CE034 Innenraumverweis


Jürgen Klopp geht mal wieder auf einen Unparteiischen los, die Leverkusener haben wegen des Schiedsrichtergespanns schlechte Laune, und ein Drittligapräsident redet sich um Kopf und Kragen. Hinzu kommen: ein fallender Müller, ein grätschender Masseur und noch einmal die neue Abseitsregel. Es gab also einmal mehr eine Menge zu besprechen. Viel Spaß beim Hören!
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Klaas Reese
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Alex Feuerherdt

Musik: Tha Silent Partner – P Pulsar (Album Version)

Links:

Shownotes:

0:00 Intro: Outtake – 0:50 Mit dem Kollegen Tobias Altehenger bei »Wer wird Millionär?«3:20 WM-Qualifikationsspiel Färöer – Deutschland: Musste Müller wirklich fallen? – 6:25 Kurioses aus Brasilien: Ein Masseur verhindert mit einer Doppelgrätsche ein Tor – 12:30 Änderungen auf der FIFA-Liste des DFB – 14:20 Klaus Allofs ist unleidlich – 14:40 Bundesliga, 5. Spieltag, Bayer 04 Leverkusen – VfL Wolfsburg: Schon wieder Gelb-Rot für Luiz Gustavo – 19:10 Mainz 05 – Schalke 04: Über die Schwierigkeit, Zweikämpfe von großen gegen kleine Spieler zu beurteilen – 21:30 Werder Bremen – Eintracht Frankfurt: Kann man als Schiedsrichter zu nahe am Geschehen sein? – 28:40 2. Bundesliga, 7. Spieltag, Fortuna Düsseldorf – Dynamo Dresden: Über Liberalität beim Abseits – 31:40 3. Liga, 9. Spieltag, Hallescher FC – 1. FC Heidenheim: Halles Präsident Schädlich dreht frei – 40:50 Champions League, Gruppenphase, 1. Spieltag, SSC Neapel – Borussia Dortmund: Jürgen Klopps Streit mit dem Vierten Offiziellen – 1:00:50 AC Milan – Celtic Glasgow: Ein kurioser indirekter Freistoß gegen den Torwart von Milan – 1:03:50 Olympique Marseille – FC Arsenal: Ein ungeahndetes Strafraumfoul an Per Mertesacker – 1:05:55 Manchester United – Bayer 04 Leverkusen: Ein ungewöhnlicher Blackout des Schirigespanns beim Führungstor von United und weitere Ungereimtheiten – 1:13:50 FC Bayern – ZSKA Moskau: Abseits von Mandžukić beim 2:0? – 1:18:20 Antworten auf die Fragen von Hörern – 1:32:50 Post vom »Ballesterer« und von den Wochenendrebellen

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45 Kommentare » Schreibe einen Kommentar

  1. Ein Detailhinweis. Mit den kleinen Bildchen vor den Downloadalternativen könnte ich mal ganz genau gar nichts anfangen. Mich betrifft das nicht, weil ich a) das mich einzig interessierende Standard-MP3 im Icon lesen kann und b) man das ja auch beim Rüberfahren über den Link an der Dateiendung erkennt.

    Aber vielleicht existieren ja Interessierte, auf die beides nicht zutrifft.

  2. Hallo,
    ich hätte da eine Frage, bei der ich nicht weiß ob sie schon gestellt wurde, aber aus gegebenem Anlass: Bei dem Spiel des 1. FC Köln gegen den 1. FC Kaiserslautern hat ein Spieler der Kölner (Halfar) im Angriff eine Eckfane zertreten. Nun hat Sippel, der Torwart von Kaiserslautern eine Ausführung eines Abstoßes verzögert und dafür auf die Eckfahne hin gewiesen. Er hat den Stumpf der Fahne heraus gezogen und daneben gelegt. Der Schiedsrichter (Brych, wenn ich mich recht erinnere) hat nach einigem Abwarten dann doch das Spiel wieder angepfiffen ohne das eine Eckfahne vorhanden war.
    Meine Fragen: Erstens, darf Sippel den Stumpf der Eckfahne überhaupt rausziehen oder geht ihn das nichts an? Ist das nicht vielleicht sogar ein Zeitspiel und somit mit gelb zu ahnden? Darf der Schiedsrichter das Spiel anpfeifen, wenn eine Fahne fehlt? Was wäre jetzt gewesen, wenn in den paar Sekunden ein Ball genau über diese Stelle ins Aus gerollt wäre?

  3. zu der Szene in Brasilien am Anfang: Zum einen soll der SR erst mal weiterlaufen lassen um zu sehen, ob der Ball nicht vielleicht doch reingeht. Dann soll die Spielfortsetzung SR-Ball sein; dort, wo der Ball im Moment der Unterbrechung war. Was ist denn, wenn der Masseur den Ball über die Torauslinie abwehrt, bevor der SR das Spiel unterbrechen kann? Wie geht es dann weiter?

    • Auch dann ginge es mit einem Schiedsrichter-Ball weiter, weil der Schiedsrichter die Partie in diesem Fall nicht so schnell unterbrechen konnte, wie der Ball ins Toraus gespielt wurde. Man tut dann einfach so, als wäre der Pfiff gleichzeitig mit dem Spielen des Balles durch den Masseur erfolgt.

      • Was du nicht angesprochen hast (falls ich’s nicht überhört habe): Hätte der Masseur den Ball nur berührt und er wäre trotzdem ins Tor gegangen, hätte das Tor auch nicht gezählt und die Spielfortsetzung wäre Schiri-Ball gewesen. Oder wurde da was in den letzten Jahren geändert?

        • Doch, ich hab’s kurz angesprochen; das Tor hätte in diesem Fall gezählt. Grundlage: Regel 3, Richtlinien der FIFA, Abschnitt »Treffer mit zusätzlichen Personen auf dem Spielfeld«: »Der Schiedsrichter gibt den Treffer, wenn […] die zusätzliche Person ein […] Teamoffizieller des Teams ist, das den Treffer erhalten hat.« Das ist irgendwann in den vergangenen Jahren tatsächlich mal geändert worden.

          • Danke schön, habe ich tatsächlich überhört und die Regeländerung auch nicht mitbekommen. Eine ähnliche Szene gab es auch vor ca. 20 Jahren in der zweithöchsten österreichischen Spielklasse, als ebenfalls ein Masseur einen Treffer verhindern wollte. Der Stürmer verwandelte trotzdem, der Masseur wurde dann von einem Spieler per (ungeahndeten) Kinnhaken ins Netz befördert…

  4. Zu der Sache in Brasilien hätte ich auch noch eine Frage/Anmerkung: Zuerst einmal, die Mannschaft des Masseurs wurde ausgeschlossen. Ich habe mir das Video der Aktion angesehen, und gesehen dass ein Spieler versucht hat den Masseur umzutreten. Ziemlich brutal. Müsste dieser Spieler nicht für die kommenden Spiele gesperrt werden?

  5. 2 Fragen nach dem Hören dieser Folge:

    1. Stehen die Torrichter zu nah am Geschehen, um Ihrer Aufgabe adäquat nachzukommen?
    2. Sind 3 Offizielle pro Spielhälfte (= Schiri, Assistent, Torrichter) zu viel „Köche“? Verlassen sie sich da zu sehr aufeinander, nach dem Motto, wenn Assistent und der Torrichter nichts anzeigen, pfeife ich nicht, obwohl ich glaube, ein Foul/Abseits etc. gesehen zu haben. Ebenso schweigt der Torrichter, weil der Assistent auch kein Zeichen gibt, beide verlassen sich aufeinander, um sich abzusichern, zumal die ja so nur in CL zusammenarbeiten.

  6. Ich fand, Jürgen Klopp sah ein bisschen aus, wie das Biest von „die Schöne und das Biest“. Ich finde leider kein passendes Bild im Netz vom Biest, das man dazu nutzen könnte, aber es sah verräterisch aus ;o)

    Ansonsten war es ja wieder eine heiße Woche im Fußball und die Saison hat erst angefangen. Bin schon richtig gespannt, wie es im Frühjahr abgeht!

  7. als beispiel zum vorteil in strafraum:
    beim spiel zwischen sturm graz und austria wien kam es am vergangenen wochenende zu genau so einem fall
    der sturm spieler wird vom wiener tormann gelegt, aber ein teamkollege schiebt unbedrängt ein, der tormann sieht nicht einmal gelb
    http://www.sky.at/web/cms/de/videos-tipp3-bundesliga.jsp?bctid=2684392456001 ab Sekunde 25
    dazu eine meldung aus dem austriansoccerboard

    „Fehlentscheidung, das ist Torraub und bei roten Karten kann es keinen Vorteil geben.
    Richtig wäre Rot für Lindner und Elfmeter.
    So spielt die Austria weiter mit elf Mann und das ist eine klare Benachteiligung.
    Daher ist das Tor zwar fein, aber nicht regelkonform.“

    liegt der user mit seiner einschätzung richtig?
    und hätte es nicht trotzdem gelb für das foul geben müssen?

    • Auf Vorteil nach einem Foul im Strafraum – zumal nach einer »Notbremse« – sollte nur im absoluten Ausnahmefall entschieden werden (nämlich dann, wenn unzweifelhaft abzusehen ist, dass daraus ein Tor resultiert). Und dieser absolute Ausnahmefall war hier gegeben. Großartig erkannt und entschieden vom Schiedsrichter! Ein Platzverweis ist hier nicht mehr auszusprechen, weil der Versuch, regelwidrig ein Tor zu verhindern, ja fehlgeschlagen ist. Allerdings könnte man aufgrund der Härte des Fouls darüber nachdenken, dem Keeper die Gelbe Karte zu zeigen, das ist richtig. Die Einschätzung des Users ist also nicht korrekt. Siehe auch hier, Regel 12, Seite 92, unter »Verhindern eines Tors oder Vereiteln einer Torchance«: http://www.dfb.de/fileadmin/user_upload/2013/08//Regelheft_2013-14-DFB.pdf

      • interessant ist die zeitlupeneinstellung, in der man erkennen kann, dass der schiedsrichter die pfeife schon im mund hat, eher er erkennt, das weiterlaufen lassen die bessere möglichkeit ist
        er kommt in der kurzen zeit ja nicht einmal dazu den vorteil anzuzeigen

        leider wars in meinen augen eine der wenigen guten aktionen des schiris

  8. Pingback: Hörkritik F55 von "Collinas Erben" | Stehplatzhelden - Aus Liebe zum Spiel // Fußball

  9. Bei den Stehplatzhelden haben wir eine Hörkritik zu F55 geschrieben, siehe http://www.stehplatzhelden.de/. Und hier noch drei Fragen für euch bzw. die nächste Folge:

    1. Wenn man dem Schiedsrichter den Stinkefinger zeigt, dann weiss man ja, was passiert. Doch was ist, wenn der Schiedsrichter so uncharmant ist und das Zeichen macht? Passiert vor vier Jahren in der Schweiz, siehe http://www.blick.ch/sport/fussball/cup/hier-zeigt-busacca-yb-fans-den-stinkefinger-id31794.html

    2. Welches sind eigentlich im nationalen Vergleich die grössten Regelunterschiede, bsp. Deutschland vs. England oder Deutschland vs. Schweiz?

    3. Gibt es sowas wie eine Länder-Rangliste für die besten Schiedsrichter? Welches Land hat also (historisch) gesehen an WM / EM und wichtigen Europacup-Spielen (bsp. Halbfinale/Finale) die meisten Schiedsrichter gestellt in der Vergangenheit?

  10. St. Pauli vs Düsseldorf 80.Minute Rote Karte, mal abgesehn von allem was vorher laufen gelassen wurde, war die nicht ein wenig lächerlich? oder hab ich da nur irgendwas nicht gesehn? gesprochen wurde da ja nix.. könntet ihr da mal nen Blick drauf werfen?
    Danke :)

    • Ich habe nicht das gesamte Spiel gesehen, sondern bloß die Zusammenfassung, deshalb kann ich die Szene nur isoliert bewerten. Wenn man noch einmal genau hinschaut, war die Rote Karte keineswegs lächerlich, denn es gab sie nicht für den – in der Tat eher harmlosen – Schubser von Thorandt, sondern für einen Tritt. Schau mal hier: http://twitpic.com/deq8fr – Und hier, bei etwa 4:08, kann man’s auch noch mal in bewegten Bildern sehen: http://bit.ly/16vpHIx – Dort erkennt man auch, dass Bancé dem Spieler von St. Pauli unmittelbar zuvor kurz auf den Fuß steigt, was ich allerdings im Bereich der Unsportlichkeit ansiedeln würde; für eine Tätlichkeit war das zu wenig. Insgesamt könnte man bei Thorandt also auf »Tätlichkeit in einem leichten Fall nach vorangegangener Provokation« plädieren. Vertretbar war der Feldverweis jedenfalls durchaus.

      • Also mal wieder klarer Fall von „Schiedsrichter konnte durch seine Position deutlich mehr sehn“.
        Am Fernseher war nur der Schubser zu sehn und die Zuschauer blieben verwundert zurück, vor allem, da vorher an vielen Stellen an denen man hätte gelb geben können, darauf verzichtet wurde.

  11. Erstmals bravo. Neu auf den Podcast gestossen, ein/zwei der letzten Folgen gehört und find’s hochspannend. Zwei Szenen wollt ich anmerken/fragen. Zum Einen gabs dieses Wochenende eine kuriose Vorteilsszene in der Schweizer Meisterschaft zwischen Sion und Basel. Nach einem Foul im Mittelfeld lässt der Schiedsrichter weiterlaufen, die bevorteilte Mannschaft Sion aber spielt den Ball durch einen missglückten Pass an einen Mitspieler an der Seitenlinie ins aus. Der Schiedsrichter lässt mit einem Freistoss am Ort des Fouls weiterspielen (nicht mit einem Einwurf), die TV-Moderatoren sind verwirrt und fragen in der Halbzeitpause nach, worauf sie die Antwort finden, dass ein Vorteil erst dann abgebrochen wird wenn das gegnerische Team den Ball wiedererobert. Wann genau ist nun eine Vorteilssituation zu Ende? Wie oft darf das bevorteilte Team den Ball noch spielen, bevor sie den Ball wieder „verlieren dürfen“? (Noch kurioser: Aus dem getretenen Freistoss ergab sich nach einer Station eine Offside-Stellung, die nicht gepfiffen wurde und zu einem so irregulären Tor führte, Basel gewann aber noch trotzdem)

    Die zweite Situation ist meine eigentliche Frage und schon einige Zeit her, 27. Juli 13, wieder Schweizer Nationalliga A, wieder Basel, diesmal gegen Lausanne. 63. Minute, Lausanne’s Chaksi foult Basel’s Stocker am/(im?) Sechzehner bei/an/hinter der Aussenlinie (wobei sich die beiden schon das ganze spiel gegenseitig gestört und „gestichelt“ hatten), Stocker fliegt bis auf den Beton, dreht darauf durch und würgt den Gegenspieler kurz, Tumulte folgen, danach bekommen beide (!) die rote Karte und es geht weiter… mit einem Eckstoss für Basel. Die Szene vielleicht besser ersichtlich im Video (die Szene ab 2:52): http://www.srf.ch/player/tv/sportaktuell/video/fussball-basel-lausanne?id=b24a8be6-a161-43a4-a7a5-792b226ab948 Im Schiedsrichterbericht selber wird für die rote Karte an Chaksi danach kein Grund angegeben, weshalb der Disziplinarrichter diese Strafe aufhebt, weil (so die pressemitteilung) „von einem offensichtlichen Irrtum des Unparteiischen ausgegangen wird. Die automatische Suspension wird gestützt auf das FIFA-Zirkular 866 aufgehoben.“ Meine Fragen dazu:
    1) Die Rote Karte an Chaksi war nach dem Schiedsrichter kein Foul (sonst hätte man ja Frei- und nicht Eckstoss gegeben), aber was war sie dann? Foul ausserhalb des Feldes? War das schlicht und einfach ein „Kompensationsentscheid“, dass der Schiedsrichter beide Teams bestrafen wollte und nicht nur alleine dem Publikumsliebling vor der eigenen Fankurve die Rote Karte geben wollte?
    2) Kann ein Schiedsrichter einfach so KEINEN Grund angeben, wieso er eine rote Karte ausgibt?
    3) Ich hab das FIFA-Zirkular 866 nicht gefunden (ich überlass dies den profis ;)), aber hebt man dadurch nicht den Grundsatz des Tatsachenentscheides auf? Respektive gibt es diesen Tatsachenentscheid wirklich? (= dass Entscheide des Schiedsrichters nicht nachträglich aufgehoben werden können)

    Oje, das ist jetzt eine ganze Schwette an Text geworden. Dabei wollt ich mich doch präzis und kurz halten… Jedenfalls würds mich freuen, eure Meinung zu hören/lesen, falls ihr Zeit habt und macht in jedem Fall weiter so!

    • Zum Vorteil: Der Schiedsrichter kann, wenn die durch das Vergehen eigentlich benachteiligte Mannschaft in Ballbesitz bleibt, laut Regel 5 einige Sekunden (genauer ist das nicht definiert, aber der Richtwert liegt bei drei bis vier Sekunden) abwarten, ob ein Vorteil eintritt oder nicht. Tritt er nicht ein, dann kann er »nachpfeifen«, das heißt, den ursprünglichen Freistoß doch noch geben. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass die betreffende Mannschaft den Ball nach der Vorteilsgewährung nicht ohne Not »verdaddelt« hat. Für das Spiel zwischen Sion und Basel bedeutet das: Wenn der Pass aufgrund des Fouls missglückt ist (weil er nicht kontrolliert gespielt werden konnte), dann war es richtig, noch auf Freistoß zu erkennen. Wenn er aber völlig unbedrängt missglückte, etwa aufgrund einer technischen Unzulänglichkeit, dann hätte eigentlich kein Freistoß mehr gegeben werden dürfen. In keinem Fall richtig ist die Behauptung, »dass ein Vorteil erst dann abgebrochen wird, wenn das gegnerische Team den Ball wiedererobert«.

      Zu den Fragen zum Spiel Basel – Lausanne: 1.) Wenn ich es richtig sehe, war das Foul noch gerade so innerhalb des Feldes, aber es ist gut möglich, dass der Schiedsrichter das anders gesehen hat. Falls er es außerhalb verortet haben sollte, hätte es eigentlich einen Schiedsrichter-Ball geben müssen – aber dadurch, dass der Ball unmittelbar danach zur Ecke geklärt wurde, war es legitim, den Baselern diesen Eckstoß zuzusprechen, weil das gegenüber einem Schiedsrichter-Ball der größere Vorteil ist. Allerdings habe ich hier den Eindruck, dass der Schiedsrichter überhaupt kein Foul von Chaksi gesehen hat, zumindest interpretiere ich seine Körper- und Zeichensprache so. Warum er ihm dann die Rote Karte gezeigt hat, ist auch für mich ein Rätsel. Korrekt wäre es gewesen, den Spieler für das Foul mit der Gelben Karte zu verwarnen. 2.) Nein, das ist nicht möglich. 3.) Das ominöse FIFA-Zirkular 866 gibt es nicht im Netz, aber vielleicht hilft dir diesen Beitrag weiter: http://bit.ly/SEl3X5 – In der Tat wird damit eine Tatsachenentscheidung des Schiedsrichters aufgehoben, weshalb diese Maßnahme auch nur in absoluten Ausnahmefällen getroffen wird.

  12. Pingback: #Link11: Bruchhagens Kurzsicht | Fokus Fussball

  13. Ich hab mal ne Frage wegen dem Innenraumverweis: Gibt es speziell reservierte Sitzplätze für Trainer wenn die vom Feld geworfen werden? Oder können die sich dann einfach einen freien Platz aussuchen oder nach Hause gehen?

    • Gute Frage, das weiß ich auch nicht. Man sieht des Innenraums verwiesene Trainer zumeist auf der Ehrentribüne Platz nehmen, wobei ich nicht den Eindruck habe, dass da für solche Fälle ein ganz spezieller Sitz reserviert ist. Eine Weile lang machte allerdings mal das Gerücht die Runde, dass in Leverkusen immer ein bestimmter Platz freigehalten werde, nämlich in der ersten Reihe, direkt hinter der Leverkusener Trainerbank. Keine Ahnung, ob da was dran ist bzw. war.

      Sie könnten wohl auch nach Hause fahren, ja. Oder sich, wie Jürgen Klopp, ins Kabuff des Hausmeisters begeben.

  14. Das „Why?“-Foto mit dem gerade erschossen werdenden Soldaten stammt nicht aus Vietnam, sondern aus dem spanischen Bürgerkrieg. Ansonsten hab ich keine Anmerkungen, es aber wieder genossen, über alles Mögliche aufgeklärt zu werden.

  15. Ist der Inhalt bald wieder verfügbar? Oder hat es andere Gründe, dass der Podcast nicht abspielbar ist?

  16. Das Spiel der Hoffenheimer gegen Schalke bot 6 Tore, in den Zusammenfassungen fanden die folgenden strittigen Szenen daher kaum oder keine Erwähnung:

    18. Minute, Elyounoussi kriegt den Ball in den Lauf gespielt, wird kurz vor der Strafraumgrenze von Matip in die Hacken getreten. Im Grad der »klaren Torchance« sehe ich die Szene ungefähr auf dem Niveau der roten Karte gegen Diagné – Schiri ließ weiterspielen.

    73. Minute, Volland nimmt im Schalker Strafraum einen hohen Ball an, Höwedes kommt angerauscht, checkt Volland um, ohne den Ball zu spielen (der Ball wird von Volland gespielt) – Schiri ließ weiterspielen.

    79. Minute, langer Pass in den Strafraum hinein, Volland will ihm nachgehen, wird aber an der Strafraumgrenze von Aogo festgehalten – Schiri ließ weiterspielen.

    80. Minute, Firmino steckt den Ball in den Strafraum auf Beck durch, Goretzka greift Beck am Arm und stellt ihm sein linkes Bein in den Weg, ohne an den Ball zu gelangen – Schiri ließ weiterspielen.

    82. Minute, Volland nimmt eine Flanke im Strafraum an, wird dabei von Aogo erst mit dem linken Arm festgehalten, danach fährt Aogo sein linkes Bein aus und schiebt Volland zusätzlich von hinten mit dem rechten Arm über sein gestelltes Bein – Schiri ließ weiterspielen.

    Würde mich freuen wenn das ein oder andere davon in der kommenden Folge besprochen werden könnte – insbesondere die Frage, was man als Teil einer »lockeren Linie« legitimieren kann, (die Schiri Siebert abseits des Schalker Strafraums durchaus nicht hatte, bspw. pfiff er fast jeden Körpereinsatz gegen den dankbar zu Boden gehenden Modeste im Mittelfeld ab) und ob die ein oder andere dieser Szenen die Grenze zu Situationen, in denen eine Spielunterbrechung zwingend notwendig ist, überschreitet.

    Dankeschön!

  17. Liebe Kollegen,
    derzeit könnt Ihr Euch über zu wenig Diskussionsstoff wohl wirklich nicht beklagen… ;-) Alle sprechen über Handspiele, ich möchte Euch gerne auf zwei Abseitsszenen aufmerksam machen:

    1. Beim Spiel Paderborn gegen Union Berlin steht Brandy vor dem 0:1 im Abseits, den Ball bekommt er dann aber vom Gegner, der durch eine absichtliche Abwehrreaktion („Abprallen“) den Ball zum Union-Stürmer lenkt. Entgegen der Meinung des ARD-Kommentators („Nemec will nach außen spielen, schießt dabei aber Paderborns Meha an, Brandy dadurch nicht strafbar Abseits“) meine ich: Ganz klar Abseits (vgl. SR-Zeitung 4/2013).

    2. Beim Spiel Dortmund gegen Freiburg ist das 1:0 durch Reus richtig knifflig – ARD-Kommentator Jürgen Bergener vermied es übrigens, überhaupt darüber zu sprechen. Die Frage ist: Kann ein abseitsstehender (in diesem Fall liegender) Spieler überhaupt passiv sein, wenn er auf den Torwart berührt? Und zwar: Lewandowski versucht aus kürzester Distanz, einen Abpraller ins Freiburger Tor zu stochern. Er scheitert dabei aber an Torwart Baumann und fällt über ihn. Der Ball prallt dann zu Reus, Baumann versucht, sich aufzurappeln, allerdings liegt Lewandowski (jetzt im Abseits) auf ihm und behindert ihn. Reus chippt den Ball gekonnt ins Tor. Okay, ich gestehe ein: Baumann hätte das Tor wahrscheinlich auch nicht verhindern können, wenn Lewandowski nicht auf ihm gelegen hätte. Eine mögliche Torwartbehinderung (im Sinne der Regel 12) liegt für mich hier nicht vor. Aber: Abseits. Da bin ich mal gespannt auf Eure Meinung.

    Und noch eine abschließende Bemerkung: Das Auftreten von DFB-Schiedsrichter-Chef Herbert Fandel im Aktuellen Sportstudio war für mich unsäglich. Fernab der Realität ist vor allem sein Mantra: „Die Spieler sind professionelle Menschen in ihrem Job und sie wissen genau, was sie tun.“ Es ist falsch, wenn die Schiedsrichter für die Spieler definieren wollen, was eine „unnatürliche Handhaltung“ ist. Ach, war das früher schön: Geht die Hand zum Ball oder der Ball zur Hand?

    • Hier anschließend wäre auch das erste Tor für Frankfurt gegen den HSV einer Diskussion wert: Ein Aigner-Querpass von rechts geht an einem Frankfurter vorbei, der in Torhüter Adler rauscht und diesen sicher behindert. Beim Jung-Abschluss liegt dann der Spieler auch noch nahe bei Adler im Abseits. Das ZDF hat diese Szene überhaupt nicht beanstandet.
      Und Fandels Auftritt im Sportstudio war auch für mich grenzwertig: Voss hätte auch fragen können, warum, wenn diese Handspielauslegungen überall gültig sind, in England oder Italien – wie vom Kicker vor kurzem aufgedeckt – weit weniger Handelfmeter gepfiffen werden. Stellen sich dort die Spieler etwa anders hin? Kann mir nicht vorstellen, dass dort ein Elfmeter wie in der Vorwoche in Hannover, wo sich der Spieler umdreht und den Ball vom Oberschenkel an die Hand bekommt, gepfiffen wird. Fandels Ausführungen, dass der Spieler genau gewusst hätte, was er tut, waren für mich nicht nachvollziehbar…

      • @Joscha: Besten Dank für die Fragen! Wir greifen sie beide in der nächsten Folge auf (wurde soeben aufgenommen und wird im Laufe des Montags online gehen). Und auch zu Fandel sagen wir ein bisschen was.

        @Bernd: Auch dir vielen Dank; leider konnten wir diese Frage nicht mehr in den Podcast nehmen, weil wir da schon bei der Aufnahme waren. Deshalb auf diesem Wege eine Antwort: Als der Frankfurter und Adler kollidierten, lag noch keine Abseitsposition vor; beim Torschuss lagen dann beide quasi als Knäuel am Boden, und ich kann zumindest keine aktive Behinderung des Frankfurters erkennen. Daraus, dass er da lag, erwuchs noch kein Eingriff und damit kein aktives Abseits. (Bei Lewandowski vs. Baumann war es ganz ähnlich.)

        • Will ja auf der Szene nicht herumreiten, aber: Wenn es sich um ein „Knäuel“ handelt (ein zutreffendes Wort für diese Szene), wird doch Adler jede Chance genommen, noch einzugreifen, auch wenn diese nur sehr klein war. Für mich geht’s kaum noch aktiver, als wenn ein Spieler auf dem Torhüter liegt und das noch dazu von keinem Gegenspieler verursacht war…
          Dazu passt auch eine Szene in der Österreichischen Zweiten Liga von Wochenende, als ein Verteidiger vor einem hinter ihm (klar im abseits stehenden) Spieler retten wollte und den Ball ins eigene Tor knallte. Das Tor galt, wahrscheinlich auch gängiger Regelauslegung zu Recht, aber mir persönlich gehen solche Szenen zu weit…

          • An der Argumentation ist zweifellos etwas dran; trotzdem ist letztlich keines der Kriterien für ein strafbares Abseits erfüllt. Am ehesten käme noch »einen Gegner beeinflussen« in Betracht, aber das bedeutet nun mal, »dass der Spieler einen Gegenspieler daran hindert, den Ball zu spielen oder spielen zu können, indem er […] den Gegner angreift, um den Ball spielen zu können«. Und das ist hier nicht passiert, jedenfalls nicht im Moment des Torschusses. Womöglich muss der IFAB für solche Fälle nachjustieren, aber einstweilen gilt nachmeinem Dafürhalten: pro Angreifer (das ist ja letztlich das, was vom IFAB bzw. der FIFA gewollt ist).

  18. Hallo Collinas Schergen (blöder Gag, ich weiß, ist aber immer meine erste Assoziation)!
    Habe das Sportstudio gesehen, in dem Fandel sich zu der Handspieldebatte äußerte.
    Anstieg des Hand-Anteils auf alle gepfiffenen Elfer von 24 auf 35 Prozent (oder so) hört sich ja drastisch an. Vorher jeder vierte, jetzt jeder dritte, „wo soll das nur enden?“
    Aber was wäre denn, wenn in absoluten Zahlen die Handspiele gar nicht zunehmen? Sondern die „Nicht-Handspiele“ einfach nur abnehmen? Indem sich die Abwehrspieler mehr zurücknehmen im 16er und allgmein eher versucht wird den Sturmer „abzulaufen“ und statt zu grätschen?
    Also, falls Ihr da echte aussagekräftige Zahlen und nicht nur Prozente habt, bitte her damit im nächsten Podcast, ich freu mich schon!
    Viele Grüße
    Metrosilius

  19. Das mit dem Masseur habt ihr leider falsch erklärt. Jeder direkte Eingriff von dritten führt zu einem SrBall und es kann nicht auf Vorteil entschieden werden.

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