CE016 Schiri-Checker


Am Dienstag Abend fuhren Alex und ich nach Hennef um uns mit Patrick Völkner zu treffen. Neben der Besprechung von strittigen Szenen des letzten Fußballwochenendes und der Beantwortung von Hörerfragen haben wir uns ausführlich der Schiedsrichter-Leidenschaft von Patrick und seinem Schiri-Check gewidmet. Bitte entschuldigt die nervigen Störgeräusche. Wird nach gut zehn Minuten deutlich besser und weniger.
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Klaas Reese
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Alex Feuerherdt

Musik: Tha Silent Partner – P Pulsar (Album Version)

Links:

Shownotes:

0:00 Intro – 1:05 Unser Gast wird vorgestellt – 11:45 Antworten auf Fragen von Hörern und Lesern (I) – 32:30 Hamburger SV – FC Augsburg (I): Der indirekte Freistoß gegen René Adler – 36:30 Hamburger SV – FC Augsburg (II): Der Platzverweis gegen Maximilian Beister – 39:30 Hamburger SV – FC Augsburg (III): Das Abseitstor von Son – 45:00 Werder Bremen –Greuther Fürth: Zwei Strafstöße für Werder – 47:00 Borussia Mönchengladbach – Hannover 96 (I): Gelb-Rot gegen da Silva Pinto – 49:00 Borussia Mönchengladbach – Hannover 96 (II): Djourou gegen Stranzl: Strafstoß oder nicht? – 52:00 Borussia Dortmund – SC Freiburg: Schiri Weiner nimmt einen Elfmeter zurück – 57:00 Bayer 04 Leverkusen – FC Bayern: Kein Gelb-Rot gegen Carvajal: Regelkonform oder nicht? – 1:07:00 Der große Schiri-Check von Patrick Völkner – 1:50:15 Antworten auf Fragen von Hörern und Lesern (II)

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13 Kommentare » Schreibe einen Kommentar

  1. Leider gibts diese Folge noch nicht bei iTunes, weder über Fokus Fussball oder den Collinas Erben Link. Könntet ihr da vielleicht noch mal drüber schauen? Vielen Dank, toller Podcast!

  2. „Leo“ hat natürlich auch noch den Vorteil, daß es a) kurz ist und dadurch b) auch von den Spielern, die aus dem Ausland kommen schnell gelernt und einfach ausgesprochen werden kann.

  3. Zum Thema „taktisches Foul“: Was passiert, wenn bei diesem Spielverlauf die Bayern sich Zeit lassen und (vll. auch bewusst) den Freistoß nicht ausführen wollen…dann muss ja Gagelmann in diesem Fall den Leverkusener mit Gelb/Rot vom Platz stellen.

    Zugegeben es war eine absolute Seltenheit in dieser Spielsituation, ich fand die Entscheidung von Gagelmann sehr gut und fand auch, dass er eine supersolide Leistung (8,5 – 8,7er Bereich) abgeliefert hat.

    Bezüglich Reif habt ihr ca. 2-3 Minuten an Zeit für diese Folge „verplempert“, der Typ ist es wirklich nicht wert sich so aufzuregen… ;-)

    PS: Die von Patrick umschriebene „Fehlentscheidung“ hätte spielentscheidend sein können, wenn die Bayern das 3:1 machen…durch die Ampelkarte wäre dagegen gar nichts entschieden worden. Hier prallen halt zwei Sichtweisen aufeinander, tolle Folge in dieser Konstellation, weiter so!

  4. Hallo,

    Danke, dass Ihr auf einige meiner Fragen eingegangen seid.

    Allerdings kann ich Eure Argumentation nicht in allen Teilen nachvollziehen.

    Zur Rückpassregel und dem Ermessenspielraum
    Sicher ist es richtig, dass die Einführung der Regel sich nicht auf unabsichtliche Rückpässe bezog. Das ist aber m.E. Nicht die Frage, sondern die Frage der Unterscheidung von absichtlichem und nicht kontrolliertem Rückpass. Der SR kann nicht in den Kopf eines Spielers schauen, um zu sehen, ob das kontrolliert und absichtlich war. Wäre die Regel eindeutig formuliert, hätte Schober seinerzeit den Ball einfach weggehauen und Schalke Meister.
    Das angesprochene „absichtliche Herbeiführen“ der Situation ist für mich an dieser Stelle auch kein Argument. Wie soll das Aussehen: den Ball absichtlich so in den Strafraum spielen, dass der Verteidiger den Ball nur ( unkontrolliert) zum TW spielen kann (statt ein Tor rauszuspielen)?
    Es gibt immer noch genügend Situationen in denen der Ermessenspielraum eine Rolle spielt, wie z.B. ab wann ein Spieler ins Spiel eingreift. Das lässt sich sicher nicht bis in jedes Detail festlegen.
    In sofern halte ich den Vergleich bezüglich dieser Frage nicht für sinnvoll und letzten Endes auch irreführend.

    Zum Einwurf
    Warum der Einwurf ein Nachteil ist fragt Ihr? Weil die ausführende Mannschaft einen Spieler weniger auf dem Feld hat und es keinen nennenswerten Mindestabstand gibt. Daher ist es total simpel einen Einwurf zuzustellen. Hätte man die Aufgabe eine Kreisliga Mannschaft auf Siege zu coachen, wäre ein gutes Mittel, den Ball so bald möglich Richtung Eckfahne in der gegnerischen Hälfte zu dreschen. Dann rückt man entspannt nach und setzt den Gegner an der Stelle unter Druck. Entspricht sicher nicht dem Sinn des Spiels, aber Erfolg würde das möglicherweise bringen.
    Dass die Einschussregel irgendwann mal bei einem Jugendturnier von der FiFa getestet und einkassiert wurde, ist ja wohl kein ernsthaftes Argument an der Stelle.

    Zu „Leo“und „hab ich“
    Mein Eindruck ist , dass speziell im Amateurfußball die Meinung herrscht, dass „hab ich“ generell verboten ist. Ich habe mal ein Kreisligaspiel gesehen, bei dem TW bei einem langen Ball – ohne Gefahr der Verwechslung – “ hab ich gerufen“ hat. Er hat gelb bekommen und – das ist für Euch ja ein wichtiger Anhaltspunkt – er hat sich kein bißchen beschwert. Ich glaube, dass der Punkt der möglichen „verbalen Täuschung “ keinem bewusst ist und dementsprechend wegfallen könnte. Vor Jahren habe ich mal im Kicker davon gelesen, dass ein Stürmer „Leo“ gerufenund der Verteidiger den Ball daraufhin durchgelassen hat. Das wurde eher als Schlitzohrigkeit gefeiert, kein Hinweis im Fachmagazin, dass das ja eigentlich ein Regelverstoß war.

    Viele Grüße
    Martin

    • Zur »Rückpassregel«: Ich sehe hier schlicht und ergreifend keinen Bedarf, etwas zu ändern. Die Unterscheidung zwischen kontrolliert und unkontrolliert obliegt dem Schiedsrichter, der übrigens angehalten ist, das Spiel im Zweifelsfall weiterlaufen zu lassen. Und so geschieht es für gewöhnlich ja auch. Es gibt ohnehin kaum Kontroversen über diese Regel. Und die Entscheidung von Markus Merk beim Spiel in Hamburg am letzten Spieltag der Saison 2000/01 war vollkommen eindeutig, denn selbstverständlich war das Zuspiel, das Schober seinerzeit aufgenommen hat, ein kontrolliertes. Außerdem: Wenn ein Torwart sich nicht sicher ist, ob der Rückpass eines Mitspielers kontrolliert erfolgt ist oder nicht, soll er den Ball halt wegdreschen, statt ihn mit den Händen aufzunehmen.

      Zum Einwurf: Auch hier sehe ich keinerlei Bedarf für eine Änderung. Der »Einschuss« ist bei einem FIFA-Jugendturnier getestet und für praxisfremd bzw. nicht praktikabel befunden worden. Und selbstverständlich ist es ein guter Grund, das Experiment dann wieder zu beenden. Was, wenn nicht die Praxis, sollte bitte sonst zeigen, ob eine Idee funktioniert oder nicht?

      Zu »Leo« bzw. »hab ich«: Auch hier kann ich den Einwand nicht nachvollziehen. Mag schon sein, dass es Spieler gibt, die nicht wissen, in welchen Situationen solche Zurufe erlaubt und in welchen sie verboten sind; mag auch sein, dass es Schiedsrichter gibt, die glauben, jedes »Leo« müsse mit einer Gelben Karte bedacht werden. Mag ferner sein, dass der »Kicker« im Zusammenhang mit dieser Regel ziemlichen Unsinn geschrieben hat. Das sind aber alles keine Argumente, die Regel zu ändern, sondern nur, bei Schiedsrichtern, Spielern und Medien eine Nachschulung vorzunehmen. So schwer ist es ja eigentlich nicht zu verstehen, wann der Zuruf unsportlich ist und wann nicht: Wenn ich einen Gegenspieler durch das Rufen von »Leo«, »hab ich« etc. täusche, dieser Gegenspieler daraufhin den Ball passieren lässt und ich so einen Vorteil erlange, ist das eine verwarnungswürdige Unsportlichkeit. So wird es übrigens auch auf den Schiedsrichter-Fortbildungen gelehrt.

      • Hallo Alex,

        Zu 1)
        Das ist doch genau der Punkt. Du legst jetzt fest, dass das „vollkommen eindeutig“ gewesen sei. Das wird nicht nur auf Schalke anders gesehen. Und das ist doch des Pudels Kern: durch eine eindeutige Regelformulierung könnte man sich solch – für meine Begriffe – müßige Debatten ersparen.

        Zu 2)
        Ich hab ja jetzt nur die von Euch im Podcast gestellte frage beantwortet, warum ein Einwurf möglicherweise ein Nachteil sein könnte.
        Noch ein kurzer „Einwurf“ noch: Louis van Gaal fordert schon seit geraumer Zeit den „Einschuss“ und praktiziert das in Trainingsspielen „schon lange“.

        Zu 3)
        Auch hier habe ich doch gar keine Regeländerung gefordert, sondern wollte lediglich eine Diskussion anstoßen.
        Ich finde es z.B. Fraglich warum es überhaupt strafwürdig sein soll, den Gegner mit einem Ruf zu täuschen. Täuschungen sind Bestandtteil des Spiels. Da kann man ja auch gleich die Schussfinte verbieten. Peter Neururer hat mit seiner Mannschaft mal das Codewort „decken“ für auf Abseits ( also rausrücken) vereinbart. Würde das nicht eventuell auch unter den Oberbegriff „verbale Täuschung“ fallen?

        Also , mach Dich mal locker.
        War mir nicht ganz klar. Hab das eher als Diskussionsforum angesehen und nicht den „Blog der größten Wahrheit“ mit Dir als oberster Instanz.

        Viele Grüße

        Martin

        • Ja, in Schalke sind sie immer noch böse auf Dr. Merk, dabei hat nicht er den Rückpass mit den Händen aufgenommen, sondern Schober. Und die Regelformulierung ist doch eindeutig genug: Wenn der Torwart ein mit dem Fuß ausgeführtes kontrolliertes Zuspiel eines Mitspielers mit der Hand berührt, gibt es einen indirekten Freistoß. Die situative, letztgültige Entscheidung darüber, was »kontrolliert« ist und was nicht, liegt beim Schiedsrichter. Genau so finde ich es richtig. Und wer über einzelne Fälle debattieren möchte, soll gerne debattieren. Was ist denn daran müßig? Solche Diskussionen gehören doch zum Fußball, und ich fände es ausgesprochen bedauerlich, wenn es sie nicht mehr gäbe.

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