CE028 Verwirrendes Abseits


Die teilweise neu formulierte Abseitsregel lässt uns immer noch keine Ruhe, denn nach der letzten Folge sorgte ein Interview mit Hellmut Krug für einige Verwirrung. Es ist fraglich, ob der geänderte Regeltext wirklich Krugs Interpretation der Neuauslegungen hergibt. Aber hört selbst. Dazu sprechen wir über ein Comeback sowie die EM in Schweden, und ganz ausführlich beantwortet Alex eure Fragen.
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Klaas Reese
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Alex Feuerherdt

Musik: Tha Silent Partner – P Pulsar (Album Version)

Links:

  • Das Interview von bundesliga.de mit Hellmut Krug.
  • Der offizielle Text der FIFA zu den Regeländerungen und die Erläuterungen des DFB (PDF-Datei).
  • Collinas Erben bei Twitter.

Shownotes:

0:00 Ein Intro und ein Comeback – 2:30 Zum Auftakt der EM 2013 – 6:00 Verwirrendes Abseits: Die Ungereimtheiten rund um die partielle Neuformulierung der Regel 11 und der Versuch einer Klärung – 24:15 Antworten auf die Fragen von Hörern – 1:02:40 Vorschau

 

 

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15 Kommentare » Schreibe einen Kommentar

  1. Nicht das erste Mal, dass Krug da nicht weiß, wie das ganze von oben nach unten weiter gegeben werden soll. Wenn er da schon an vorderster Stelle keine Ahnung hat, gibt mir das doch zu bedenken und in der Tat.

    Letztes Jahr beim Thema Handspiel gab es da doch schon eine ähnliche Situation, wo diverse Lehrwarte das ganze nicht bestätigen konnten, weil es einfach falsch war, was Krug angab, was nach unten kommuniziert wurde. (Vergrößerung der Körperfläche etc. pp..)

    Ich kann da auch gern mal beim Hessischen Fußballverband bzw. bei meinem Kreislehrwart nachfragen, wie das hier angekommen ist.

    Besten Dank, super wie immer!

    • Beim Handspiel war es eher so, dass die Anpassung bei der Regelauslegung während der laufenden Saison vorgenommen wurde. Manchmal liegt das auch an der FIFA, die solche Änderungen nicht rechtzeitig zum Saisonbeginn, sondern erst später übermittelt.

      Wie die partielle Neuformulierung beim Abseits in anderen Landesverbänden bzw. Kreisen angekommen ist, würde mich interessieren, wenn es nicht zu viel Mühe macht.

  2. PS: Ist aber nicht so beim Fußball so, dass es da gewisse Probleme schon bei der Übersetzung der offiziellen Regeln gibt. Ich kenne das nur vom Schach, wenn die FIDE neue Regeln bestimmt, dass man sich da erstmal auf das Original beruft, weil die Übersetzung (durch diverse Juristen) meist Wochen bis Monate dauert und man gewisse Diskrepanzen in puncto Übersetzung/Auslegung auch erstmal abwarten muss. Ist aber nicht mit dem Fußball vergleichbar. Die Spielregeln ändern sich nicht, aber die Modalitäten/Spielleitung/Protest-Verfahren etc. pp.. werden da laufend geändert.

    • Vielen Dank für den Querverweis. Beim Fußball ist es zumeist so, dass die Änderungen erst einmal in einem FIFA-Zirkular bekanntgegeben werden; die endgültigen Formulierungen im Regelheft können dann durchaus (geringfügig) davon abweichen. Deshalb bin ich gespannt, wie der genaue (deutsche) Text zu den jetzigen Änderungen aussehen wird.

  3. Zu den Fragen: Da gibt es doch die (wie ich finde) Lustige Frage in jedem Crashkurs-Test.

    Was passiert, wenn man beim Abstoß der Ball in einer Pfütze im Strafraum liegen bleibt und der Abwehr-Spieler den Ball mit der „HAND“ aus der Pfütze wieder zum Abstoß sich hinlegt. Wie ist zu entscheiden?

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  4. Ich hätte eine Frage an die bessere Hälfte, und zwar, ob diese nach ihrem Comeback beim CSD die Erfahrung gemacht hat, dass man Schiedsrichtern (ein wenig) verlernt. Ist ein Auge für die Situationen zu haben etc. so eingebrannt wie Fahrradfahren oder merkt man da doch, dass das Hirn nach längerer Pause nicht mehr so fix ist bei der Bewertung des Gesehenen? Okay, kann jetzt natürlich nur der Einzelfall bewertet werden, aber vielleicht gibt es ja auch Erfahrungswerte von anderen Comebackern.

    • Grundsätzlich ist es wie beim Fahrradfahren: Man verlernt es nicht und findet sich relativ rasch wieder hinein. Allerdings gibt es schon einige Aspekte, die nach einem Comeback noch einmal geschult werden müssen: die Fitness beispielsweise, die Laufwege, die ganzen Abläufe, die Kommunikation mit den Spielern – und, ja, auch das Auge. Wenn man Woche für Woche pfeift, ist man einfach besser in Übung, reaktions- und handlungsschneller. Alles ist ein wenig selbstverständlicher, als wenn man sich erst wieder eingewöhnen muss. Aber es geht, und die Glückshormone kommen ohnehin sofort zurück.

  5. Eine Frage zum Testspiel Gladbach – BVB gestern im Rahmen des Telekom-Cups:

    In der 42. Minute schießt Sokratis den Ball ins Aus. Der Einwurf wird von den Gladbachern schnell mit einem neuen Ball ausgeführt, währenddessen springt aber der erste Ball wieder aufs Feld. Dadurch wird Marco Reus irritiert, er schießt den Ball ins Aus und kann dadurch seinen Gegenspieler erst zu spät angreifen, bzw. nur noch per Foul stoppen.

    Ist es da korrekt, einfach so zu tun, als wäre nichts gewesen und das Spiel weiterlaufen zu lassen bzw. auf Freistoß für Gladbach nach Foul von Reus zu entscheiden? Oder hätte man mit einem erneuten Einwurf oder Schiedsrichterball weitermachen müssen?

    Das Spiel ist im Moment auf ran.de abrufbar: http://www.ran.de/de/videos/mehr-fussball/gladbach-bvb-halbzeit-komplett-2410823.html

    • Ich möchte mich gleich noch mit einer Frage zu diesem Spiel anschließen:

      Kurz vor Schluss (60. Minute) holt Weidenfeller einen Gegenspieler seitlich des Tors im 16er von den Beinen. Der Schiedsrichter entscheidet natürlich auf Strafstoß. Hätte er jedoch nicht nach der neuen Regelauslegung gleichzeit zwingend eine gelbe Karte zeigen müssen?

      Grüße
      Florian

  6. Hallo,

    vor ein paar Tagen habe ich wieder einmal eine Diskussion über die sog. „Doppelbestrafung“ mitbekommen. Ich muss sagen, dass ich überhaupt nicht verstehen kann, warum es zu diesem Thema zwei Meinungen gibt, da eine Karte zusätzlich zu einem Strafstoß meines Erachtens unerlässlich ist. (Abgesehen davon gibt es ja bei einem taktischen Foul oder einem absichtlichen und unsportlichen Handspiel im Mittelfeld ebenfalls die gelbe Karte neben einem Freistoß.)

    So wie ich die Fußballregeln verstehe, sind sie so ausgelegt, dass ein Regelverstoß die eigene Mannschaft niemals besser stellen darf. Wendet man dies bei der Verhinderung einer klaren Torchance im 16er an, dann muss neben dem Strafstoß auch ein Platzverweis für den betreffenden Spieler folgen.

    Ein schönes Beispiel war die WM-Endrundenpartie Ghana – Uruguay in Südafrika, in der Suarez ein Tor durch ein Handspiel auf der Linie verhindert (https://www.youtube.com/watch?feature=player_detailpage&v=r0AphJ8hJN0#t=126s). Es folgen Platzverweis und Strafstoß. Der Strafstoß jedoch wird von dem Ghanaer jedoch verschossen.

    Gerade in solchen Situationen, in denen der Ball „so gut wie im Tor“ ist, wird ja auch nur ein Platzverweis ausgesprochen. Und wenn nur ein Strafstoß stattfindet, dann erhält der Torhüter praktisch eine zweite Chance, ein Tor zu verhindern, obwohl er zuvor möglicherweise schon geschlagen war. Damit diese Besserstellung der verteidigenden Mannschaft ausgeglichen wird, finde ich eine persönliche Strafe unabdingbar.

    Aber auch vom erzieherischen Aspekt ist es meiner Meinung nach wichtig, dass eine persönliche Strafe ausgesprochen wird. Spieler wie Suarez würden in ähnlichen Situationen stets das gleiche versuchen, wenn sie nicht mit persönlichen Konsequenzen rechnen müssten. Und das gilt es doch unbedingt zu verhindern.

    Wie ist eure Meinung dazu?

    Grüße
    Florian

  7. Vielen Dank für die Fragen und Statements. Wir machen zurzeit eine kurze Sommerpause, werden uns aber in den ersten Augusttagen mit einer neuen Podcastfolge zurückmelden und darin auf alles ausführlich eingehen.

  8. Inklusive dann bitte mit Beurteilung der Leistung von Wolfgang Stark beim 1:1 Dresden – Effzeh…Danke euch…

    Stark war gar nicht so schlecht, wie alle geschrieben haben. Eine diskutable Szene, die er im Ganzen nicht gesehen hat (Schlag von Torwart Kirsten), ansonsten ein relativ souveräner Auftritt – inklusive der Zweikampf-Beurteilung kurz vor dem 1:1.

  9. Hallo zusammen!
    Ich hab da mal eine Frage, die vielleicht auch anderes Schiedsrichter interessieren könnte.
    Ich habe vor kurzer Zeit ein Spiel geleitet, in dem er zu einem Freistoß für die Angreifer etwa 5 Meter vom gegnerischen 16er entfernt kam. Ich habe vor der Ausführung den Schützen gefragt, ob ich die Mauer wegstellen soll. Dieser verneinte und schob den Ball ins Tor, während der Torhüter mit dem Stellen der Mauer beschäftigt war. Ich entschied auf Tor und Anstoß, da es von mir ja auch kein Zeichen gab, dass ich das Spiel anpfeifen werde. War das richtig?

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