweil sprintet der Ausführende los um rechtzeitig vor dem Torwart im eigenen Strafraum zu sein und dann den Ball mit der Hand zu spielen! Warum meint ihr, gibt es eine solche skurrile Regelung? Oder habe ich die Regelung falsch verstanden?

    Liebe Grüße,
    Mi-KhaEl-

    • Erst einmal allzeit Gut Pfiff! Wir hoffen, du hattest ein erfolgreiches Debüt und viel Spaß bei deinem ersten Einsatz.

      Was deine Frage betrifft: Du hast das schon völlig richtig verstanden. In der Tat ist es zwar nur sehr schwer vorstellbar, dass ein solcher Fall vorkommt, aber falls doch, muss er ja geregelt sein. Letztlich geht es bei der Präzisierung allerdings vor allem darum, deutlich zu machen, dass es bei einer sogenannten Doppelberührung des Balles durch den Schützen prinzipiell einen indirekten Freistoß gibt – es sei denn, er spielt den Ball bei der zweiten Berührung mit der Hand. Dann gibt es eben einen direkten Freistoß gegen ihn und im Strafraum einen Strafstoß, so unwahrscheinlich diese Situation natürlich auch ist.

  3. Gruppenliga in Hessen ist die Klasse unter der Verbandsliga, also die 6. Liga. Ab dieser Klasse werden übrigens Schiedsrichter-Gespanne im Ligabetrieb angesetzt, alles darunter spielt nur mit einem Referee.

  4. Regelfrage: Team Rot greift an, Spieler X von Team Blau begeht ein derbes Foul im Mittelfeld. Der Schiri läßt aber Vorteil gelten. Nach einiger Zeit ohne Spielunterbrechung kommt Team Blau in Ballbesitz, greift an und erzielt ein Tor, noch dazu durch Spieler X. Der Schiri anerkennt das Tor, gibt Spieler X für das Foul nachträglich Gelb, merkt aber, dass das nun Gelb-Rot ist und schließt ihn aus. Alles korrekt? Hat damit ein eigentlich ausgeschlossener Spieler nach seiner Attacke noch ein Tor erzielen dürfen?

  5. Ich hab endlich mal die Zeit gefunden, mir Folge 1 anzuhören.

    Köstlicherweise erwähnt ihr da mindestens zwei Mal Regeln oder Regelauslegungen, die „so in der Realität eigentlich nicht vorkommen“. Das erste ist die Feststellung, dass im Profi-Betrieb natürlich eigentlich keine Tornetze kontrolliert werden müssen, weil es keine Löcher gibt. Das zweite ist die Sache, dass es eigentlich nicht passiert, dass Spiel abgebrochen werden muss, weil sich nach der Maximalanzahl der Auswechslung plötzlich noch mehrere Spieler verletzen. (Was ja leider vor einigen Monaten in Italien vorkam; wobei das gespielte Pseudo-Verletzungen waren).

    Insofern scheint sich zu bestätigen, dass alles, was ihr jemals als „theoretisch“ besprochen habt, irgendwann in der Realität stattfindet.

    • Das hatte ich gar nicht mehr im Kopf, aber so manches von dem, was wir im Podcast erzählen, scheint unversehens zum Menetekel zu mutieren…

      Besonders bei Schiedsrichter-Lehrgängen kommen immer wieder Fragen auf, die zunächst einmal abwegig anmuten – bis die entsprechende Situation dann irgendwann doch eintritt. Mein diesbezügliches Lieblingsbeispiel ist der korrekt ausgeführte Abstoß, der im eigenen Tor landet. »Wird’s nie geben«, dachte ich lange. Gab’s dann aber doch: http://bit.ly/1hkJfKP

  6. Die Sache, dass sich eine Mannschaft nur dann reduzieren kann wenn man vor dem Elfmeterschießen in Überzahl ist und nicht wenn das während des Elfmeterschießens passiert ist schon richtig so.

    Vorm Elfmeterschießen hat dann ja die fairere (oder glücklichere) Mannschaft eben den Vorteil seine(n) schwächsten Schützen rauszunehmen.
    Wird WÄHREND des Elfmeterschießens ein Spieler runtergestellt (oder verletzt sich) hat die andere Mannschaft (wieder) den Vorteil, da dann zum Schluss eben der eigene beste Schütze gegen den schlechtesten Schützen des Gegners antreten kann.

    • Stell dir folgende Situation vor: Nach jeweils zehn Elfmetern steht es immer noch unentschieden. Nun beleidigt der elfte – und schwächste – Schütze von Mannschaft A am Elfmeterpunkt den Schiedsrichter. Dafür bekommt er die Rote Karte. Schießen darf er jetzt natürlich nicht mehr, deshalb muss nun ein Spieler antreten, der bereits einen Elfmeter geschossen hat. Und da schickt Mannschaft A ihren stärksten Schützen, der dann auch verwandelt. Mannschaft B darf ja nicht reduzieren, deshalb muss jetzt der schwächste Schütze ran – und er verschießt. (Hätte er mal besser ebenfalls vorher den Schiri beleidigt…)

  7. irgendwie hats mir die handsregel angetan ;)
    könntet ihr euch die szene bei 2:47 mal ansehen bitte
    http://www.sky.at/web/cms/de/videos-tipp3-bundesliga.jsp?bctid=3438092559001

    irgendwie verkompliziert für mich die zeitlupe meine beurteilung
    einerseits wirkts so, als ob er den ball dort quasi erwarte und ihn mit absicht stoppt, andererseits wird er vorher in dem luftduell noch abgefälscht, dazu bin ich ob der armhaltung unschlüssig: richtig angelegt wirkt sie nicht, bewusste verbreiterung erkenne ich aber auch nicht
    von einer bewegung zum ball wiederum kann überhaupt keine rede sein
    im livebild hingegen schauts für mich überhaupt nicht nach handspiel aus

    ich versuche mir die szene grad im eigenen strafraum vorzustellen: für einen elfer wär mir das irgendwie zu wenig

    wieder mal eine interessante folge
    liebe grüße aus wien

  8. Hallo,

    ich habe ein paar Fragen an die Experten:

    In einem Spiel auf Bezirksligaebene spielen die zwei Mannschaften ihren durchwachsenen Fußball. Auf einmal rollt ein zusätzlicher Ball von der Seite aufs Spielfeld. Die Kinder spielten neben dem Platz mit diesem und nach einer Abwehraktion landete dann dieser auf dem eigentlichen Spielfeld, vor den Füßen des Linienrichters. Dieser flippte förmlich aus und sagte in die Zuschauermenge, dass er dafür sorgen würde dass das Spiel abgebrochen werden würde, falls das noch mal vorkommt. Der junge und sehr gut agierende Schiedsrichter nahm dies höchstens am Rande wahr.
    Frage: Kann ein Linienrichter solch eine Maßnahme einleiten oder gilt auch hier das Prinzip von ‚Ober sticht Unter‘? Wie gesagt, außer dem Linienrichter hat dieser zweite Ball keinem gestört (es war keine Beeinträchtigung des Spiels und ein Abwehrspieler drosch diesen einfach kurzerhand wieder ins Aus).

    Anderes Spiel, andere Frage:
    Bei einem F-Jugendspiel trat der Schiedsrichter (ein Betreuer der Heimmannschaft) in dem gleichfarbigen Trainingsjäckchen wie die Heimmannschaft auf. Dieses verunsicherte die Kinder der Auswärtsmannschaft ungefähr genauso wie die Tatsache dass auf dem Nebenplatz ein A-Jugendspiel stattfand und sie durch die Pfiffe die dort zu hören waren immer wieder abgelenkt wurden.
    Wäre es von der Seite des Gasttrainers möglich gewesen einen Wechsel der Jackenfarbe des Schiedsrichters zu bewirken und dass die Kinder nicht von dem Nachbarspiel abgelenkt werden?

    Im Spiel selbst gab es dann auch eine diskussionswürdige Situation. Ein Spieler der Gastmannschaft wird mittig vor dem Tor, kurz vor der Straufraumkante, zu Fall gebracht. Er bleibt angeschlagen liegen und das Spiel geht im näheren Umkreis weiter – ohne Pfiff des Schiedsrichters. Auf Zuruf der besorgten Eltern unterbricht der Schiedsrichter die Partie um nach dem immer noch am Boden liegenden Jungen zu sehen. Der Ball befand sich zu diesem Zeitpunkt immer noch mittig vorm Tor – nur ca. 5 Meter weiter in Richtung Mittellinie. Als der Schiedsrichter das Spiel mit einem Schiedsrichterball wieder fortsetzen möchte, verlegt er denn Ort der Spielfortsetzung in die Nähe der Eckfahne, so dass die Gefahr für die Heimmannschaft ein Tor zu bekommen deutlich geringer ist. Frage: Muss der Ball nicht dort wieder ins Spiel gebracht werden wo dieses auch unterbrochen wurde?

    • Beim 3. Fall sollte es meiner Meinung nach zwar schon so sein, dass mittig fortgesetzt wird, allerdings würden die Regeln des Fairplay doch im Normalfall dafür sorgen, dass nach so einer Unterbrechung es sowieso zu keiner Torgefahr gegen die Heimmannschaft kommen sollte…

    • Zu 1.) Der Assistent kann seinem »Chef« zwar melden, dass ein zweiter Ball aufs Feld gerollt ist. Was dann zu geschehen hat, entscheidet und verantwortet aber natürlich der Schiedsrichter. Im vorliegenden Fall scheint mir der Linienrichter schlichtweg überreagiert zu haben. Auf Sportplätzen kommt es nun mal recht häufig vor, dass Kinder auf der Aschenbahn oder am Spielfeldrand mit einem Ball spielen. Wenn der dann mal versehentlich auf den Platz rollt, schießt ihn oft jemand kommentarlos wieder raus, und wenn er tatsächlich das Spielgeschehen stört, wirkt man als Schiedsrichter eben darauf hin, dass die Kinder an einer anderen Stelle des Sportgeländes weiterspielen.

      Zu 2.) Der Schiedsrichter hat sich in Bezug auf die Farbe seines Trikots oder seiner Jacke von beiden Mannschaften zu unterscheiden. So steht es in den Regeln, und die gelten auch für Spiele, die von einem Betreuer geleitet werden. Was das Spiel auf dem Nachbarplatz und die Pfiffe von dort betrifft: Da kann man nicht viel machen, außer ggf. laut »weiterspielen« zu rufen, wenn von dort ein Pfiff ertönt, der die Spieler hier irritieren könnte.

      Zu 3.) Der Schiedsrichter-Ball muss dort ausgeführt werden, wo der Ball war, als das Spiel unterbrochen wurde. Eine Verlegung an eine andere Stelle des Spielfeldes ist nicht möglich. Ansonsten schließe ich mich dem an, was Hannes Henkelmann schon gesagt hat.

  9. Es ist mir heute ein Anliegen, mich mit Herrn Reese solidarisch zu erklären: „das ist doch Mist“, wenn der Schiedsrichter die Mauer weiter als vorgeschrieben wegstellt.

    • Vielleicht möchte jemand „zusolidarisieren“ durch „solidarisch zu erklären“ ersetzen? Zumindest gedanklich?

      [Moderation: erledigt. In Gedanken und Worten. (jr)]

  10. Ich habe eine Frage zum Spiel Bayern-Dortmund:

    In der 58. Minute möchte Schweinsteiger einen Freistoß in der Nähe der Seitenlinie ausführen. Der Dortmunder Jonas Hofmann stellt sich in üblicher Art und Weise vor den Ball, um ein schnelles Weiterspielen zu verhindern, was Herrn Schweinsteiger offenbar nicht gefällt. Er versucht darauf hin, Hofmann anzuschießen, was ihm aber nicht gelingt, denn Hofmann springt rechtzeitig hoch, sodass der Ball ungehindert an ihm vorbei gen Tribüne fliegt. Zwayer zeigt Hofmann daraufhin die gelbe Karte.

    Inwiefern ist diese denn berechtigt? Hofmann hat die Ausführung des Freistoßes ja nicht behindert, denn er hat den Ball nicht berührt, und Schweinsteiger hat auch gar nicht versucht, den Ball irgendwie an den Mann zu bringen, sondern zielte lediglich auf Hofmann, offenbar in der Absicht, eine gelbe Karte zu provozieren. Warum gab es hier gelb, wenn es in jedem Bundesligaspiel absoluter Standard ist, dass ein Spieler vor dem Ball steht, und dafür nur in absoluten Extremfällen eine Karte gezückt wird?

    Könnte man sogar noch weitergehen und gelb für Schweinsteiger fordern, denn der Versuch, einen Spieler vorsätzlich in unangenehmer Höhe durchaus heftig anzuschießen hat ja auch etwas Unsportliches an sich?

    • Na ja, die Aktion von Hofmann ging schon über das immer mal wieder zu beobachtende Vor-den-Ball-Stellen hinaus, denn Hofmann ging ja sogar noch zwei Schritte auf Schweinsteiger und den Ball zu. Und spätestens dadurch lag ein aktives Blockieren der Freistoßausführung vor. Dass er dann nicht vom Ball getroffen wurde, spielte so wenig eine Rolle wie die Tatsache, dass Schweinsteiger ihn offenkundig anschießen wollte (was nur dann unsportlich und somit strafwürdig gewesen wäre, wenn es ein heftiges, einer Tätlichkeit nahekommendes »Abschießen« gegeben hätte). Hier gab es für Felix Zwayer keinen Spielraum.

      Um zu verdeutlichen, dass es unerheblich ist, ob Hofmann getroffen wurde oder nicht, ein etwas griffigeres Beispiel: Freistoß für die angreifende Mannschaft 20 Meter vor dem gegnerischen Tor. Ein Spieler läuft zu früh aus der Mauer vor. Geht der Ball dann nicht ins Tor, gibt es eine Wiederholung und die Gelbe Karte für den Verteidiger – egal, ob er den Ball berührt hat oder nicht. (Geht der Ball ins Tor, zählt der Treffer natürlich, und es wird auf die Verwarnung verzichtet, weil die Unsportlichkeit nicht wirksam geworden ist.)

    • Großartige Szene, vielen Dank für den Hinweis! Einerseits wäre es sicherlich denkbar gewesen, hier auf gefährliches Spiel zu erkennen, andererseits wirkt der andere Spieler eigentlich nicht so, als traute er sich wegen des zu tiefen Kopfs nicht einzugreifen. Insofern finde ich die Entscheidung, das Spiel laufen zu lassen, durchaus vertretbar.

  11. Guten Morgen,

    ich bin aktuell dabei mir die alten Folgen nochmal anzuhören. Heute Morgen war es Folge 19 zu den letztjährigen CL-Viertelfinals. Dabei ging es u.a. um das Siegtor von Santana bei BVB-Malaga. Hier stellte sich die Frage, welche Körperteile beim Torwart abseitsrelevant sind. Nachdem dies nicht eindeutig klar geregelt ist, wollte sich der DFB bei der FIFA informieren. Mich würde interessieren, was bei dieser Nachfrage rausgekommen ist; ist die Hand vom Torwart nun abseitsrelevant?

    Eine andere Frage zur Schiedsrichteransetzung in der Bundesliga am 30. Spieltag. Am Sonntag hat Markus Schmidt aus Stuttgart die Partie Hoffenheim gegen Augsburg geleitet. Bei der Ansetzung muss der Schiedsrichter ja aus einem anderen Landesverband kommen, als die Vereine. Jedoch fand ich persönlich die Ansetzung von Schmidt trotzdem unglücklich gewählt. Ein Stuttgarter pfiff die Partie der Badner aus Hoffenheim gegen die bayrischen Schwaben aus Augsburg.
    Als der Hoffenheimer Spieler Polanski in der 13.Minute vom Augsburger Spieler Callsen-Bracker im Strafraum „umgerempelt“ wurde und der Elfmeterpfiff ausblieb, war der Tenor auf der Tribüne natürlich: „Klar die Schwaben halten zusammen“.
    Macht der DFB es seinen Schiedsrichtern mit so einer Ansetzung nicht unnötig schwer?

      • Hallo! Ihr habt gesagt, dass die Hand beim Torwart eine Abseitsstellung aufheben kann. Die Definition auf Seite 72 des Regelheftes sagt aber: „Der gegnerischen Torlinie näher“ heißt, dass der Spieler mit dem Kopf, dem Rumpf oder den Füßen der gegnerischen Torlinie näher ist als der Ball und der vorletzte Gegenspieler. Nicht maßgebend sind die Arme.

        Von der Ausnahme Torwart ist dort nicht die Rede. Auch in den Anweisungen des DFB nicht. Was denn jetzt?

        • Die Formulierung im Regelheft bezieht sich auf die Frage, welche Körperteile maßgeblich sind, wenn es um die Beurteilung der (möglichen) Abseitsstellung eines Angreifers geht. Antwort: Relevant sind alle Körperteile, mit denen ein Tor regulär erzielt werden kann, also logischerweise nicht die Arme und Hände. Daraus ergibt sich umgekehrt die Frage, welche Körperpartien bei einem Verteidiger entscheidend sind, wenn es darum geht, einen Angreifer ins Abseits zu stellen. Antwort: Von Bedeutung sind alle Körperpartien, mit denen ein Tor regulär verhindert werden kann – und dazu zählen auch hier konsequenterweise nicht die Arme und Hände.

          Aus Anlass einer Szene beim CL-Viertelfinalrückspiel zwischen Dortmund und Malaga kam dann die Frage auf, wie sich das Ganze eigentlich beim Torwart verhält – schließlich darf der ja im Strafraum seine Hände benutzen. Werden seine Hände und Arme also bei der Beurteilung der (möglichen) Abseitsposition eines Stürmers mit einbezogen? Ich war mir unsicher, deshalb habe ich den verantwortlichen Lehrwart meines Fußballverbands gefragt, und der hat die Frage an den DFB weitergeleitet. Antwort: Beim Torwart spielen in Bezug auf das Abseits, anders als bei den Feldspielern, auch die Arme und Hände eine Rolle.

  12. Grüße, wertes Collinas Erben-Team.

    Ich wollte fragen bzw. vorschlagen, ob ihr Interesse hättet ein Spiel quasi nachträglich live zu kommentieren und dann nur die Audiospur dazu hochzuladen. Voraussetzung dafür ist natürlich, daß ein Spiel besprochen wird, welches für jeden Zuhörer auch zugleich am Bildschirm ablaufen kann, ergo müßte es ein Spiel sein, was (ir)regulär auf YouTube oder andere Web-Portale der Wahl vorliegt und daher für jeden zugänglich ist. Der Zuhörer und -schauer läßt dann ab von euch im Cast gesprochenen Start-Ausruf das Video laufen und ihr kommentiert das dann „live“ und könnt zudem noch bei Bedarf, schwierigen oder allgemein interessanten Szenen (Positionierung des Schiedsrichters, Laufwege usw.) „Pause und zurückspringen bis XX:XX“ angeben.

    Vielleicht seht ihr das als auch andere Zuhörer das ja als Mehrwert und möchtet das zumindest mal ausprobieren.

    Gruß und Danke für die ganze Arbeit! :)

    • Wir überlegen schon länger, mal bei einem Spiel live einen Co-Kommentar einzusprechen, der sich mit den Entscheidungen und der Leistung des Schiedsrichters beschäftigt. Und irgendwann werden wir diesen Plan bestimmt auch in die Tat umsetzen. Ein nachträglicher Kommentar wäre sicherlich auch eine Möglichkeit, allerdings würde sich dann vielleicht ein bisschen die Frage stellen, wer sich eine komplette Partie, deren Ausgang schon feststeht, noch einmal antun würde. Andererseits wäre das womöglich zumindest bei einem großen, wichtigen Spiel (zum Beispiel bei einem Finale) eine Option. Wir besprechen das mal. Vielen Dank auf jeden Fall für die Anregung!

  13. Hallo,
    ich habe leider kein Video gefunden, in dem folgende Szene beschrieben wird: beim Spiel Arsenal gegen West Ham (15.4.) wird Jarvis wird im Strafraum gefoult. Er fällt nicht sondern versucht weiter zu spielen. Er kann den Ball nicht ins Tor bringen, trotzdem gibt es keinen Elfmeter.
    Auf der online Seite von DailyMail wird dies so kommentiert: „West Ham might also have had an early penalty when Jarvis was tripped by Bacary Sagna, but the winger did not fall and, sadly, Premier League referees are no longer brave enough to give a foul without the tumble.“

    Dazu die folgende Frage: Kann man im Strafraum Vorteil laufen lassen oder hätte der Schiri direkt abpfeifen und Elfmeter geben müssen?

    • Da ich die Szene micht gesehen habe, muss ich mich ein bisschen im Grundsätzlichen verlieren. Prinzipiell soll bei Fouls im Strafraum nur dann auf Vorteil entschieden werden, wenn klar abzusehen ist, dass die anschließende Chance eine noch bessere ist als ein Strafstoß – also nur im absoluten Ausnahmefall. Allerdings hat der Schiedsrichter die Möglichkeit, das ursprüngliche Vergehen noch zu ahnden, wenn der Vorteil innerhalb der nächsten zwei bis drei Sekunden nicht eintritt. Eingetreten ist er, wenn ein Spieler den Ball trotz eines Fouls – an ihm selbst oder an einem Mitspieler – eindeutig und ungehindert unter Kontrolle bringt. (Wenn er ihn dann wieder verliert, kann nicht mehr »nachgepfiffen« werden.) Oder natürlich, wenn er ihn trotz eines Fouls im Strafraum noch ins Tor schießen kann.

      In der Theorie ist es so, dass ein Foulspiel nicht zwangsläufig erst dann vorliegt, wenn ein getroffener Spieler auch wirklich stolpert oder fällt. In der Praxis allerdings sieht es ein bisschen anders aus: Wenn ein Spieler trotz eines Stoßes oder eines Beinstellens auf den Beinen bleibt und weiterspielt, sinkt die Neigung des Schiedsrichters, auf Foulspiel zu erkennen – und dies zumal im Strafraum, da ein Strafstoß eine schwerwiegende, weil potenziell folgenreiche Entscheidung ist. Da hört man sich als Referee ungern die fälligen Proteste an, bei denen zwangsläufig Einwände vorgebracht werden wie: So schlimm kann’s nicht gewesen sein, er konnte schließlich noch weiterlaufen.

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